Mesterházy Károly (szerk.): AZ 1997. ÉV RÉGÉSZETI KUTATÁSAI / Régészeti Füzetek I/51. (Magyar Nemzeti Múzeum Budapest, 2001)

Árpád-kor

Über Verbesserungen oder einen Wiederaufbau zur Zeit der türkischen Oberherrschaft verfügen wir über keine Angaben. Zwischen 1699 und 1734 mußte man aber die Kirche beweisbar mehrmals in großem Maße verbessern bzw. umbauen. Zu dieser Zeit wurde die mittelalterliche Sakristei in nördlicher Richtung mit einer 95 cm breiten Mauer erweitert (Abb. 8). Dadurch wurde die Sakristei 135 cm breiter. Die Schwaben verwandten ziegel­staubhaltigen Mörtel als Baumaterial und wie im Mittelalter verlegten auch sie kleine Bruchsteine in die Mauer. Dieser rosarote Mörtel und diese Bautechnik tritt auch im goti­schen Chor auf, der mit zehn recht massiven, an ihren aufgehenden Teilen 110-140x60-70 cm großen Pfeilern verstärkt wurde. Diese Pfeiler erbaute man mit der Errichtung des neuen Gewölbes bzw. mit der Verstärkung des beschädigten Gewölbes der Kirche offensichtlich zu gleicher Zeit. In einem ebenso verfallenen Zustand mögen die neu angesiedelten Schwa­ben den Chor vorgefunden haben. Dieser Teil der Kirche mußte man wahrscheinlich abreißen. Das wird auch durch die Tatsache bekräftigt, daß die Reste des Schiffgewölbes aus dem 15. und 16. Jahrhundert auf dem mittelalterlichen Gehboden (229,62 m über dem baltischen Meeresspiegel) vorkamen. Nach mehrmaligen Auffüllungen entstanden drei Gehböden (229,85 m, 230,06 m, 230,46 m über dem baltischen Meeresspiegel) über dieser Trümmerschicht im behandelten Zeitabschnitt. Wir konnten die wenigen Reste des terrazzo­artigen Fußbodengrundes über der Trümmerschicht des mittelalterlichen Gewölbes in mehreren Quadranten registrieren, während der Ziegelboden über dem Mörtelbett beider oberer Gehböden auf großen Flächen erhalten blieb. Von oben der erste (jüngste) Fuß­bodenbelag bestand aus 24,5x18,8x5,8 cm großen und der zweite aus 28,4x14,9x5,7 cm bzw. 29,8x14,5x5,5 cm großen Ziegeln. In beiden Fällen geht es um Barockziegel und wie es aus den Angaben ersichtlich ist, sind ihre Maßangaben für keine Bauphase kennzeich­nend. Es ist sogar wahrscheinlich, daß auch die früheren Ziegel beim Bau der späteren Gehböden verwendet wurden. Die Säulen des Chores der Kirche aus dem 14. Jahrhundert wurden auf die Mauern der romanischen Kirche gestellt, demgemäß "wuchs" der Chor des ersten und zweiten "schwäbischen" Niveaus aus den Gehböden bzw. aus deren Mörtelbett heraus. Beide, zwischen dem Turm und Schiff gelegte Schwellen (230,26 m und 230,40 m über dem baltischen Meeresspiegel - im letzteren Fall betrug das Niveau des Ziegelbodens 230,41 m) gehörten zu den beiden oberen "schwäbischen" Gehböden. In der nördlichen Mauer der westlichen Hälfte des Schiffes entdeckten wir eine, zur zweiten schwäbischen Periode gehörende Türöffnung und eine, vor die westliche Mauer des Karners, in den Kirchhof führende Treppe. Bei den von den Schwaben gebauten Pfeilern weist das Niveau, wo die aufgehenden Pfeilermauern das Fundament treffen (230,43 m, 230,20 m, 230,24 über dem baltischen Meeresspiegel), auf den zeitgenössischen Gehboden hin. Dadurch kann man feststellen, daß die Pfeiler, zugleich das neue Gewölbe und der jüngste Ziegelboden zur gleichen Zeit gebaut wurden. Erst in den Jahren 1761-66 wurde die auch heute noch stehende Barockkirche mit der wirksamen finanziellen Unterstützung von Frau Miklós Zichy, geb. Erzsébet Berényi auf­gebaut. Als die neue Barockkirche gebaut wurde, riß man die nordwestliche Ecke der Turmes, Schiffes und der Nebenkapelle der mittelalterlichen Kirche ab. Mit diesen Beschädigungen konnten die erwähnten Gebäudeteile nicht stehen - antwortete mein Kollege, der hervor­ragende Architekt László Császár auf meine Frage. Man konnte aber den gotischen, im Barockstil schon umgebauten Chor, in dem bis zum Fertigwerden Messen zelebriert werden konnten, eine Weile noch stehen lassen. Die mittelalterliche Kirche, deren Mauern teils erhalten blieben, wurde beim Fertigwerden der neuen Barockkirche abgerissen und ein neues Hofniveau entstand weit über den mittelalterlichen und neuzeitlichen Gehböden. Auch der neue Kirchhof diente als Friedhof, bis man am Rand des Dorfes den neuen 133

Next

/
Thumbnails
Contents