Mesterházy Károly (szerk.): AZ 1997. ÉV RÉGÉSZETI KUTATÁSAI / Régészeti Füzetek I/51. (Magyar Nemzeti Múzeum Budapest, 2001)

Római kor

BUDAPEST I. BEZIRK, CORVIN TÉR 10. (Komitat Pest) (V.) Auf dem Corvin-Platz wurde eine mit kleineren Unterbrechungen zwischen dem 25. März 1997 und 30. Januar 1998 etwa zehn Monate lang andauernde Rettungsgrabung von den Mitarbeitern des Historischen Museums von Budapest durchgeführt. Auf dem seit Jahrhunderten unbebauten Grundstück beabsichtigt die Selbstverwaltung des I. Bezirks eine Tiefgarage zu errichten, darum kam die Selbstverwaltung für die Kosten der Freilegungen (21 000 000 Ft) vollkommen auf. Während dieser Zeit wurde eine ca. 1800 m 2 große Fläche in der östlichen und nord-nordöstlichen Zone des Platzes durchforscht (das macht die Hälfte des zu bebauenden Geländes aus). Im Sommer 1998 werden wir die Forschungen voraussichtlich fortsetzen. Unseren Beobachtungen nach fiel die altholozäne (Würm 3-) Uroberfläche nach Osten stark. Am östlichen Rand des freilegbaren Geländes häufte sich eine 1-1,5 m, am west­lichen Rand des Grundstückes an der Fö-Straße eine 4 m dicke Schichtenreihe bis auf den heutigen Tag auf. Die spätpleistozäne Donau-Terrasse Il/a war durch einen sich sanft erhebenden, von Westen durch einen Wasserriß umgebenen Hügelrücken in der N-S-Achse des Grundstückes geteilt. An der nordwestlichen Seite des Hügels stießen wir auf paläolithische Siedlungsspuren. (Die Freilegung der letzteren wurde von dr. Árpád Ringer, dem Lehrer der Universität von Miskolc durchgeführt.) Im mittleren Drittel der östlichen Hälfte des Geländes wurde auch noch der lößbedeckte Hügelhang durch die Grundbauarbeiten der mittelalterlichen Keller zerstört und dadurch vernichtete man die früheren Erscheinungen. (Der Leiter der mittelalterlichen Ausgra­bungen ist András Végh, und die urzeitlichen Freilegungen stehen unter der Führung von M. Attila Horváth.) Auf dem Niveau der kupfer- und bronzezeitlichen (zerstörten) Gruben oder ein wenig höher wurden 43 spätkeltische Objekte (LT D2-3) erschlossen. Drei voneinander 10-15 m weit entfernt befindlichen Wohnflächen und die Speicher- und Abfallgruben in ihrer Umgebung machten die Siedlungsspuren aus. Ihr Material bestand überwiegend aus Keramikfunden (Gefäßbruchstücke Tabán-Typs, einige rot-weiß-bemalte Scherben, kammstrichverzierte, graphitierte Ware, eine unbeschädigte graue Schale mit unterge­schnittenem Rand und ähnliche Stücke mit eingeglätteter Verzierung). Es gab sehr wenige Bronzegegenstände (einige Fibelbruchstücke, Nadeln) bzw. Glasfunde (bruch­stückhafte Armringe und Perlen). Die einzige keltische Münze kam in einem Pfosten­loch am Rand des Gehbodens vor. Um die Gebäude, aber besonders in den oberen Schichten der Grubenauffüllungen beobachteten wir eine lockere, viele Holzkohle und Lehmbewurfstücke enthaltende Zerstörungsschicht. Es wurden Proben für naturwissen­schaftliche Untersuchungen, so für Pollenanalyse genommen. In einigen Abfallgruben fanden wir Mahlsteine oder Bruchstücke davon. Aufgrund des gemischten Fundmate­rials mancher Objekte ist es anzunehmen, daß die Siedlung erst in den Jahrzehnten nach der römischen Eroberung aufhörte. Unser Gebiet wurde nach der Auflassung der keltischen Siedlung Teil des Gräberfeldes des sog. "Ala-Lagers" und vicus in der Wasserstadt, wie es seit 1898 allbekannt ist. Während der Kampagne stießen wir auf 91 römerzeitliche, teils zerstörte Gräber. Davon waren 51 Brandschüttungs- und 40 Skelettgräber. Die meisten Brandgräber können in das 2. bzw. 3. Jahrhundert n. u. Z. datiert werden. Sie befanden sich in lockeren Gruppen oder (in der westlichen Hälfte des Geländes) in Reihen. Sie waren N-S­orientiert (das entspricht der Linie der Fö-Straße). Fünf Gräber sind sicher in das dritte Viertel des 1. Jahrhundertes n. u. Z. zu datieren. Davon waren drei Urnengräber. In der Auffüllung von zwei Brandschüttungsgräbern fanden wir eine Münze aus dem 4. Jahr­hundert n. u. Z. 64

Next

/
Thumbnails
Contents