Mesterházy Károly (szerk.): AZ 1997. ÉV RÉGÉSZETI KUTATÁSAI / Régészeti Füzetek I/51. (Magyar Nemzeti Múzeum Budapest, 2001)

Árpád-kor

wurden, baute man wahrscheinlich noch um diese Kirche. Die kleinen, formlosen Bruch­steinen der den Friedhof umgebenen Umfriedungsmauer wurden in weißen Mörtel versetzt. Der südliche Abschnitt wurde leider vollkommen abgerissen. Das zu ersetzen baute man im 19. bzw. 20. Jahrhundert an dieser Stelle eine Stützmauer aus großen, gelben Sandstein­stücken, die ebenfalls abgerissen wurde. Die Linie der nördlich-nordöstlichen Strecke der Umfriedung kann mit Hilfe einer früher freigelegten Mauerstrecke rekonstruiert werden. Bei ihrem östlichen Bruch stießen wir auf einen späteren, aber noch im Mittelalter angebau­ten fächerförmigen Stützpfeiler. Die Kapelle ursprünglich königlicher Stiftung wird in einer Urkunde aus dem Jahre 1267 erwähnt, als es der Berufung des Bischofs von Veszprém gegen den Priester Albert stattgegeben wurde, der die St.-György-Kirche von Keszi besetzt hatte. Die Erlaubnis wurde vom Bischof auf die Bitte von Péter, dem Priester der St.-György-Kirche ausgegeben. 1296 bewies János, der Pfarrer von Keszi, daß der Zehnt der von dem König oder der Königin gestifteten Kapellen und Kirchen dem Erzbischof von Esztergom gebührt. Schon im Laufe des 14. Jahrhunderts könnte sich die romanische Kirche für eng erwiesen haben. Sie wurde abgerissen, und an ihrer Stel­le baute man eine größere Kirche mit einem Westturm, einem Schiff annähernd quadratischen Grundrisses (Lichtweite: 10,45x9 m, d. h. 94 m 2) und nach den Ausgra­bungsangaben höchstwahr­scheinlich mit einem quadra­tischen Chorabschluß. Zum Fundament des Chores wur­den die Mauern der früheren Kirche verwendet (Abb. 3). Ein mit dem Mauerwerk zu­sammengebauter Stützpfeiler fing die nordwestliche und südwestliche Ecke des in der Achse der Westfassade stehenden Turmes ab. Sein Fundament wurde nicht, aber die aufgehenden Mauern wurden ja mit dem Schiff zusam­mengebaut. Sowohl die Grundmauern als auch die aufgehenden Mauern wurden aus kleinen, in gelblichen Mörtel verlegten Bruchsteinen gebaut und die Enden der Stützpfeiler mit großen Quadersteinen stabilisiert. Der Turm und zugleich der Eingang der Kirche, der durch den Turm in die Kirche führte, befanden sich an der westlichen Seite. Die Stärke der aufgehenden Mauern des Turmes betrug ca. 150 cm, und die Lichtweite war 2,6x2,6 m, d. h. 6,7 m 2. Die aufgehenden Mauern des Kirchenschiffes waren 100 cm breit, und die Licht­weite des Chores betrug ca. 6x4,5 m, d. h. 27 m 2. An der nördlichen Seite des Chores ge­genüber dem Triumphbogen lag die mit dem Chor gleichzeitig gebaute Sakristei. In ihren Mauern fanden wir ein sekundär eingebautes römerzeitliches Grabsteinbruchstück und einen Altarstein und auch in der Chormauer stießen wir auf einen gehauenen, harten Süß­wasserkalkstein, der mit dem Detail einer kleinen römerzeitlichen Säule verziert ist. Die aufgehenden Mauern der Sakristei waren 70-75 cm dick, die Lichtweite betrug 4,25x4,15 m, Abb. 3: Die Kirche im 14. Jahrhundert (Aufnahme, Zeichnung: Endre Egyed) 129

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