FÜLEP FERENC: NEUERE AUSGRABUNGEN IN DER RÖMERSTADT SOPIANAE (PÉCS) / Régészeti Füzetek II/16. (Magyar Nemzeti Múzeum Budapest, 1974)

I. Ausgrabungenim Hof und in der Umgebung der HAUPTPOST

50 zweigt am S-Ende: des Grabens MAUER 51 nach O ab. Zwischen MAUER 50 und 51 wurde an der S­Seite von MAUER 51 in der Ecke ein Ziegelfussboden freigelegt (Abb. 2., 28, S-Profil). Dieser lag 245 cm unter der Oberfläche (131. 97 m ü. d. M. ). Der N-Schnitt des Grabens 2 (Abb. 28) zeigt, dass der Terrazzofussboden (b; 131.90 m ü. d. M.) von einer ziemlich starken (80-85 cm) kalkhaltigen, Ziegelschutt enthaltenden braunen Lehmschicht bedeckt ist (c). Unter dieser befand sich keine Kultur Schicht mehr, sie liegt unmittelbar über dem ungestörten gewachsenen Boden (a). Ein ganz anderes Bild bietet der S-Schnitt von Graben 2. An der O-Seite von MAUER 50 liegt in 245 cm Tiefe der Ziegelfussboden (131. 97 m ü. d. M. ). An der W-Seite der Mauer aber konnten wir mehrere Schichten ermitteln (Abb. 29, e-f-g), und in 250 cm Tiefe zeigte sich eine starke gebrannte Fussbodenschicht (d). (Diese entspricht dem Ziegelfussboden auf der anderen Seite der Mauer). Etwa dasselbe Bild ergab auch der W-Schnitt von Graben 2-3 (Abb. 29), vor allem, was den S-Abschnitt des Grabens anbelangt. Jedenfalls zeichnet sich auch hier die in 250 cm Tiefe bereits früher gefundene starke rotgebrannte Fussbodenschicht auffallend ab (Abb. 29, d). Darüber sind einige schwächere Schichten zu sehen, auf denen eine starke steinige und ziegelhaltige Schuttschicht liegt (f, etwa 130-150 cm stark). Diese Schichten laufen aber nicht bis zur MAUER 52, weil sie hier durch eine grosse Ausschachtung zerstört wurden. Durch diesen Schacht wur­den auch die Steine der römischen Mauer ausgegraben. Ähnlich verhält es sich auf der N-Seite von MAUER 52. Hier schliesst in 250 cm Tiefe nur eine 25-30 cm starke dunkelgraue Bodenschicht (e) an die Mauer an. Die Schichten darüber wurden bei der Ausgrabung der Mauer zerstört. Nördlich davon reicht eine grosse Grabung bis zum steinigen gewachsenen Schwemmboden hinab. Diese Ausschachtung konnte schon in der Römerzeit erfolgt sein. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass der in Graben 1 gefundene 40 cm starke Terrazzofussboden nach S hin in den Gräben 2 und 3 nicht mehr vorzufinden ist. Die Breite (90-100 cm), Bauweise und Mörtel - Qualität der hier gefundenen Mauern entsprechen den frühesten Bauten in Graben 1 bzw. auf dem Hof der Hauptpost (Periode I; Vgl. weiter unten Raum "F"). Der Zie­ge lfussboden (131.97 m ü.d. M.) bzw. der Terrazzoboden von schwächerer Qualität (131.90 m ü. d. M. ) liegt 80-90 cm höher als der Terrazzofussboden des nahegelegenen Raums "B". Das auf der W-Seite von MAUER 52 erschlossene Grab spricht für die Zeit nach der Zerstörung der Gebäude. (Das archäologische Material aus den GRÄBEN 2-3 s. ANHANG II.) An der W-Seite von Graben 2 und 3 wurde ein 3.50 m (N-S) bzw. 3 m (W-O) breiter Graben aus­geschachtet, der G raben 4, mit dessen Hilfe wir die westliche Fortsetzung der MAUER 52 finden wollten (Abb. 2). In 210 cm Tiefe stiessen wir auch auf die westliche Fortsetzung der Mauer, die unseren Graben nach W hin verlässt. Auch von dieser Mauer zweigt nach N lein Pfeiler ab (MAUER 54). In Graben 4 wurde in 245-250 cm Tiefe das Fussbodenniveau des von MAUER 50 und 52 einge­schlossenen Raums in Form eines Terrazzo von schlechter Qualität freigelegt, der sich schon im W-Schnitt von Graben 2-3 gezeigt hatte. An die S-Seite von MAUER 52 schliesst ein aus Ziegeln gesetzter 35 cm breiter und 20 cm hoher Kanal an (Abb. 2). Uber dem Fussbodenniveau und dem Kanal lag in der SW-Ecke des Grabens Dachziegelschutt. (Das archäologische Material von Graben 4 s. ANHANG III.) In Graben 8 (4x4 m) (Abb. 2), der an der W-Seite des Grabens 1 liegt, wollten wir die am W-Ende der MAUER 2 gefundene Türöffnung, die schon im Graben 1 bei den Ausgrabungen 1961 zum Vorschein gekommen war, näher bestimmen. In der NW-Ecke des Grabens zeigte sich in 230 cm Tiefe eine 90 cm breite starke, etwa von N nach S ausgerichtete Steinmauer (MAUER 55). Sie biegt in der SW-Ecke des Grabens ebenfalls in einer Stärke von 90 cm nach O im rechten Winkel ab (MAUER 56). MAUER 55-56 schliesst mit MAUER 2-3 (erschlossen 1961) einen Raum ein. An der N- und S-Seite von MAUER 56 fanden wir in 370 cm Tiefe den Terrazzofussboden (Periode I), auf den wir schon 1961 gestossen waren (Abb. 32, a). An der MAUER 56 wurde auch die W-Seite des 1961 erschlossenen Eingangs gefunden (Abb. 2). Durch eine Erweiterung des Grabens nach O konnte die ganze Eingangspartie untersucht werden. Die Leibung des Eingangs bestand nach O aus Ziegeln und war 32 cm breit, im W 40 cm breit und ebenfalls aus Ziegeln gesetzt (Abb. 32). Der Eingang selbst war zwischen den beiden Leibungen 64 cm breit. Auch bei der Eingangspartie lag der 8 cm starke Terrazzofussboden in 370 cm Tiefe (131. 30 m ü. d. M. ). An der S-Seite von MAUER 56 fanden wir einen starken Verputz in zwei Lagen, der auch die Ziegel der westlichen Türleibung bedeckte (Abb. 32). In der folgenden Periode kam es zu einer Niveauanhebung von etwa 50 cm. Unten wurde die Eingangstür durch einen grossen Steinblock verlegt (Abb. 32), auf dem ebenso wie an den Ziegeln der westlichen Türleibung in etwa 50 cm Höhe eine sichtbare Mörtelschicht das Fussbodenniveau der nächsten Periode anzeigt. Der Schnitt B-Y (Abb. 33) lässt die grosse mittelalterliche Ausschachtung, die die Mitte des nördlich von MAUER 56 gelegenen Raums zerstörte und den Terrazzofussboden in 370 cm Tiefe durch­7

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