TÓTH ENDRE: POROLISSUM . DAS CASTELLUM IN MOIGRAD . AUSGRABUNGEN VON A. RADNÓTI, 1943 / Régészeti Füzetek II/19. (Magyar Nemzeti Múzeum Budapest, 1978)

ALADÁR RADNÓTI: Die Grabungen in Castellum Porolissum (Moigrad) von Mai bis Oktober 1943

II. Die Ausgrabungen von Moigrad Das während der Ausgrabungen von A.Radnóti aufgenommene Protokoll soll im Folgenden praktisch komplett vorgelegt werden. Allerdings wurden die einzelnen Teile der Aufzeich­nungen umgestellt und wären den einzelnen Grabungsstellen gegliedert. Da das Grabungs­protokoll naturgemäß Tag für Tag geführt wurde, hatte die unveränderte Veröffentlichung des Manuskriptes die Orientierung sehr erschwert. Diese strukturelle Umstellung führte zu keiner Änderung der wesentlichen Teile des Textes und seines Inhalts. Angesichts dessen, daß es sich um eine nicht wiederholbare, durch eine Nachgrabung nicht mehr kontrollierbare Erschließung handelt (die drei Tore und die Principia wurden nämlich komplett erschlossen und die freigelegten Mauern sind seitdem weitgehend zer­stört worden) hielten wir es allerdings für notwendig, das nunmehr als einzige Quelle vorliegende Grabungsprotokoll in seiner Vollständigkeit zu publizieren. (E. Tóth). 1. UNTERSUCHUNGEN IM LAGER VON POROLISSUM Das auf dem Kamm des Pomet-Berges errichtete Lager ist, wie die Vermessungen zei­gen, mit seinen zwei längeren Seiten im großen und ganzen nach NW bzw. SO orientiert. Es konnte allerdings festgestellt werden, daß die Richtung der NW-Mauer des Lagers von der N-Richtung um 30° nach 0 divergiert. Dementsprechend haben wir senkrecht auf die NO-Mauer zwischen dem Lagertor und der N-Ecke einen Suchgraben gezogen, dessen Länge 5 m und Breite 1 m betrug. Die Bezeichung des Grabens ist NO/1. Bei der NW-Lage rmaue r wurde ein senkrecht zur Festungsmauer verlaufender, ebenfalls 5,] m langer Graben durchschnitten /Bezeichung NW/l/.Von dem parallel zu diesem Graben vorausgesetzten Lagertor südlich begannen wir mit einem anderen Graben von ähnlichen Maßen /Bezeichung: NW/2/. In allen drei Graben wurde die Mauer des Castrums gefun­den. a) Die Erforschung der Porta praetoria und der nordöstlichen Lage rmaue r (Abb. 2). Taf.I-II. Suchgraben NO/l . 31. Mai 1943. Im Graben NO/l. und zwar im unteren Drittel des abschüssigen Profils stießen wir auf den äußeren Rand der Lagermauer; die Mauerkrone ist zerbröckelt und vorläufig haben wir den inneren Rand noch nicht erreicht, die Breite des hervorstehenden Mauerteiles betragt 1,85 m. Außerhalb des Außenrandes der Mauer haben wir den Graben vertieft, um die Höhe der Lagermauer mit der Berme zusammen zu erhalten. Außerhalb der Mauer kam in einer Tiefe von etwa 70 cm unter ihrem höchsten Teil eine dicke ge­stampfte Mörtelschicht zutage, die jedoch noch nicht das Niveau der Berme sein kann, da sich die heruntergestürzten Steine auch noch weiter darunter fortsetzen. Da im Graben NO/l eine dünnere Mauer als im Graben NW/1 erschlossen wurde, haben wir den Graben innerhalb der freigelegten Mauer vertieft. Hier fanden wir aber bis in eine Tiefe von 1,65 m reichende, an Funden arme, dicke Lehmschicht vor. Die Mauer war jedoch nicht dicker. Die Situation der innerhalb der Mauer liegenden Schichten wur­den mit einem anderen, zu diesen parallel verlaufenden Graben geklärt /'Graben NO/2/. Den neuen Graben haben wir zwischen dem Tor und dem an der Ecke der Lagermauer stehenden Triangulationspunkt ausgesteckt. Die Länge des Suchgrabens beträgt 5 m, sei­ne Breite Im. In diesem Teil blieb die Lagermauer wesentlich höher erhalten. Nach der Säuberung der Graben NO/l und 2 zeigt sich zwischen den beiden Mauerteilen ke in Unterschied. Die Dicke der Mauer im Graben NO/l beträgt 1, 5 m mit einem etwa 1 1 8

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