VÉRTES LÁSZLÓ: UNTERSUCHUNGEN AN HÖHLENSEDIMENTEN / Régészeti Füzetek II/7. (Magyar Nemzeti Múzeum - Történeti Múzeum Budapest, 1959)
V. DIE UNGARLÄNDISCHEN HÖHLENSEDIMENTE
„85Das Alter des plastischen roten Lehms kann - an Hand der Untersuchungen ahnlicher Sedimente in anderen Höhlen - aui das Interglazial versetzt werden. KADld publiziert über dieses Sediment die mineralogischen Untersuchungen von F. TUCAN (73, S. 193). Demgemäss hätten wir es hier mit einer Terra rossa zu tun, was auch mit der Aufzählung vieler und verschiedenstlieher Schwermtneralien bekräftigt wird. Es 1st nicht ausgeschlossen, dass die Schwermineralien In dieser Schicht Anzeichen der Umlag er ung eines Losses sind, der älter als das Würm ist. Im dunkelbraunen, phosphathältigen "Lehm" gibt es wenig verwitterten Kalkstein, die Schicht wird stellenweise von weniger verwittertem, scharfkantigem Schutt gestört; nach oben hin wird die Farbe immer heüer, der Schutt scharfkantjger. Von archäologischem Standpunkt kann man an ein Moustérien denken f 18). Der petrographische Charakter der Schicht ist sehr unsicher; er ist den W 1-zeitlichen Schichten der Subalyuk-Höhle ähnlich. Sie hatte sich wahrscheinlich - unserer Meinung nach - wahrhaftig in dieser Periode gebildet, doch wird der Charakter durch das viele verfaulte organische Material (Kadaver von Höhlenhären) verzerrt. Die petrographischen Untersuchungen der darüber gelagerten hellbraunen "Proiosolutréen"-Schicht lassen hinsichtlich der genetischen Umstände auf ein sehr niederschlagreichen Interstadials schliessen. Eine ähnliche Schicht überdeckte unmittelbar jene Schicht der IstáHóskőer Höhle, die das Aurignacien I. barg. Als Zeit der Ablagerung können wir am ehesten den Anfang des W l/2 - Interstadials bezeichnen. Die bräunlichgraue (graue, rötlichgraue) Schicht, die darüber liegt, zeigt ein bereits kontinentaleres, doch nicht lösslieferndes Interstadialklima an, annehmbarerweise einen frühen Abschnitt des "Ende des W 1/2 Interstadials" (Göttweiger Komplex, oberer begrabener Boden). Unsere höchstliegende Schichtenprobe stammt aus der rötlichbraunen (grauen) Schicht. Auch diese führt interstadiale Charakterzüge: sie entstand hei einem feuchteren Klima, als die vorangehende. Sie entspricht dem Ende des W l/2, die archäologischen Funde sind Hochszeletienwerkzeuge. Ihr Alter unterstützt die bereits früher nachgewiesene Paraüele mit der Istállóskőer Höhle. / Die noch höher hegenden Schichten wurden abgetragen. Laut KAHC war hier ein höhlenbärenführender hellgrauer Lehm mit scharfkantigem Kalkschutt. Nach HILLEBRAND wäre der "graue Lehm" voller Kalkschutt, darüber läge eine hellgraue Schicht mit Feuerherd, scharfkantigem Kalkstein und Überresten des Höhlenhären. Der scharfkantige Schutt dieser Schichten zeigt wahrscheinlich einen ozeanischen Abschnitt an. Die Dominanz des Höhlenhären würde in diesem Faüe die Einleitung des W 2 bedeuten. Auch aus dieser Schicht kamen Hochszeletienwerkzeuge zum Vorschein,