CS. SÓS ÁGNES: ZALAVÁR—KÖVECSES AUSGRABUNGEN 1976—78 . ANHANG. ISTVÁN VÖRÖS KNOCHENFUNDE / Régészeti Füzetek II/24. (Magyar Nemzeti Múzeum Budapest, 1984
IV. SIEDLUNGS- UND RITUALOBJEKTE
Fundmaterial aus den gemischten Niveaus der Füllerde. 1. Frühárpádenzeitliche Gefässscherben, eingeritzte Linienverzierung, dazwischen Wellenlinie; Gurtung oder Rädchenmuster": T. XXXVIII. 2 (hellbraun); T. XXXVIII. 3-4 (dunkel rötlichbraun). 2. Aus Geweih gefertigter zerbrochener Gegenstand vom Sohlenniveau: L-förmig, an einem Ende runde Bohrung zum Einsetzen eines Stieles, Dm: 2,7 cm (T. XXXV11I. 1). 3. Gerades, einschneidiges Eisenmesser mit kurzer Griffangel, abgestumpfte Schneide fehlende Spitze; L: 14,8 cm {T. XL. 2). 4. Tierknochen (Rind, Huhn, Hund, Rothirsch, Kleinwiederkäuer). Objekt III (K\0\ Abb. 41) Rechteckige (?) Grube, nur das östliche Drittel war aufdeckbar. Die beobachtete Verfärbung des Objekts hatte L: 250 cm, B: 97 cm; T: 107,79. Das Objekt schnitt eine vorgeschichtliche Kulturschicht. Fundmaterial aus der Füllung. 1. Frühárpádenzeitliche Gefässscherben, Verzierung: Gurtung, Fingernagelkerbreihe; T. XXXVII. 5 (von einem grauen, dickwandigen Topf); T. XXXVII. 6 (dunkelgrau); T. XXXVII. 7. (von einem dunkelgrauen, kleineren Gefäss). 2. Tierknochen (Rind). Objekt IV (K8; Abb. 41) Ovoide Gmbe, D: 254-150 cm: muldige Sohle, T: 12-19 cm (durchschnittlich 108,56). Die Gmbe hatte man in eine vorgeschichtliche Kulturschicht eingetieft und dabei die ebenfalls in die vorgeschichtliche Schicht gegrabene, fundlose Gmbe VII durchschnitten. Fundmaterial aus der Füllung. 1. Frühárpádenzeitliche Gefässscherben: T. XXXVII. 8 (von einem rötlichen, grossen Topf aus grobkörnigem Material); T. XXXVII. 9 (von einem groben, rötlichen Gefáss). 2. Tierknochen (Rind, Sumpfschildkröte). Objekt VI{YL\6-\l)\Abb. 40) Als unregelmässige, ovoide Verfärbung erschienene Gmbe, D: 230 cm (N-S-280 cm (NW SO); auf dem Erscheinungsniveau der Verfärbung (108,56), in der Mitte ein grösserer, unregelmässiger Stein (28 x 20 cm). Die Gmbe verengt sich in ihrem westlichen Teil gleichmässig nach unten, im O-Teil bis zur halben Tiefe, absatzartig. T: um 100 cm (107,56 107,46): die Gmbensohle ist gegen W leicht abschüssig. Fundmaterial aus der Füllung. FmhárpádenzeitlicheGe/á'sssc7zer6ert, die Verzierung besteht in „Rädchenmustern'" oder eingeritzter Wellenlinie: T. XXXVII. 10 (hell gelblichgrau); T. XXXVII. 11 (hellgrau); T. XXXVII. 12 (hell bräunlichgrau). Objekt IX {K16; Abb. 42; T. XL VII.) Brunnen. Unter der durch Tiefpflügen gestörten Oberschicht, etwa 97 cm von der heutigen Oberfläche (108,48) sonderte sich innerhalb einer unregelmässigen ovoiden Verfärbung eine ziemlich viereckige, sich nach unten verengende Grube ab, 230 x 150 cm. In 109 cm Tiefe von ihrem Erscheinen an gerechnet (107,39) kam die Holzkonstruktion des Bmnnens zum Vorschein. Der Brunnenschacht war 72 x 85 cm gross, die Kastenwandung bestand aus mit der Kante aufeinander gestellten Bohlen, die mit gerader Nutung (3-5 cm) in dem Untergrund geschlagenen viereckigen Eckpfosten eingelassen waren. Der in gutem Zustand erhalten gebliebene NW-liche Pfosten bezeugt, dass der Querschnitt der spitz zugehauenen Pfosten 14 x 15 cm betmg, die bei der Aufdeckung beobachtete Länge 100 cm. Die Zahl und die Breite der Bohlen ist nicht auf allen Seiten gleich, auf der N-Seite sind es 4, auf den übrigen 7-8. B: 8/10—20 cm, Dicke: 2 cm. Die untersten horizontalen Bohlen stützten sich auf senkrecht eingeschlagene Bretter, deren Zahl 4-3 betmg; L: 40-48 cm, B: 9 14 cm, Dicke: 2 cm. Im Innern des Bmnnenschachtes, 7—10 cm von der SO-Ecke war ein viereckig zugehauener Pfostenrest zum Vorschein gekommen, Dm: etwa 20 x 10 cm. Zur Versteifung konnte er nicht gedient haben, sein oberes Ende zeigte sich um 26 cm höher als die waagerechte Bohlenwand, das spitz zugehauene untere Ende hingegen war um 20-26 cm höher als der untere Rand der senkrecht eingeschlagenen Bretter. Wir erreichten bei der Freilegung um mehr als 1 m tiefer als das letztgenannte Niveau (106,05) und beim Niveau 104,90 zeigte sich noch kein Grundwasser. Die Füllung des Brunnenkastens zeigte stellenweise eine schlammige sedimentäre Schichtung. Die auf dem untersten Niveau des Bmnnenschachtes 20—25 cm von der W-Seite entfernt und zu dieser so ziemlich parallel erschienenen drei Bohlen sind nach innen geneigt zum Vorschein gekommen und dürften als innere Stütze der W-Wand gedient haben. 64