TÓTH ENDRE: POROLISSUM . DAS CASTELLUM IN MOIGRAD . AUSGRABUNGEN VON A. RADNÓTI, 1943 / Régészeti Füzetek II/19. (Magyar Nemzeti Múzeum Budapest, 1978)

Über die Bedeutung von Porolissum

Über die Bedeutung von Porolissum Porolissum, das in der Gemarkung des heutigen Moigrad gelegene römische Lagerhänge eng mit der geographischen Lage des über die Züge des Me sze s­(Me sec -) Gebirge ver­laufenden Limes zusammen, ' Porolissum, die Residenz von Dacia Porolissensis ist der Schlüsselpunkt dieses Abschnittes. Gerade deshalb trachtet die Archäologie insbesondere die Walle, Befestigungen in der Umgebung von Moigrad zu erforschen. Im Mesec-Gebir­ge befindet sich nämlich gerade hier der bequemste Durchgang, da das vulkanische Ge­biet an dieser Stelle auf breitere Rücken und alleinstehende Spitzen zerfällt. Im Laufe der Geschichte, von der Urzeit bis zur Neuzeit war dieser Paß eines der wichtigsten Tore Transsilvaniens nach Norden zu. Das Bestehen der sehr bedeutenden Straße ist von den urzeitlichen Funden angefangen bis zu der in den mittelalterlichen Quellen er­wähnten Porta Mesesiana gut zu verfolgen. Da die hier wohnenden Völker zu jeder Zelt bestrebt waren diesen Durchgang fest in ihren Händen zu halten, haben sie ihm mit Wal len und Burgen befestigt. Darauf folgt, daß wir in dieser Gegend ein kompliziertes Sys­tem von Wällen kennenlernen können. In der Mitte des Durchganges erhebt sich die 50i m hohe Magura, die die ganze Gegend beherrscht. Schon K. Torma^ hat zur Mitte des ' vergangenen Jahrhunderts darauf aufmerksam gemacht, daß auf der Magura Spuren ei­ner dakischen Burg zu suchen sind. Auch heute sind die an den steilen Berghängen ring umlaufenden Wälle gut zu sehen. Das über die benachbarten Bergrücken laufende und . ie Täler absperrende Wallsystem bildet mit seinen unregelmäßige Grundrisse aufweisenden Kleinfestungen einen geschlossenen Ring, in dessen Mitte sich die Magura erhebt. Daß dieses System keinesfalls römisch sein kann, beweist nichts besser, als daß die öfters beobachteten Wälle die römische Stadt Porolissum, gerade beim Forum durchschneiden. Diese Wälle können kaum anderer, als dakischer Herkunft sein. Stellenweise verlief auf einem oder anderem dieser alten Wälle eine römische Straße und im Tal von Bréd schic 3 sich dem alten Damm ein Wall als Talsperre an. An einer Stelle führt die römische Straße zwischen zwei Dämmen. Mit der römischen Eroberung hat die Magura ihre Bedeutung verloren und Porolissum: das Römerlager und die Zivilsiedlung entstehen auf einer benachbarten Bergkuppe, auf dem Pomet, wo es den breiten Paß abschließt. Es blieb auf der Magura nichts anderes als nur ein Wachturm. Auch den Durchgang des Tales von Bréd schützt ein Sperrwall mit einer kleineren Festung ab. Auf dem Pometgipfel befindet sich ein auffallend großes Lager. Um das Lager liegt auf den Hängen des Pomet die Stadt terrassenförmig. Aus den Luftbildaufnahmen ist es ersichtlich, daß die Stadt mit einer Mauer umgeben war und sich nach Norden, Süden und Osten zu weit ausgedehnt hat. Auf den Vorsprüngen des Berges waren größere Heiligtümer, so der Tempel des Baal, den C. Daicoviciu im Jahre 1939 auszugraben begonnen hat. 3 Aus Porolissum ist uns schon seit langen eine Inschrift bekannt, laut der das Amphitheater vor der Herrschaft des Antoninus Pius, im Jahre 157 wiederhergestellt wurde. 4 K. Torma sah südlich vom Lager solche ovale Fun­damente, die er mit dem Ampitheater in Zusammenhang brachte. Die Luftbildaufnahmen zeigten uns aber sogar zwei solche Stellen an, die als Fundamente des Amphitheaters in Betracht kommen könnten: eine Stelle im Norden und eine im Süden, nahe der Stadtmau­er. Ich halte es nicht für unmöglich, daß in Porolissum, so wie auch in Aquincum zwei Amphitheater dem Vergnügen der Bevölkerung gedient haben: das eine für das Militär und das andere für die Zivilbevölkerung. Porolissum verfügte außerdem, daß es Sitz des Procurators war, im Lager auch über eine bedeutende Garnison. An der nach Napoca führenden Straße sind auch die Gräberfelder von Porolissum zu suchen . 1 943 Aladár Radnóti 1 1 8

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