Kemenczei Tibor: Studien zu den denkmälern skythisch geprägter alföld gruppe (Inventarta Praehistorica Hungariae 12; Budapest, 2009)

Der Fundstoff - Pferdegeschirr

aus dem Kubangebiet, aus der Umgebung von Kras­nodor bekannt, die aber in die Vorskythenzeit datiert wurden. 420 Die genauen Parallelen der Riemenverteiler von Szentes-Vekerzug befinden sich unter den Beigaben des Fürstengrabes von Pecka Banja im Mittelbal­kan. 42 1 Aber ihr Blechüberzug ist aus Silber gefertigt. Sie waren mit dreieckförmigen, dreikantigen bron­zenen Pfeilspitzen mit innerer Tülle vergesellschaftet. Aber diese Grabfunde stammen aus jüngerer Zeit, vom Anfang des 5. Jh. v. Chr., wie die Bestattung von Szentes - Vekerzug. Entweder der Technik der ört­lichen Goldschmiedekunst folgend, oder diese Verzie­rungstechnik vom Osten aus dem skythischen Kul­turkreis übernommen wurden also die bronzenen Rie­menverteiler in der Tiefebene mit Goldblech überzo­gen. Bei der Alföld-Gruppe wurden auch die bronzenen Haarringe oft mit Gold-, Elektron- oder Silberfolie überzogen. Die auf diese Weise gefertigten Haarringe sind aus vorskythischen Grabfunden der Nordpontischen Gegend bekannt. 422 Flache Scheiben auf der Rückseite mit einer Öse. Fundorte: Szentes-Vekerzug Pferdegrab 12 (5 St.: Taf. 68, 7), Nyíregyháza - Pazonyi Str. (Taf. 52, 3). Derartige Scheiben wurden in den Bronzewerkstät­ten des Karpatenbeckens seit der Spätbronzezeit her­gestellt. Sie waren in den meisten Fällen Schmuck­stücke. Als Teile vom Pferdegeschirr wurden Bron­zescheiben dieser Form seit der Früheisenzeit ge­braucht. Flache Ringfüßknöpfe. Sándorfalva Grab 145 (Taf. 60, 3), Szentes-Vekerzug Grab 142 (Taf. 77, 9), Nyíregyháza - Pazonyi (Taf. 52, 2), Tarpa (Taf. 90, 1­2.4). Die Beifunde des Exemplares von Szentes - Veker­zug waren eine eiserne Lanzenspitze, und ein Messer. In Tarpa kamen drei Exemplare als Grabfunde mit einem Eisendolch, einem Akinakes vergesellschaftet zum Vorschein (Taf. 90, 3). Bronzene Riemenverteiler in Form von flachen Ringfußknöpfen sind unter den Denkmälern der Tief­ebene aus der Früheisenzeit, aus dem 8. Jh. v. Chr. in großer Anzahl vorhanden. 423 Bei dem Pferdegeschirr der Alföld-Gruppe skythischer Prägung wurde daher den früheren Gegenstandstyp zum Vorbild genommen Riemenverteiler mit in vier Teile gegliederten Ösen verwendet. Diese gehören zu den Gegenständen, die für die Anfangsperiode der Skythenzeit typisch waren. Bronzene Riemenverteiler mit Ringöse findet man 420 P'JANKOV / CHACATUROV 1998, 5. Abb. 1, 3-6. 421 TASIC 1998, Abb. 220-221. 422 MACHORTYCI 12005, 86. Abb. 30. 423 KEMENCZEI 2005, 110. 424 GUSTIN 1976, Taf. 60, 1.3. auch im Grabfundstoff der Hallstattkultur in Transdanubien. Aber in deren Mitte befindet sich ein spitzer Dorn. Aus der Tiefebene sollen diejenigen Rie­menverteiler stammen, die aus einem beim sloweni­schen Libna freigelegten Hügelgrab mit einer eisernen Streitaxt skythischen Typs vergesellschaftet zum Vor­schein gekommen sind. 424 Flache Bronzescheiben mit kreuzförmiger Ose: Sándorfalva Grab 136. Ihre Parallelen sind unter den präskythischen Funden zu finden. 425 Konische Riemenverteiler mit Mittelknopf. . Auf der Rückseite mit einer Öse. Fürstengrab von Ártánd (Taf. 5, 2), Muhi (Taf. 37, 3), Tiszavasvári - Csárdapart Urnengrab 3 (Taf. 113, 24). Eine Variante davon ist der waagerecht gerippte, konische Riemenverteiler (Ártánd: Taf. 5,2). Auch der Pferdegeschirrfund von Fiigöd in Nord­ungarn aus der Periode vor der Skythenzeit enthält solche bronzenen Scheiben. 426 Die Vorbilder der skythenzeitlichen Ex­emplare der Tiefebene waren also die örtlichen präskythischen Riemenverteiler. Flache Scheibe. In der Mitte mit einem halb­kugelförmigen Buckel, auf der Rückseite mit einer Öse. Im Fürstengrab von Ártánd befanden sich zwei Stücke (Taf. 5, 2). Ein ganz ähnlicher Riemenverteiler befindet sich mit bronzenen Pfeilspitzen und einem Eisendolch vergesellschaftet in einem frühskythischen Grabfund, der in Siebenbürgen, in Nagyenyed ­Cinegetelek auf dem Korso (Aiud - Parc) im Jahre 1895 freigelegt wurde. 427 Einer der bronzenen Riemenverteiler aus dem Für­stengrab von Ártánd kann zu den Denkmälern des skythischen Tierstils gezählt werden. Die Mitte dieses Stückes hat eine Tierkopf/WidderkopfVform (Taf. 5, 2). Kreuzförmige Riemenverteiler aus Bronze. In der Mitte mit geripptem Konus, auf der Rückseite mit einer Öse. Fürstengrab von Ártánd (Taf. 5, 3). Ein ähnliches Fundstück stammt aus Siebenbürgen, aus einer Bestattung bei Nagyenyed (Aiud). 428 Kleeblattförmiger, bronzener Riemenverteiler. Auf der Rückseite mit einer Öse. Im Pferdegrab 19 von Szentes - Vekerzug befand sich ein Exemplar (Taf. 69, 4). Ein sechszackiger Bronzeknopf mit Öse wurde unter den Beigaben des Grabes 112 im Gräberfeld vom nordslowakischen Dolny Kubin mit einem Haar­ring mit Scheibenkopf vergesellschaftet gefunden. 429 Dieses Stück ist in die Periode Ha C datiert. Unter den 425 KEMENCZEI 2005, 116. 426 KEMENCZEI 2005, Taf. 22 A, 119-22. 427 HEREPEY 1898, 268; VULPE 1984, 39. Abb. 3, 4. 428 PÁRDUCZ 1965b, 106, VULPE 1984, 42. Abb. 4, 13.

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