GARAM ÉVA - PATAY PÁL - SOPRONI SÁNDOR: SARMATISCHES WALLSYSTEM IM KAPRATENBECKEN / Régészeti Füzetek II/23. (Magyar Nemzeti Múzeum Budapest, 2003

II. Topographie (P. Patay)

von 500 m auf der Trasse; sowohl der einstige Graben, als auch der Damm sind an der Grenze zu erkennen. Auch vom Meierhof der LPG "Csokonai" bis zu der von Debrecen nach Nyíracsád führenden Landstrasse ist die Trasse - westlich von einem Feldweg ­erkennbar (Karte 34). Die Landstrasse kreuzt die Trasse genau bei der Abzweigung dieses Feldwegs. In einem Wäldchen, südlich der Landstrasse war der Wall noch mit einer Niveaudifferenz von etwa 50 cm gut sichtbar. In einer Entfernung von etwa 1 km befand sich in der Trasse eine Z-förmige doppelte Knickung (erst knickt sie nach SO, doch nach etwa 100 m wieder in die vorige S Richtung). Im Gelände haben wir keinen Grund für diese Linienführung erkannt (vielleicht wurde der Wall gleichzeitig aus zwei Richtungen errichtet und die Arbeitsgruppen ha­ben einander etwas verfehlt). Südlich von hier, an dem Rand des Waldes "Csere" von Debrecen war der Wall gut zu erkennen, der die Landstrasse von Debrecen nach Vámospéros 30 m westlich vom Wächterhaus der einstigen schmal­spürigen Forstbahn kreuzt. Etwa 100 m südlich von der Landstrasse hat 1986 das Déri-Museum von Debrecen einen 30 m langen Abschnitt des Walles zur Freilicht-Präsentation rekonstruiert, wobei sich dort der Graben als 160 cm tief und 6 m breit erwies. Der Überrest des einstigen Dammes ragte noch ca. 70 cm aus dem originalen Bodenniveau heraus (Abb. 6). Aus der Erde, die im Laufe der Zeiten in den Graben des Walles gefüllt wurde, konnte ein 2 m hoher Damm aufgeworfen wer­den. Auch an der Aussenseite des Grabens war eine flache Bodenwelle zu beobachten, als sei bei der Gra­benaushebung auch dort Erde aufgeworfen worden. 6 3 Zwischen der Landstrasse und der Eisenbahn­linie Debrecen-Nyírábrány erreicht die Niveaudiffe­renz zwischen Damm und Graben hie und da auch 100 cm, südlich der Eisenbahn, im Wald "Fancsika" noch mehr, obwohl er hier wegen des sandigen Bodens nur abschnittweise zu finden ist. Hier konnten wir zwei parallel laufende Gräben und Dämme beobachten. In einem besonders gut erhaltenen Zustand befindet sich der Teufelsgraben am "Bál tisztája" (= Lichtung von Bál); hier läuft er auf einer Strecke auf der östlichen Seite der einstigen Forstbahn, parallel zu ihr. Den "Létai út" (= Weg nach Léta) kreuzt die Trasse 60 m westlich der Brücke des Baches Szerencs. Nach dem Weg ist sie nur abschnittsweise zu finden, wie z.B. 1300 m vom Bach, am östlichen Ufer eines kleinen Sumpfes, oder weiter 320 m vom hier, 60 m westlich von einem Gehöft. Etwa 200 m südlich von diesem, am Rand des Waldes (Karte 45) waren zwei Dämme und zwischen ihnen ein Graben sichtbar (Taf. 12. 2). Südlich der Landstrasse "Diószegi út" (= Weg nach Diószeg) konnten wir die Spuren des Walles nur durch die Hinweise der Luftbilder auffinden. Auf der südlichen Seite des Weges, auf einer kurzen Strecke war eine Terrainwelle noch sichtbar, doch weiter nur abschnittsweise. 450 m entfernt von der Brücke, bei der die Linie vorbeiläuft, zieht die Trasse durch ein Gehöft (auf unserer Karte ist es nicht eingezeichnet), doch im sandigen Gelände verschwindet sie bald. Sichtbar ist sie noch südöstlich vom Gehöft Varjas, in einem flachen, sumpfigen Gelände, wo sie 500 m lang bis an einen kanalisierten Bach zu verfolgen ist (die­sen erreicht sie bei der Mündung eines anderen klei­nen Kanals). Weiter auf einem flugsandigen Gelände der Ge­markung von Hosszúpályi und Monostorpályi, haben uns selbst die Luftbilder nur auf zwei kürzeren Strecken die Spur des Teufelsgrabens verraten. Es gab auch einen Abschnitt von 3,5 km, wo selbst die kleinste Spur des Walles verschwunden ist. Er musste nach SO, dann zurück nach S je einen grossen Bogen beschreiben und in die Richtung der Ortsgrenze von Monostorpályi und Létavértes laufen. Die Trasse haben wir wieder nordöstlich vom Dorf Monostorpályi aufgefunden auf der Südseite von einer SW-NO Richtung verfolgenden Baumreihe. Sie zieht sich auf dem Abhang eines Sandhügels 40 m westlich von einem Bruchpunkt der Ortsgrenze hin (Taf. 12. 3). Merkwürdig war, dass wir die helle Farbe der Trasse nur dann bemerken konnten, wenn die Sonne von hinten schien. Nicht weit von hier stimmt die Trasse mit der Ortsgrenze bereits überein. Der sich hier befindliche Erdrücken ist möglicherweise der Rest des Wall­dammes. Während aber die Ortsgrenze ziemlich gerade läuft, schlängelt sich der Wall, so, dass der Grat des Erdrückens sich einmal auf der östlichen, an­dersmal auf der westlichen Seite der Grenze befindet. Dies ist die Situation bis zu jenem Bach, der in den Kanal "Nagy Folyás" (= Grosser Fluss) fliesst. An dieser 4 km langen Strecke biegt sich der Wall und auch die Ortsgrenze in einem grossen Bogen nach SO. Auf der südlichen Seite des Baches war die Trasse auch auf einem Ackerfeld zu beobachten (Karte 46), doch nur anhand einer sanften Terrain­welle. Bei der Kreuzung des Kanals "Nagy Folyás" war in der Böschung das Profil des einstigen Grabens sichtbar (er war höchstens 200 cm tief); der Wall hatte aber hier nur einen einzigen Graben. 6 3 Ausgrabungstagebuch, Ungarisches Nationalmuseuni, Dokumentationsarchiv 1.16/1988. 42

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