FÜLEP FERENC: NEUERE AUSGRABUNGEN IN DER RÖMERSTADT SOPIANAE (PÉCS) / Régészeti Füzetek II/16. (Magyar Nemzeti Múzeum Budapest, 1974)

I. Ausgrabungenim Hof und in der Umgebung der HAUPTPOST

fe von 310 und 340 cm. Uber ihr folgt eine gelbe Lehmschicht (d), die wir als einen (40-50 cm) star­ken Streifen auch westlich von MAUER 41 bis ans W-Ende des Grabens verfolgen können. Diese dürfte durch die Verwitterung der nach dem Verfall der ersten Periode hier aufgezogenen Lehmmauern ent­standen sein. Auf dieser Schicht lag das Terrazzoniveau, das nach dem Zeugnis des N-Profils (Abb. 39) im W-Ende des Grabens 270 cm tief, an MAUER 38 anschliessend 300 cm tief, an der O-Seite von MAUER 42 in einer Tiefe von 310 cm vorgefunden wurde (Abb. 39, e). Dieser Terrazzofussboden über­quert MAUER 41 (Abb. 40, e), was dafür spricht, dass der Heizkanal einer früheren Periode ange­hörte. Die verschiedenen Perioden lassen sich hier wie folgt unterscheiden: Zur Periode I gehörten MAUER 38 mit dem schwachen schwarzgebrannten Fussbodenniveau (Abb. 40, b), des weiteren der aus den MAUERN 41-42 gelegte Heizungskanal. Dafür sprechen auch die gut gesetzte, mit gutem Mör­tel gebundene Mauer und das tiefe Fundamentniveau der Mauern (400 cm von der Oberfläche; MAUER 38, 395 cm). Nach der Zerstörung wurden hier Bauten mit gestrichenen Lehmmauern errichtet (s. Raum "F", Bauten mit gestrichenen Lehmmauern). Nach deren Zerstörung und nach der Planierung des Materials der Lehmmauern (Abb. 40, d) kam auf diesen Schutt der erwähnte Terrazzofussboden (Abb. 39, e), des sen Tiefe (1 32. 59 m ü. d. M. ; Abb. 39, W-Ende) dem Terrazzoniveau II (1 32. 54 m ü.d.M.) über Raum "F" entspricht. Uber diesem Terrazzoniveau verläuft hier - wie wir schon in den Ausgrabungsflächen I, II, IV und V sehen konnten - eine 40-50 cm starke, mit Dachziegelsplitt ver­setzte ziegelhaltige Schuttschicht <Abb. 39-40, f), die im S-Profil die MAUERN 41-42 und 38 über­quert, wodurch sich bestätigt, dass diese damals bereits unter der Oberfläche lagen. Uber der Ziegelschuttschicht finden wir in der ganzen Ausgrabungsfläche einen grauen steini­gen Schutt (g), aus dem spätrömische Münzen, allerdings schon mit mittelalterlichem und türken­zeitlichem Fundmaterial vermischt, zum Vorschein kamen. (Das archäologische Material s. ANHANG XXVII.) Östlich der Fläche VI wurde in eine r Entfernung von 7.50m die Au sg rabung sfläche IX (Abb. 2.) mit einer Länge von 5 m (N-S) und einer Breite von 2 m (O-W) festgelegt, um die östliche Fortsetzung des in Graben VI gefundenen Terrazzo bzw. seinen möglichen Abschluss zu finden. Am S-Ende der Fläche kamen in 220 cm Tiefe - vermengt mit mittelalterlichen und römischen Münzen sowie Keramikresten - das Fragment eines menschlichen Schädels, eines Glasarmrings und eines Beinkamms zum Vorschein.Ebenda zeigte sich in 305 cm Tiefe eine von O nach W verlaufende 60­65 cm breite Mauer (MAUER 39), an deren W-Ende ein von N nach S weisender Mauerrest anschloss (MAUER 40). In 320 cm Tiefe stiessen wir auf einen rosa Terrazzofussboden (Abb. 41, a), der durch den ganzen Graben verlief. Er ist an der N- und S- Seite von MAUER 39 gleicherweise zu finden und den MAUERN 39 und 40 genau angepasst. Der Terrazzo wurde durch mehrere Ausschachtungen be­trächtlich beschädigt, so z.B. zeigten sich in seinem W-Teil die Umrisse einer grossen halbkreis­förmigen Grube (Durchmesser 215 cm), an die zwei kleinere Pfostenlöcher (Durchmesser 32 bzw. 28 cm) anschlössen. Der Terrazzofussboden ist 20 cm stark. Von den Profilzeichnungen (Abb. 41) lässt sich folgendes ablesen: In der Mitte der Ausgrabungsfläche war der Terrazzofussboden (a) - das zeigt das O-Profil ­ziemlich stark eingesunken und liegt hier 335 cm unter der heutigen Oberfläche. Von da an steigt er gleichmässig an und fügt sich passend an die N-Seite von MAUER 39. Südlich von MAUER 39 verläuft er ziemlich waagerecht und ist der MAUER 40 angepasst. Der eine Abschnitt von MAUER 40 ist von N, der andere von S an beide Seiten von MAUER 39 angeschlossen und diese beiden Abschnitte von MAUER 40 heben sich von MAUER 39 gut ab. Die Sohle von MAUER 39 liegt 410 cm, die von MAUER 40 405 cm unter der Oberfläche. Der Terrazzofussboden ist von einer 40-60 cm starken steinigen, mörtelhalt igen, mit Dachziegelsplitt reichlich vermengten Schicht (b) überlagert. Dieser steinige ziegelhaltige Schutt läuft auf MAUER 39 und 40 auf. Diese Mauern wurden sozusagen waagerecht ab­getragen. Bei der Zerstörung des Gebäudes wurden sie - wie auch die Mauern von Raum "F" - zur weiteren Verwendung der Steine abgebaut. (Über das archäologische Material vgl. ANHANG XXVIII.) 7 m vom O-Rand der Ausgrabung sfläche B verläuft der Forschungsgraben 11 der Ausgra­bungen von 1962 (Abb. 2), und zwar parallel zur O-Seite der Fläche B. Seine Abmessungen betragen von N nach S 8 m, von O nach W 2 m. In diesem Graben fand sich bis zu 370 cm Tiefe vermengt mit­telalterliches und römerzeitliches Material, hauptsächlich eine Unmenge von Dachziegelschutt. Die Fläche dieses Grabens war im Mittelalter durch umfangreiche Schachtungen völlig zerstört worden. Mauern eines römerzeitlichen Gebäudes wurden in diesem Suchgraben nicht gefunden. (Über das archäologische Material s. ANHANG XXIX.) 19

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