VÉRTES LÁSZLÓ: UNTERSUCHUNGEN AN HÖHLENSEDIMENTEN / Régészeti Füzetek II/7. (Magyar Nemzeti Múzeum - Történeti Múzeum Budapest, 1959)
V. DIE UNGARLÄNDISCHEN HÖHLENSEDIMENTE
„88Die Fauna der Höhle wurde vonHILLEBRAND publiziert f 56, S. 769). Aus der grünlichgrauen Schicht beschrieb er die gewohnte Tiergemeinschaft mit Höhlenhären, Hyänen, in welcher das Rentier nur selten vorkommt. Die aus der oberen "gelben, lössartigen" Schicht beschriebene Fauna stammt aus der Zusammenziehung von mindestens zwei klimatischen Einheiten. Das häufige Vorkommen von E v o t omys und S o r e x, das selten Erscheinen Höhlenbär; dass M. gregalis und ratticeps als häutig vorkommende Arten bezeichnet werden, ferner, dass Arvicola und das Reh gemeinsam vorkommen sollten, lassen auf diesen Umstand schliessen. In der Fauna der oberen Schicht gibt es keinen Lemming mehr, oder noch nicht In dieser Schicht bedeutet die Frage des "noch" oder "schon" überhaupt grosse Schwierigkeiten, wie dies aus dem folgenden noch klar zu ersehen sein wird. Der petrographischen und der mikromineralogischen Untersuchung zufolge können wir nämlich folgendes über die unter dem Humusboden gelegenen Schichten sagen (Abb. 22.) 1./ Die gelblichgraue tuffhältige Schicht entstand bei sehr feuchtem Klima, als die Frostwirkung nicht stark Im Gange war, doch war auch das Temperaturmittel nicht besonders hoch. Dem Material dieser Schicht war kein Löss beigemischt. Auch hier gibt es eine Milcrofauna, was sich auch beim Holen der Probe erwies. Es ist gewiss, dass der Fauna der "gelben Schicht" auch Knochenfunde, die eigentlich aus dieser Schicht stammen, beigemischt wurden. Die kalktuffhaltige Deckschicht entstand annehmbarerweise wahrend des postglazialen Klima optimums . 2./ Nach Aussage der zwei Proben, die aus dieser Schicht untersucht wurden, entstand das Material nicht in einem Glazial. Das Klima mocht sich vielleicht zur Zeit der Ablagerung des Materials der oberen Probe dem Kontinentalen zu etwas verschieben; die ganze Schicht jedoch entstand bei feuchtem, kalten Klima mit starker Frostwirkung, d.h. in einem ozeanischen Abschnitt. Einen solchen Klimatyp gab es - nach dem W l/2 Interstadial - nur am Anfang des W 2. Im Prinzip könnten wir auch mit dem W 2/3 Interstadial, oder mit dem borealem Abschnitt des frühen Postglazials rechnen. Gegen das W 2/3 spricht, dass wir dieses Interglazial in den Höhlen des Bükk-Gebirges noch nicht nachweisen konnten; es ist auch unwahrscheinlich, dass es Schichten von so beträchtlicher Mächtigkeit zustande bringen könnte, da diese Periode bekanntlich im Gebiet von Ungarn sich bloss in sehr geringem Ausmass entfaltete. Gegen den ozeanischen Abschnitt des W2 sprechen das seltene Vorkommen der Überreste von Höhlenbären. Leider wissen wir nichts näheres darüber, was diese "Seltenheit" in $ ausgedrückt bedeutet, obwohl dies bei der Beurteüung des Alters der Schicht ausschlaggebend wäre.