GARAM ÉVA - PATAY PÁL - SOPRONI SÁNDOR: SARMATISCHES WALLSYSTEM IM KAPRATENBECKEN / Régészeti Füzetek II/23. (Magyar Nemzeti Múzeum Budapest, 2003

II. Topographie (P. Patay)

einem, noch vor 120 Jahren vollkommen sumpfigem Gelände. Letzten Endes konnten wir einen Abschnitt des ehemaligen Walles von 68,5 km zwischen Hatvan und Egerfarmos feststellen. (Wenn wir aber annehmen, dass sein Beginn am Rand des Überschwemmungsge­bietes der Zagyva gewesen ist, konnte seine Länge 69 km erreichen.) DER ABSCHNITT BEI SZENTISTVÁN Östlich des Baches Rima, für einen Abschnitt von 4 km haben wir weder kartographische Angaben (einbegriffen die Luftbilder), noch im Gelände erkennbare Spuren gefunden, aus denen man auf das ehemalige Vorhandensein des Csörsz-Grabens schlies­sen könnte. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass die­ses Gelände sehr sumpfig war (sogar bei der im Früh­jahr 1966 durchgeführten Begehung war es kaum zu durchdringen), so dürfte es einst überhaupt nicht nötig gewesen sein, hier einen Wall zu errichten, oder es war eventuell nicht einmal möglich. V. Bálás hat aufgrund kartographischer Angaben nachgewiesen, dass der Wall in der südlichen Ge­markung des Dorfes Szentistván einst vorhanden war, eine Grenze bildend zwischen ihr und Tilajpuszta. 3 2 Die westlichste Spur dieses Abschnittes ist nördlich vom Dorf Egerlövő zu vermuten, neben dem von der nach Mezőkövesd führender Landstrasse nach NO abzweigenden und in der Richtung des starken Bruches des Baches Kánya laufenden Feldweg (Karte 18). Zuerst ist die nordwestliche, nach einem sanften Bruch des Weges seine südöstliche Seite eindeutig höher, was vielleicht auf die Spur des einstigen Dam­mes hinweisen könnte. (Das Dasein des Walles ist damit nicht unzweifelhaft bewiesen.) Sicher ist der Wall auf der Wiese östlich vom Bach Kánya vorhanden, wo er östlich vom einstigen von Egerlövő nach Szentisván führenden Feldweg nicht weit mit einer sanften Terrainwelle auftaucht. Seine Richtung lässt darauf schliessen, dass er vom starken Bruch des Baches herkommt. Nach einer milden Biegung kreuzt die Trasse den von Borsod­ivánka nach Szentistván laufenden Weg 130 m nördlich von dem am Weg stehenden Kruzifix. Nach der auf der Weide durchgeführten Bodenbohrung war der Wallgraben sehr seicht; er konnte höchstens 1 m tief sein, doch dieser, wie der Damm sind noch immer sichtbar. (Die Niveaudifferenz zwischen ihnen beträgt nicht mehr als 20 cm.) Östlich vom Weg, auf einem Acker war die Trasse - allerdings nur als eine sanfte Terrainwelle, oder Verfärbung des Bodens - bis zum Weingarten, der sich am "Istvánhalom" genannte Hügel befindet, zu verfolgen. In der Nähe der Trasse läuft zum Wein­garten ein Feldweg; knapp vor dem Garten vereint sich dieser mit der Trasse zusammen, was wir durch Bodenbohren nachgewiesen haben. Die Tiefe des ein­stigen Grabens betrug hier 150 cm. Die Richtung der bisheringer Tasse nach Osten verfolgend konnten wir weiter überhaupt keine Hin­weise auf die Existenz des Walles finden. Die Boden­bohrungen waren erfolglos und auf den Luftbildern konnten wir auch keine Spur erkennen. Wir können also mit Sicherheit annehmen, dass der Wall am West­rand des Istvánhalom abbricht. Der Abschnitt von Szentistván erreicht so höchtens eine Länge von 4,5 km, wovon jedoch nur 2,5 km sicher bewiesen sind. DER ABSCHNITT VON ÁROKTŐ Östlich vom Istvánhalom, auf einem Abschnitt von 18 km fehlt auch die mindeste Spur des Walles. Erst etwa 3,5 km westlich von Dorf Ároktő (= Mün­dung des Grabens), auf einer ausgedehnten Weide ist er wieder und unzweifelhaft zu erkennen, wo der, auch auf der Karte eingezeichnete Damm seine Trasse bildet (Karte 19). Dieser Damm hat seine heutige Ge­stalt erst in den Zwischenkriegsjahren erhalten (man hat den Csörsz-Graben zu einem Hochwasser­schutzdamm umgebaut), doch die Existenz des ur­sprünglichen Walles ist noch heute nachweisbar. Das westliche Ende des heutigen Dammes liegt auf einem höheren Gelände und läuft in NW-SO Richtung. Nach 150 m bricht er eckig nach O ab. Mit Hilfe von Bodenbohrungen konnten wir feststellen, dass der fragliche Abschnitt des Csörsz-Grabens seinen Beginn erst an dieser Stelle gehabt hat. Der Wall war hier auch noch nicht hoch; die Tiefe des Grabens betrug nur 150 cm. Doch ostwärts konnte er immer ausgedehnter gewesen sein, da der Damm nach 2,2 km, östlich von der ziemlich tiefliegenden Weide, auf einem höheren Gelände (wo er schon nicht zu einem Schutzdamm umgebaut wurde), neben den zum Dorf führenden Feldweg noch immer Manneshöhe er­reicht und der Graben ist auch gut sichtbar (Taf. 6. 2). Annähernd zum Dorf wird er aber immer flacher und entlang der äussersten Häuserreihe ist nur noch der Graben zu beobachten, der aber auch als Lehm­grube verwendet und deshalb sehr verbreitert wurde. Anonyme Karte von Szentistván und Tilajpuszta. F.nde des 18. Jahrhunderts. Borsod-Abaúj-Zemplén megyei Levéltár (Archiv des Komitates Borsod-Abaúj-Zemplén), Miskolc, Nr. BmT 41/1. - Siehe noch Bálás 1961 52, Abb. 24, 25. 27

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