NAGY EMESE (szerk.): KÖZÉPKORI RÉGÉSZETI TUDOMÁNYOS ÜLÉSSZAK 1970. december 8—10. / Régészeti Füzetek II/14. (Magyar Nemzeti Múzeum Budapest, 1971)
Széchenyi an der Stelle des von den Türken zerstörten Dorfes Nagyjenő mit Bewohnern von Sümeg gegründet). Auch das H a b an-Material der Keramik der Neuzeit ist durch die Funde dieser Burgausgrabungen wesentlich bereichert worden. Bei den Burgausgrabungen der letzten 25 Jahre kamen viele wertvolle gemeisselte Steinarbeiten, Metall-, Bein-, Glas- und Holz gegenstände zum Vorschein (Nagyvázsony, das zum Kinizsi-Grabmal gehörende Relief, Steinmetzarbeiten aus der Renaissance in Márévár, Steinwappen in Diósgyőr, Kisnána und Sümeg, die schön geschmückten Gegenstände aus Bein in der Burg von Diósgyőr und die Glasfunde in der Burg von Sümeg, usw.). Unseren Bericht können wir damit abschliessen, dass die Burgausgrabungen in der erwähnten Zeitspanne unsere Museen mit einem riesigen archäologischen Material bereicherten und dass die grosse Anzahl von Publikationen, die sich mit diesem Material beschäftigen, zur Erhöhung der bisherigen Ergebnisse der mittelalterlichen Burgforschung in bedeutendem Masse beigetragen haben. István Éri macht in seinem Diskussionsbeitrag bei Anerkennung der in den letzten 25 Jahren erreichten Ergebnisse auch auf die Schwierigkeiten und Mangel bei der Aufdeckung der Burgen aufmerksam. Er sagt, dass das vor 16 Jahren erschienene Handbuch der Archäologie damals noch aufgrund der Erfahrungen einer geringen Anzahl von Ausgrabungen zusammengestellt wurde. Dennoch sind die darin gestellten Anforderungen an die Burgausgrabungen weit anspruchsvoller, als dies oft heute in der Praxis der Fall ist. Dabei erfordern gerade die Aufdeckungen der Burgen den höchsten Kostenaufwand und so sind also die an die Burgaufdeckungen gestellten maximalen fachlichen Ansprüche als gerecht anzusehen. Die Mangel fasst er im wesentlichen in zwei Fragengruppen zusammen: die eine, dass die technische Versorgung bei den Forschungsarbeiten, die grosse Summen und viel Energie verschlingen, nicht immer entsprechend sind (Schwierigkeiten bei der Vermessung, bei der Einstellung von maschinellen Kräften, bei der Beschäftigung von Ausgrabungstechnikern). Die zweite Fragengruppe bezieht sich auf die komplexen Ansprüche der Bearbeitung. Es trifft zwar zu, dass der Typ des Fachmannes für Archäologie und Geschichte immer allgemeiner wird, dennoch kann die Forderung nicht aufgestellt werden, dass der Archäologe dafür Sorge tragen muss, das zur Bearbeitung erforderliche vollständige Archivmaterial, die historischen Angaben und Zeichnungen, das Kartenmaterial, uaw. herbeizuschaffen. Laut Meinung des Beiträgers müsste man zur Unterstützung der Arbeiten ein burghistorisches Archiv aufstellen. Das Handhaben des sehr umfangreichen Fundmaterials bei Ausgrabungen der Burgen, das Restaurieren, die Bestandaufnahme kann aus Mangel an einem entsprechenden Hilfsapparat mit dem Ablauf der Burgausgrabungen nicht Schritt halten. Zu bemängeln wäre auch, dass das sehr umfangreiche Fundmaterial nicht den Kunstgattungen nach mit vollständiger Ausführlichkeit publiziert wird. Die Schwierigkeiten werden dadurch erhöht, dass das ideale Forschungsprogramm auch die Erforschung der zur Umgebung der Burg gehörenden Frondörfer beinhalten müsste, wofür es leider bisher nur sehr wenig Beispiele gibt. Die Verantwortung der Ausgräber wird durch die Ansprüche auf gesteigerte Geländearbeit und der Bearbeitung erhöht. Es muss eine noch präzisere, noch detailliertere Dokumentation der Ausgrabungen erreicht werden, damit entsprechende Stützpunkte für die Nachwelt zur Verfügung stehen, um offengebliebene Probleme später lösen zu können. Die grosse Anzahl der Aufgaben und die immer grösseren Ansprüche der Bearbeitung machen es notwendig, solche Arbeitsgemeinschaften zustande zu bringen, die den Ablauf der Forschungsarbeiten und der Bearbeitung koordinieren und an der Lösung dieser Probleme auf einer je breiteren Basis mitwirken. Die definitive Feststellung des Beiträgers ist, dass wenn die hier Anwesenden die obigen Forderungen nicht nur in Verbindung mit den Ausgrabungen von Burgen für gültig betrachten, sondern diese auch auf andere Zweige der Forschungsgebiete übertragen, dies überhaupt nicht zufällig sein kann. 139