Kemenczei Tibor: Studien zu den denkmälern skythisch geprägter alföld gruppe (Inventarta Praehistorica Hungariae 12; Budapest, 2009)
Der Fundstoff - Bewaffnung
und Glasperlen bestehenden Halskette. Im Grab 15 von Kesznyéten lag die Pfeilspitze mit zwei Haarringen und einem Armring zusammen. Neben den Pfeilspitzen aus Bronze sind auch eiserne Pfeilspitzen unter den Denkmälern der AlföldGruppe bekannt. In Alsótelekes kam je ein Stück aus dem Grab 4/d und aus dem Grab 20 zum Vorschein (Taf. 133, 1, Taf. 134, 6). Analogien für die große zweiflügelige Pfeilspitze des Grabes 4/d sind u.a. aus dem Grab 26 von Csanytelek - Tömörkényi Str., 369 aus dem Grab B/50 von Chotin, 370 aus der Erdburg Smolenice 371 bekannt. Die Exemplare mit Tülle bilden die zweite Variante der eisernen Pfeilspitzen, die aus dem Grab B/64 von Chotin, 372 aus den Gräbern 8 (Taf. 64, 5) und 80 des Gräberfeldes von Szentes-Vekerzug, 373 aus dem Grab 2 von Doroslovo (Taf. 17, 8), sowie aus dem Grab 63 von Törökszentmiklós - Surján 374 zum Vorschein gekommen sind. Im transdanubischen Gebiet der Hallstattkultur können die Funde des Gräberfeldes von Sopron-Krautacker als Beispiel erwähnt werden. 375 Im Steppengebiet wurden in der Vorskythenzeit, in Siebenbürgen auch in der Frühskythenzeit zweiflügelige Tüllenpfeilspitzen aus Eisen hergestellt. 376 Aber solche Pfeilspitzen wurden nicht zum organischen Bestandteil der Bewaffnung der Alföld-Gruppe. Zuerst stellte Mihály Párducz die Fundortliste der bronzenen Pfeilspitzen skythischen Typs vom Karpatenbecken zusammen, 377 dann publizierte H. Eckehardt Angaben davon. 378 Neuerlich veröffentlichte B. TerZan eine nicht ganz vollständige Liste der in Mitteleuropa gefundenen Pfeilspitzen mit innerer Tülle. 379 Köcherverzierungen Zu den schönsten Exemplaren des Fundmaterials skythischer Prägung im Karpatenbecken gehören die kreuzförmigen Köcherverzierungen. Die Vorderseite ist in den meisten Fällen mit Tiennotiven oder mit geometrischem Muster verziert. Auf der Rückseite befinden sich zwei Ringösen für den Schließ-, bzw. Einhängeriemen. Der Köcherfund des im Steppengebiet freigelegten Kurgans Opisljanka erläutert die Gebrauchsweise der Köcher. 380 Bei einigen Fundstücken des Steppengebietes nahmen die russischen Forscher an, dass sie Stimschmucke je eines Pferdes gewesen waren. Die im Karpatenbecken zum Vorschein gekommenen kreuzförmigen Bronzeverzierungen gelangten in mehreren Fällen mit Pfeilspitzen zusammen ans Tageslicht, man nimmt also mit Recht an, dass sie zum Köcher gehört haben konnten. Auf Grund der Motive der Verzierung können diese Funde in mehrere Variantengruppen unterteilt werden. Köcherverzierungen auf dem Stiel und an den drei kürzeren Armen mit reliefartige Tierfiguren. In der Mitte in jedem Fall die Darstellung eines Rolltiers Ihre Fundorte: Mátraszele (Taf. 154, 1), Zeliezovce (Taf 184, 1), Salonta (Taf. 59, 18); in Transdanubien Budajenő, 381 Mezőlak, 382 in Siebenbürgen Teius. 383 Die in Budajenő zum Vorschein gekommene Köcherverzierang zeigt an den drei Armen je ein Tier, welches einen Hasen zerfleischt, in der Mitte des Stiels stilisierte Tierköpfe, an den Rändern Vogelköpfe mit Schnabel, am Ende eine stehende Tierfigur. Ebenfalls Hasen zerfleischende Raubtiere sind an den Armen der in Mezőlak gefundenen Köcherverzierung dargestellt, während auf dem Stiel ein einen Hasen angreifender geflügelter Greif, am Ende eine Panterfigur zu sehen sind. Diese zwei in Transdanubien gefundenen Exemplare sind Einzelfunde, demgegenüber kam eine Köcherverzierung in der nordungarischen Ortschaft Mátraszele aus einer Bestattung mit 35 Pfeilspitzen zusammen zum Vorschein. Die drei Arme haben Pferdekopfform, auf dem Stiel sieht man die Darstellung von Vögeln, von Vogelköpfen. Ebenfalls in Pferdekopfform wurden die Arme des Exemplares vom Fundort Salonta im Südteil der Tiefebene ausgestaltet, auf dem Stiel mit drei Hasenfiguren. Die drei Arme der aus Zeliezovce in der Kleinen Tiefebene stammenden Köcherverzierung bestehen aus Panterfiguren, auf dem Stiel sind Vogelköpfe mit Schnabel zu sehen. Aus Siebenbürgen ist eine Köcherverzierung im Tierstil bekannt, ihr Fundort ist Gräberfeld Teius. Die Arme dieser Köcherverzierung sind panterförmig, auf dem Stiel ist ein liegender Panter dargestellt. Die zweite Gruppe der Köcherverzierungen besteht aus diejenigen Stücken, deren kürzere Arme in der 369 370 371 372 373 374 375 CSALLÁNY / PÁRDUCZ 1944—45, Taf. 31, 5. DUSEK 1966, Taf. 56,4-5. DUSEK/DUSEK 1984, Taf. 32, 15; Dies. 1995, Taf. 34, 2.5.15; PARZINGER/NEKVASI L/BARTH 1995, 63. DUSEK 1966, Taf. 58, 3-4. PÁRDUCZ 1954. Taf. 27, 7-8. CSALOG / KISFALUDI 1985, Abb. 4, 3. JEREM 1981a, 109. Abb. 3, 1; Dies et al. 1984, Abb. 9, 4. 376 Cristesti Grab 9; ZRÍNYI 1965, 35. Taf. 11; Teius Grab 2: VASILIEV/ BADEA/ MAN 1973, 28. Abb. 7. PÁRDUCZ 1973, 59. ECKHARDT 1996, 35. TERZAN 1998, 538-540. 377 378 379 380 CERNENKO 1981, 46; RATZEL 1978, 170. 380 CERNENKO 1981, 46; RATZEL 1978, 170. 381 PÁRDUCZ 1954, 87. 382 FETTICH 1934,49. 383 VASILIEV 1980, Taf. 21, 1.