Forrai Ibolya szerk.: Egy pesti polgár Európában - Negyvennyolcas idők 3. (A Néprajzi Múzeum forráskiadványai 6; Budapest, 2000)

EIN PESTER BURGER IN EUROPA (Zusammenfassung)

EIN PESTER BÜRGER IN EUROPA Henrik Giergls Tagebücher, Reisebeschreibungen und Autobiographie (1845-1865) Die Zeit um 1848 - III. Band (Quellenbuch) (Zusammenfassung) Heinrich Ciergl (1827-1871), Glasermeister aus Pest, dessen Tätigkeit von der Fachliteratur hochgeschätzt wird und die Kunststücke seiner Werkstatt im Kunstgewerbemuseum auf­bewahrt werden, hat seine Lebensgeschichte in Tagebüchern und autobiographischen Erin­nerungen niedergeschrieben. Sein schriftlich-künstlerischer Nachlass (Gedichte, ein Teather­stück, philosophische Diskussionen, fachliche Notizen, das Wanderbuch, ein Gemälde) blieb im Familienbesitz erhalten. Seine Nachkommen übersetzten die Schriften aus seiner deut­schen Muttersprache. Das Tagebuch Heinrich Giergls beginnt im Jahre 1845, als der junge Geselle auf die Wanderung aufgebrochen ist. Er machte sich zu Schiff auf nach Wien, wo er bei mehreren Glasermeistern gearbeitet hat, unter anderen bei dem renomierten Lobmeyr, dessen Geschäft in der Kärntner Strasse bis heute floriert.Von hier aus reiste er nach Italien und über den Brennerpass nach Deutschland, nach Köln und Berlin, von hier aus kehrte er nach 3 Jahren Wanderung in die Heimat zurück. In Berlin erlebte er die 1848-er Revolution, die ihn aber unerwartet trifft. Die Tagebücher wiederspiegeln die vielfältigen und hochinteressanten Erlebnisse des jungen Mannes. Er berichtet über die Umstände seiner Wanderungen: über die Reise auf dem Dampfschiff, mit der Bahn, auf den Pferdekutschen, wobei er gelegentlich umsonst mitfahren durfte. Aber auch über die langen Wege, die er oft zu Fuss zurücklegen musste. Mit der Genauigkeit eines Reiseführers beschreibt er die Sehenswürdigkeiten der Städte, die er aufgesucht hatte, die verschiedenen Lebensformen und Bräuche, die Traditionen, u. a. die Volkstrachten, die Bauweise und die Wohnkultur, die gesellschaftlichen Umgangsformen. Die Ereignisse der Festtage, die Zeremonien haben seine Interesse erweckt. Er berichtet über den italienischen Karneval, den er sogar in zwei Städten miterleben konnte, über den Weihnachts­markt in Berlin, über die Zeremonien in der Karwoche, aber auch über die neuen Vergnü­gungsformen, wie zum Beispiel das Volksfest im Prater am 1. Mai, die Konzerte von Johann Strauss. Er selbst ist ein leidenschaftlicher Theater-, Opern - und Museumsfreund. Er nimmt im gesellschaftlichen Leben teil, die guten Familienbeziehungen und die neuerworbenen Be­kanntschaften helfen ihm dabei. Er gehört zu den anspruchsvollen, gutsituierten Schichten der Handwerker, die Ausschreitungen, das Gesaufe der Gesellen und der anderen Wander­burschen sind ihm fremd. Dem veralteten Zunftsystem gegenüber ist er sehr kritisch. Die strengen Zunftsregeln und Vorschriften betrachtet er als überholt. Er ist empört über den schlechten Umgang mit den Gesellen und Lehrlingen. Heinrich Giergls Vorfahren von väterlicher Seite kamen in den 20-er Jahren des 18. Jahrhunderts aus Tirol nach Pest. Der Grossvater mütterlicher Seite stammt aus Baden und erst Anfang des 19. Jahrhunderts ist er nach Ungarn gekommen. Der Kontakt mit ihnen blieb erhalten und während tier Wanderung nahm Heinrich Giergl die Gelegenheit wahr, seine Urtante und ihre Familie zu besuchen. Der junge, gebildete Verwandte aus Ungarn machte immer einen guten Eindruck.

Next

/
Thumbnails
Contents