Cs. Sós Ágnes: A KECELI AVARKORI TEMETŐK / Régészeti Füzetek II/3. (Magyar Nemzeti Múzeum - Történeti Múzeum Budapest, 1958)

Die avarrnzeitlichen graberfelder in Kecel

- 34­74: Taf. XXIV.« 5.). Die Forscher dieser Periode befassten sich viel mit dem Problem der Herkunft dieses Typs. Hinsichtlich der Gefásse mit Wellenbandverzierung und Bo­denstempel stellte Ilona L Kovrig fest dass ihr Verbreitungsgebiet eventuell mit einem Einströmen slawischer Meister durch den Dévény­Pass in Zusammenhang zu bringen seiI. Kovrig erwähnt ein einziges, mit der Hand geformtes Gefäss mit Bodenstem­pel, das eben aus dem Határdülő-Gráberfeld in Kecel stammt (Taf. XXII.. 3.4; Abb. 5). Eine Analogie-des Stempels, doch in plastischer Ausführung, ist uns au« dem Grab 13 des Gräberfeldes in Alsó-Gellér bekannt Der «Stempel » des Keceler Gefässes ist einfach eine Nachahmung, wir können also über eine Wechselwirkung (/zwischen hand­geformten und auf Drehscheiben hergestellten Gefässen sprechen» ähnliche Erscheinun­gen wurden auf anderen Gebieten auch von J, Eisner nachgewiesen. 6 2/ c ./ Birnenförmige Näpfe mit Henkel (Határdülő. Grab 81: Taf. XXIV.. 6. 13; Grab 84: Taf. XXIV.. 11; Grab 88: Taf. XXIV., 12). Diese gelben, aus fein geschlämmten Lehm hergestellten Gefässe waren im Gebiet Ungarns sowohl in Transdanubien. wie auch zwischen Donau und Theiss, besonders im Süden dieser Landesteile in spätava­rischen Gräberfeldern verbreitet Neben den von T. Horváth publizierten kaukasischen und lebedischen Analogien und den aus Aboba-Piliska stammenden Gefássen (AH XIX) können wir noch drei von unteren Lauf der Wolga stammende Gefásse erwähnen. die aus alanischen, von P. Rau auf das 3-4. Jh. datierten Kurganen stammen. 53-57/ An ­hand alldieser Angaben müssen wir den Ursprung dieses Typ* in Südru«sland. in der Kaukasus-Gegend suchen. Es stellt sich jedoch die Frage, weshalb diese Art von Ge­fássen in Ungarn im frühavarischen Material nicht erscheint und ob dieses späte Erscheinen mit einem neuen Einströmen aus der Pontusgegend in Verbindung zu bringen ist. Auch muss bedacht werden, welche Rolle die Alanen in der Vermittlung haben mochten. Hinsichtlich de« Gebrauches dieser Näpfe sind wir anhand ihrer Lage ift den Gräbern von Kecel derselben Meinung, wie T. Horváth: sie konnten kaum Bestandteils der Reiterausrüstung sein, wurden nicht als auf die Schulter oder auf den Gürtel be­festigte Trinkgefásse benützt. Bei der Beobachtung des Fundmaterials aus Kecel werden wir vorallererst auf den heterogen en Charak ter aufmerksam. Laut stilkritischer Untersuchung sind hier ver­schiedene Kreise der Metallkunst miteinander vermischt Mit Hilfe der Gürtelgarnitu­ren konnte nur ein Kreis näher imschrieben werden, nämlich die sog, Gruppe mit Greifen- und Rankenornamenten, Die Gräber, deren Funde zu dieser Gruppe gehören (Határdülő 80.. 81., 85) waren wahrscheinlich in der Nähe voneinander. Leider ist jedoch die Karte des Határdülő—Gr'äberfeldes abhangen gekommen, so dass wir über das räumliche Verhältnis der einzelnen ^^ Garnitur-Typen zueinander nichts sagen können. Wie die archäologischen Funde, ist auch das anthropologische Material hete­rogen. 6 5/ Es kann im allgemeinen gesagt werden, dass das Material beider Gräberfelder ärmlich ist Im Körtefahegy-Gräberfeld zeichnete sich nur das Grab 9 mit seinem feichtum aus. Grab 32 im Határdülő-Gräberfeld ist wegen seiner vergoldeten bronze­nen Gürtelgarnitur und den Goldschmucksachen hervorragend. Wegen spateren Folge­rungen sind beide, doch besonders letzteres von grosser Bedeutung, Wie bereits erwähnt standen die beiden Gräberfelder zu gleicher Zeit in Ge­brauch. Es stellt sich die Frage, ob wir es hier vielleicht mit den Gräberfeldern von zwei sozialen Gruppen zu tun haben, die wohl in der Umgebung voneinander lebten, doch abgesondert hausten und bestatteten. Ahnliches sehen wir im Falle der Gräber­felder von Üllő (Komitat Pest). 6 6/ Leider ist mit den erforschten Gräbern das ganze Material der Gräberfelder nicht ausgebeutet worden, so dass wir hinsichtlich der Seelenzahl der zu ihnen gehörenden Siedlungen keine Folgerungen ziehen können, so offensichtlich auch die kleinere Seelenzahl der Körtefahegy-Gräberfeldes im Verhält­nis zu dem im Határdülő sein mag. Eine tiefere Analyse der einzelnen Gräberfelder, wie dies im Falle der Funde in Üllő geschach, ist eben mangels der Karten nicht möglich. Die Heterogeneität des anthropologischen Materials im Határdülő-Gráberfeld wurde bereits erwähnt Den Untersuchungen von P. Lipták zufolge können gewisse

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