VÉRTES LÁSZLÓ: UNTERSUCHUNGEN AN HÖHLENSEDIMENTEN / Régészeti Füzetek II/7. (Magyar Nemzeti Múzeum - Történeti Múzeum Budapest, 1959)

V. DIE UNGARLÄNDISCHEN HÖHLENSEDIMENTE

71 zwei inRede stehenden Werkzeuge sind entschieden mousteroiden Typs: das eine ist ein roher, geradkantiger Kalzedonschaber, das andere ein an Hochkratzer erin­nernder Obsidianschaber. Beide Typen sind uns auch aus de Subalyuk-Höhle bekannt Die Fundumstände von zwei typischen Moustérien-Spitzen, zwei typischen Aurignacien-Klingen und vier retuschierten Silexabsplissen sind nicht festzustellen. Auch wissen wir nichts darüber, oh es im Feuerherd, der zwischen die "obere lösshaltige Schicht" und die hellbraune Schicht eingekeilt war, archäologisches Ma­terial gab? MOTTL undKADIC versetzten die archäologischen Funde der Kecskesgalyaer Höhle auf Grund faunistischer und archäologischer Beobachtungen zwischen das Hoch- und das Spätmousterien der Subalyuk-Höhle. Unseren petrographischenUntersuchungen zufolge (s. Abb.12. und Abb.13. ) ist die obere "lösshaltige Schicht" kein Löss, sondern eine in feuchtem, kühlem Klima abgelagerte Ausfüllung. Die der hellbraunen Schicht entsprechenden gelben und gelblichen Proben sind unter humiden, dem Interstadial entsprechenden Um­ständen entstanden, die der "grünlichgrau" entsprechenden bräunlichen Schichten­probe lagerte sich in einer sehr feuchter Periode, bei starker Frostwirkung ab; die braune Schicht endlich, die wahrscheinlich der "rötlichbraunen" Schicht KADlÜ's entspricht, weist wohl nicht die typischesten, aber dennoch unverkennliche Anzeichen des Interglazials auf. Das Entstehen dieser Schichtenreihe wurde -annehmbarerweise sogar öf­ter - unterbrochen, einzelne Bestandteile mögen vielleicht abgetragen worden sein. Zwischen Probe 4. und 5. klafft ein Hyatus, und das ist auch zwischen den Pro­ben 3. und 4., eventuell auch l. r und 2. der FalL Vom Standpunkt einer Absolutchronologie scheint das aus dem R/W stam­mende Alter der Probe 5. festzustehen. In diesem Falle können wir die Proben 2. und 3. charakteristisch interstadialer Herkunft auf das W l/2, Probe 4. entweder auf den Anfang des W 1, oder auf den Anfang des W l/2 versetzen; Probe 1. datieren wir hingegen auf eine humide Periode, die ein Glazial einleitete. Im Falle dies er letzten hat unter den wenigen Überresten von Mammalien der Höhlenbär die Dominanz, wir können also nur an den ozeanischen Abschnitt des W 2 denken. Diese Rekonstruktion bekräftigt unseren älteren Verdacht, dass es in der Höhle von Kecskésgalya ausser dem Moustérien eine sehr frühzeitige - vielleicht als Übergang betrachtbare - Szeletien-Kultur gab, und dass vielleicht auch irgend­eine Erscheinungsform des Aurignacien darin vorhanden sein mag. Leider gibt es in dieser Fundstädte nicht mehr genügend ungestörte Ausfüllung, um diese Annahmen mit objektiven Beweisen belegen zu können, obwohl es möglich ist, dass wir hier

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