GARAM ÉVA - PATAY PÁL - SOPRONI SÁNDOR: SARMATISCHES WALLSYSTEM IM KAPRATENBECKEN / Régészeti Füzetek II/23. (Magyar Nemzeti Múzeum Budapest, 2003

II. Topographie (P. Patay)

Sajó in die einstige Theiss wurde 1810 eine handgezeichnete Karte angefertigt 4 9, auf der neben einer Parzelle die Bemerkung steht "Ackerfeld im Flur des Csesz-Grabens". Leider sind die Parzellen un­zusammenhängend, voneinander isoliert dargestellt (die Karte ist auch nicht genordet), so dass sich nicht feststellen lässt, in welchem Gemarkungsteil der Gemeinde die fragliche Parzelle lag, und sie sich auch nicht in eine heutige Karte übertragen lässt. (Deshalb kann auch keine Detailkarte davon gezeigt werden.) Sicher nachgewiesen wurde eine 1,8 km lange Linie, aber die ganze Länge dieses Abschnittes kann bis zur Theiss 22 km betragen haben. Die Wälle jenseits der Theiss Der Wall von Tiszadob Die östlichen Enden der des Zwischenstromge­bietes Donau-Theiss in W-0 Richtung absperrenden Wälle liegen - wie wir gesehen haben - in der näch­sten Nähe der Theiss. Doch überraschender Weise ha­ben sie keine Fortsetzung am jenseitigen Ufer, oder am Rand des Überschwemmungsgebietes. Wir kennen doch eine einzige Linie, die direkt am linken Ufer be­ginnt, diese aber befindet sich in Luftlinie etwa 13 km nördlich von der bei Sajóörös endenden oberen rechtseitigen Linie, auch läuft sie nicht in einer W-O, sonder N-S Richtung. Dieser Wall verlässt 450 m östlich vom Dorf Tiszadob ein altes Bett der Theiss, das sich ganz in der Nähe der nach Tiszadada führenden Landstrasse be­findet (Karte 26). Hier finden wir einen noch heute ausgedehnten Graben an. Dessen Ursprung ist doch darauf zurückzuführen, dass - wie es unsere Aus­grabungen bewiesen haben - im 10. Jahrhundert hier ein teilweise auf den Csörsz-Graben (von O), teilweise auf die ehemalige Theiss (von N) sich stützender, dreieckförmiger, etwa 100 m breiter und 180 m langer Burgwall erbaut wurde.­0 Nach dem Zusammentreffen der beiden Flankengräben des Burgwalles läuft der Csörsz-Gra­ben genannte Wall in südlicher Richtung weiter. In seinem heutigen Zustand wird er aber immer flacher und zwischen den Ackerfeldern kann man nur noch eine sanfte Terrainwelle erkennen, die die zur Eisen­bahnstation Tiszadob führende Landstrasse 650 m entfernt von ihr kreuzt (eine kleine Brücke wurde über den Wallgraben errichtet). Südlich der Landstrasse befand sich zur zeit der Geländebegehung ein Obstgarten, in dem die Trasse nur noch abschnittsweise zu erkennen war. In ihrer Fortsetzung - ausserhalb des Gartens - läuft ein neuerer Abwässerungskanal, der möglicherweise in den einstigen Wallgraben hineingeführt wurde. Weiter bildet ein breiter, in die Richtung des Eisen­bahnwächterhauses von Reje ziehender Graben den Rest des Wallgrabens (Taf. 8. 3). Dieser kreuzt die Eisenbahnlinie 20-30 m südlich vom Wächterhaus. Er läuft knapp an der südwestlichen Ecke der Siedlung Reje fort, doch nach 500-600 m ist er vor unseren Augen verschwunden. Da sich hier einst der Rand des mächtigen Moores "Királyér" befand, kann man ver­muten, dass der Wall in diesem endete. Der Wall von Tiszadob hat eine länge von 4 km. Die innerste Linie Neben den, das Gebiet jenseits der Theiss ein­rahmenden, fortlaufend ausgebildeten, mehrere hun­dert Kilometer langen drei Wallinien treffen wir noch auf eine vierte, innerste zwischen den Flüssen Be­rettyó und Sebes Körös. Der Grund ihrer Errichtung ist eventuel darin zu suchen, dass man mit ihr das Durchdringen dieses weniger sumpfigen, also zu den Verkehr eher geeigneten Raumes zwischen den beiden Flüssen, bzw. den Morästen "Nagy-" und "Kis-Sárrét" (= Grosse und Kleine Kotwiese) genannt, noch mehr behindern wollte. Im Norden beginnt diese Linie 1 km südlich von der-heute schon nach Berettyóújfalu eingemeindeten - Ortschaft Berettyószentmárton, am Ufer eines alten Bettes des Flusses Berettyó (Karte 27). Die Fort­setzung ihrer Richtung nach Norden führt genau zur 1' Unbekannter Verfasser: A Sajó-Örösi Határban fekvő Méltóságos Groff Sztáray ő Nagysága birtoka fel mérésének Rajzolattya die 9 a May 1810. (Das Dessin des Vermessen am 9-ten Mai 1810 das in der Gemarkung von Sajó-Örös befindlichen Gutes von Herrn hochgeborenen Grafen Sztáray) Borsod-Abaúj-Zemplén megyei levéltár (Archiv des Komitates Borsod-Abaúj-Zemplén) Bm.T. 147 5 0 Patay 1973. 34

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