VÉRTES LÁSZLÓ: UNTERSUCHUNGEN AN HÖHLENSEDIMENTEN / Régészeti Füzetek II/7. (Magyar Nemzeti Múzeum - Történeti Múzeum Budapest, 1959)

IV. DIE UNTERSUCHUNGSMETHODE AN UNGARISCHEN HÖHLENSEDIMENTEN

Die pleistozänstratigraphischen Beobachtungen der letzten Jahre, besonders aber die Einführung grosser Zahlröhren bei den Radiokarbonuntersuchungen /Gro­ningen/ haben die alte, dreiteilige Gliederung der Würm-Vereisung gestürzt. Die alten, von der dreiteiligen Gliederung inspirierten Korrelationen haben sich aufgelöst, neue Gesichtspunkte traten bei der viel umstrittenen Riss-Wiirm Gränz­ziehung auf. Im Sprudel von Diskussionen reift eine neue Würmchronologie mit ei­ner Geschwindigkeit, dass neue Resultate des vergangenen Jahres oft von den diesjährigen, mit entwickelteren Methoden erzielten Ergebnissen weggefegt wer­den. Dieser Prozess, der zwangsläufig mit vielen Widersprüchen der Klärung zu­strebt, musste selbstverständlich auch auf jenen Rekonatruktionsversuch von Einfluss sein, der vor einigen Jahren unternommen wurde, aber wegen Schwierig­keiten in der Herausgabe des Buches erst 1959 erscheinen konnte, so dass die Rekonstruktion bereits im Moment des Erscheinens überholt war. Unsere Beobach­tungen widersprachen schon während der Arbeit der "klassischen" Würm-Gliederung, was in erster Linie in einer - genügend unglücklich gewählten - Terminologie seinen Abschlag gefunden hat. Da in den letzten zwei Jahren vier Radioksrbomm­tersuchungen an ungarischem Material vorgenommen wurden, die ausnahmlos "heikle" Punkte der Würm-Vereisung betreffen, wurde es unumgänglich, unsere frühere Ar­beitahypothese mit diesen zu ergänzen. Wir müssen uns vorderhand mit der Be­kanntgabe der neuen abeolutchronologischen Daten begnügen, unne eine neue Glie­derung aufstellen zu wollen. Die vier Radiokarbonuntersuchungen sind: SZKKSZÁRD-PALAHK: H. 4o6 C+B 1371 » lo,49o ± l,2oo Jahre vor d. Zw. /Vér­tes u. Mitarb.: Die Aueterrasse bei Szekszárd-Palánk und ihre archäologischen Kunde. Im Druck./. Späteetpaläolithische - Gravettien - Kunde in der unteren Aueterrasse der Donau. SÁGVÁR: 18 fooo Jahre v. d. Zw./Briefliehe Mitteilung von Prof. Hl. de Vriea, 25. 5. 1959./. Gravettien in einem begrabenem Boden. ISTÁLLÓ3KÓ, obere Kulturachicht: Gro 1935 - 3o,71o ± 600 Jahre v. d. Zw. /Vértes, L. - Vries, Hl. de: Radiokarbonzeitbestimmung des Aurignacien II in der Höhle von Istállóskő, Arch. Ért. 1959/. Das Aurignacien II befindet sich in einer z. T. interstadialen, z. T. lössenthaltenden Schicht. Darunter ist eine sterile interstadiale und unter dieser, ebenfalls in interstadialer Schicht, ein Aurignacien X. TATA: Gro 2538 - 50,000 ± 2,5oo Jahre v. d. Zw. /Vértes, etc., in Arbeit/. Die untersuchte Probe stammt aus Kalktuff, etwa 3 m höher als die Kulturschicht /Löss/ die Spät-/?/ Moustérienfunde beherbergt. Unter dieser ist wieder mehrere meter dicker Kalktuff. Graphische Darstellung der chronologischen Situation der untersuchten Kund­orte. /Die Schwankungen geben nur die Richtung an und wünschen nicht das Ausmass des Amplitúdó anzuzeigen/: C! 0 w.000 20.000 SO. 000 40.000 50000 ?

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