H. Kolba Judit szerk.: Führer durch die historische Ausstellung des Ungarischen Nationalmuseums 2 - Von der Staatsgründung bis zur Vertreibung der Türken - Die Geschichte Ungarns im 11.-17. Jahrhundert (Budapest, 1997)

SAAL 4 - Dörfer und Städte in der zweiten Hälfte des 15. und am Anfang des 16. Jahrhunderts (Piroska Biczó)

25. Bikliotheksschrank, Bártfa (Bardejov); St.-Egidius-Pfarre, um 1480 den Sarvalyer Haushalten waren glasierte Gefäße sehr selten. Aufgrund der Meisterzeichen des Eisen­werkzeuges und der Haushaltsgeräte wissen wir, daß ein großer Teil von ihnen nicht die Arbeiten örtlicher oder in der Nähe arbei­tender Schmiede waren, sondern von darauf spezialisierten städtischen Meistern stamm­ten. Die niederösterreichischen Beglaubi­gungszeichen auf einigen Messern - bekannt auch aus den Zolltagebüchern - zeugen von einem umfangreichen Messerimport. DER EINFLUSS DER ENTWICKLUNG DER HEIZEINRICHTUNGEN AUF DIE WOHNKULTUR Seit der Mitte des 14. Jahrhunderts beein­flußten die entwickelteren Heizeinrichtun­gen - die Kachelöfen -, wie sie beim Hoch­adel und in den Städten verwendet wurden, die Heiz- und Feuerungseinrichtungen in den Marktflecken und Dörfern. Mit ihrer Ver-wendung wurde die Rauchfreiheit des Wohnzimmers ermöglicht. Dadurch, daß die 33 Wohnhäuser mehrere Räume, die neuen Heizeinrichtungen und Feuerungsöffnun­gen bekamen, konnten die Veränderungen vor sich gehen, die die für die einzelnen Gebiete des Landes typischen Varianten der neuzeitlichen Bauernhäuser herausgestal­teten. Als Ergebnis dieser Entwicklung war in der Tiefebene im 15. Jahrhundert der von der Küche beschickte Kachelofen im Zim­mer schon allgemein verbreitet, doch benutz­te man zum Backen und Kochen auch den aus dem Gebäude herausragenden äußeren Ofen. Seit dem 16. Jahrhundert verschwan­den die äußeren Öfen allmählich. Im Bereich des Kleinadels und der Markt­flecken wurden auch einfachere Varianten der verzierten Kachelöfen mit figuralver­zierten Kacheln verfertigt. Die ausgestell­ten Kacheln stammen aus west- und mittel­transdanubischen Werkstätten, deren Erzeug­nisse von mehreren transdanubischen Fund­orten - Marktflecken, Burgen, adligen Kuri­en bekannt sind. Die auf dem Gelände des adligen Herrenhauses von Külsővat (bei

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