Palla Ákos szerk.: Az Országos Orvostörténeti Könyvtár közleményei 2. (Budapest, 1956)

Dr. ALFRED BERNDORFER: Die medizinischen Briefe des ungarischen Humanisten Andreas Dudith (1533—1589)

manchmal mit seiner Ungläubigkeit zeigte er den Weg, auf welchem man gehen müsste. Er las sehr viel und stets be­stürmte er mit den verschiedensten Fragen seine Ärzte­Freunde. Er war nicht bereit etwas nur deswegen anzuerken­nen und anzunehmen, weil es eine Persönlichkeit gesagt hatte. Dudith war ein prinzipieller Gegner jedweder Dogmen, denn seiner Meinung nach werden die Fortschritte durch die Dog­men gehemmt. Am 24. Januar 1579 schreibt er an Monavius: .,Sag mir bitte was ist in der ganzen Philosophie, wie auch in Euerer Wissenschaft so sicher, was gescheite Menschen nicht schwä­chen könnten. Lass auf einen Augenblick die vorbildliche Antiqui­tät und die Dinge beurteile nicht nach dem Ansehen der Alten, sondern nach der Realität und nach dem Erfolge: Du wirst bemer­ken, dass viel unnützer Einfall wird mit grossem Eifer und dabei mit einheitlicher Zustimmung uns aufgezwungen." Und an Raphanus schreibt er: ... das bekräftigt meine Ansicht: man darf nicht blind eueren Ärzten glauben wie gross immer ihr Ansehen ist." Nach Dudith soll die Medizinwissenschaft aus Praxis und Theorie bestehen. Heute nennen wir es so, dass es keine Theo­rie ohne Praxis gibt und auch umgekehrt. Unsere heutigen Erfahrungen in der Praxis werden in der Wissenschaft nur dann vollwertig eingeführt, wenn wir sie mit Experimenten unterstützten Theorie für richtig beweisen können. Dudith sagt dies folgendermassen: „Man kann etwas anders philosophisch bestreiten und anders me­dizinisch. Der Philosoph nähmlich entscheidet diese Frage mit ver­feinerten Methoden, der Arzt dagegen, wie man es in der Schule erzählt, ist ein nüchterner Fachmann, und nachdem seine Tätigkeit um einzelne Fälle sich bewegen, stützt er sich eher auf die Beobach­tung, als auf die Spekulation, unwissenschaftlicher, aber fachlicher. So kann es vorkommen, dass vom Standpunkt des prezisen Nach­sinnens vor dem Physiker viele Dinge als Unnütz erscheinen, wel­che — sofern sie zu beobachten sind — die Tatsache dem Arzt als richtig erscheinen wird. Ich glaube von diesem Prinzip ausgehend

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