Körmöczi Katalin szerk.: Führer durch die historische Ausstellung des Ungarischen Nationalmuseums 3 - Vom Ende der Türkenkriege bis zur Millenniumsfeier - Die Geschichte Ungrans im 18.-19. Jahrhundert (Budapest, 1997)
SAAL 10. Ungarn im 18. Jahrhundert (Gábor Németh - Eszter Aczél)
21. Das „ungarische Versailles", das Esterhäzy-Schloß von Fertőd, Kupferstich, 1791 j£tM //t,://///:>///> -Áv/. ^/-//iy*:/ (. r/ryt •//. lin tv/. Prächtige" apostrophierte Miklós Esterházy (1714-1790) nach seinen eigenen Vorstellungen errichten lassen (Abb. 21). Der große Meister des Klassizismus, der Komponist Joseph Haydn (1732-1809), war von 1761 bis 1790 der Hofmusikus des Fürsten. Das Bariton im Bibliothekszimmer war das Instrument von Miklós „dem Prächtigen", und Haydn hat etwa hundertfünfzig Musikstücke für das prachtvolle Instrument des Hof-Lauten- und Geigenmachers Johann Joseph Stadlmann geschrieben (Abb. 22). Die vergoldete Harfe ist ein ähnlich außergewöhnliches Instrument. Der Überlieferung und erhaltenen Angaben nach war das Werk des Hofinstrumentenbauers Pierre Joseph Cousineau im Besitz der kläglich geendeten Marie Antoinette (1755-1793). Nichts beweist den sich auf alles erstreckenden Einfluß von französischem Geschmack und Mode besser als die Watteau-Kleid genannte RokokoFrauentracht mit Reifrock und Schleppe (Abb. 23), die eine Majthény trug. Die von den Aufklärungsideen durchdrungenen Bestrebungen Maria Theresias verwirklichte ihr Sohn Joseph II. (1780-1790) in der nach ihm benannten josefinischen Ära des aufgeklärten Absolutismus durch seine gesellschaftlichen, politischen, Religions- und Kulturreformen. Diese politischen und kulturellen Refonnen - Zensurverordnung, Toleranzedikt und die Maßnahmen zur Modernisierung der Gesellschaft - Leibeigenen-