VÉRTES LÁSZLÓ: UNTERSUCHUNGEN AN HÖHLENSEDIMENTEN / Régészeti Füzetek II/7. (Magyar Nemzeti Múzeum - Történeti Múzeum Budapest, 1959)
IV. DIE UNTERSUCHUNGSMETHODE AN UNGARISCHEN HÖHLENSEDIMENTEN
.46. klimatischen Periode entstanden waren. Das ganze Material hat sich also jeweils neu gebildet, ist also nicht das auf Einwirkung veränderter Umstände veränderte obere Niveau des Sedimentes einer vorangehenden Periode. Dies wird auch von jener Beobachtung unterstützt, dass die scharfen Abgrenzungen von Schichten häufiger vorkommen, als sukzessive Übergänge. Es gibt jedoch einen Typ von Sedimenten, der meistens eine Ausnahme in dieser Regel büdet: die im allgemeinen weisse, stark verbackte Tuffschicht, die in mehreren Höhlen Ungarns die Grenze z wischen den spätpleistozänen und den holozänen Schichten bildet. Bem Alter nach ist sie auf das Boreal, oder noch eher auf das Atlantlkum zu versetzen. Wir finden, dass das Grundmaterial dieser Schichten in einzelnen FäDen die Ausfüllung des W 3 ist, der nachträglich vom Kalktuff verbacken wurde, also nur zum TeD eine neue Formation ist, die die Eigentümlichkeiten des früheren Sedimentes ebenfalls noch besitzen kann. Eine eigenartige Gruppe der Ausfüllungen 1st der als unterste Schicht der Höhlen beobachtete Basiston. Sowohl die in langen, versteckten Höhlengängen aufgehäuften Sedimente, als auch die im allgemeinen in den Schichtenreihen zutiefst, unmittelbar am Felsgrund hegenden Ausfüllungen stehen dem im engsten Sinne des Wortes genommenen Lehm nahe. Sie sind meistens leuchtend gelb, orangefarben oder rot. Der Kalkschutt ist fast oder vollständig abwesend; wenn dennoch vorhanden, so sind die einzelnen Stüöke stark korrodiert und weisen verschiedenen vorgeschrittene Grade der Verwitterung auf. Manchmal sind sie mit Mangan inkrustiert. In dieser Art von Lehm gibt es meistens weder archäologische Funde, noch palaontologische Reste. Nach LAIS wären diese Sedimente aus Verwitterungsresten des Muttergesteins entstanden. Farbe, chemische Zusammensetzung, usw. sind mit den EigentümUchkeiten des Muttergesteins in Verbindung zu bringen (.101,3.63). Seiner Annahme nach verändert dieser Lehme seine Farbe in der Schicht nicht weiter; daher deutet die Farbe die zur Zeit der Entstehung erfolgten klimatischen Ereignisse an. Diese Lehmschichten werden of als Tertiär-, meistens als interglaziale Formationen betrachtet, ohne dass dies von entsprechenden Funden unterstützt wäre ( 11 8,S.183 ff.) . Die allgemeine Erfahrung, dass in den ungarländischen Höhlen - von ganz spezieDen Ausnahmen abgesehen - nur AusfüDungen der Würm-Vereisung artzutreffen sind, lässt die Annahme nahekommen, dass die darunter befindlichen, bei warmen, feuchtem Klima entstandenen Lehme int er glazialen Ursprunges betrachtet werden. Wir sind trotzdem der Meinung, dass sich diese in der Zeit, die seit Beginn der Sedimentation verging, in den Höhlen ständig, wenn auch in geringer Menge, doch stets weiter bilden, als Folge der Verwitterung des Muttergesteins.