TÓTH ENDRE: POROLISSUM . DAS CASTELLUM IN MOIGRAD . AUSGRABUNGEN VON A. RADNÓTI, 1943 / Régészeti Füzetek II/19. (Magyar Nemzeti Múzeum Budapest, 1978)

ALADÁR RADNÓTI: Die Grabungen in Castellum Porolissum (Moigrad) von Mai bis Oktober 1943

Grabenlänge: 14 m, Br: 1 m. Orientierung: SO-NW. Aus dem Humus kam eine Eisenschnalle, sodann in 0,25 m Tiefe eine Scherbe mit Buckel und drei Eindrücken hervor. In 22 cm Tiefe befand sich ein abgeschlagenes und retuschiertes Obsidianbruchstück. In der gemischten, gestörten Erde unter dem Humus waren Scherben, angebrannte und nicht angebrannte Knochen, Steine und Kohlen Stückchen. In 42 cm Tiefe lag eine Bronzefibel, in ihrer Nahe eine durchlöcherte graue Scher­be. Unter der gemischten Erde lag zermürbter gelblicher Andesit, Funde befanden eich nur an dessen Oberfläche. Tiefer unten wird er steriler und steiniger. Die Funde im Suchgraben dürften nur vom Wasser vom Plateau des Berges hierherge­schwemmt worden sein, denn sie kommen so gemischt zum Vorschein, daß dies unmög­lich ihre ursprüngliche Stelle gewesen sein konnte. Den Graben begannen wir in die Rich­tung des Plateaus der Magura zu verlängern. Den Suchgraben M3 haben wir 5 m über den Bergrücken verlängert, um auch den letzten Bruch der Bergseite unter dem Plateau durchzuschneiden. Zum Teil haben wir auch in den entlang dem Rand des Plateaus führenden Flurweg eingeschnitten. Aus dem Humus und der darunter liegenden Kultur Schicht kamen ohne jede Ordnung und Schichtung viele Scherben (kammverzierte, mit aus Buckel gebildetem Griff, mit Fingereindrücken und Einritzungen verzierte Gefäße usw.) hervor. Auch ein mit Grafit bezogenes oder aus grafitiertem Lehm angefertigtes Fragment kam zum Vorschein. Nach Abputzen der Kul­turschicht erhielten wir dasselbe Ergebnis, wie weiter unten: die Erde geht in einen vermoderten geblichen Andesitschichtschutt über, wird steinig und steril. Im Profil zeig­te sich vom unteren Teil des Grabens 1,20 cm entfernt beginnend und bei 2,20 m endend eine 10-12 cm unter der Obefläche liegende, etwas gemischte, 20-30 cm dicke gelbe Schicht, die bogenförmig die darunter liegende gemischte, braune, keine Funde enthal­tende Erde überdeckte. Darunter fanden wir am Boden des Grabens, in dessen ganzer Breite eine einreihige und stellenweise Lücken aufweisende Steinreihe. Vom Graben M3 etwa 40 m nördlich zogen wir im unteren Teil der nach N biegenden Terrasse einen O-W-orientierten 7 m langen Graben, um festzustellen, öb sich der am unteren Teil des Grabens M3. zum Vorschein gekommene, dammartige Teil fortsetzt oder nicht. Die Bezeichnung des Grabens ist: M4. 3 m vom O-Ende des Grabens ent­fernt kamen mehrere Steinstücke zum Vorschein und es erschien in diesem Teil - et­was verschwommener als im M3 - von neuen der gelbe Belag, jedoch befanden sich un­ter der darunterliegenden sterilen braunen Schicht keine Steine. Bei der Ausgrabung ge­lang uns selbst mit der größten Aufmerksamkeit weder Pfostenlöcher, noch auf Palisa­den verweisende Spuren bei weitem nicht zu entdecken. 1 1 8

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