Kemenczei Tibor: Studien zu den denkmälern skythisch geprägter alföld gruppe (Inventarta Praehistorica Hungariae 12; Budapest, 2009)

Siedlungsweise und Wirtschaft

(Újlörincfalva - Magyarád, 146 Nyíregyháza - Manda­bokor, 147 Szolnok - Zagyvapart 148 ). Die zwei vertika­len Pfetten trugen einen horizontalen Pfosten, auf dem das aus Ästen und Stroh verfertigte Satteldach lag. Es kamen auch Überreste von solchen rechteck­förmigen Grubenhäusern zum Vorschein, bei denen mehrere Pfostenlöcher gefunden wurden (Endröd 19. Bauwerk A 33, 149 Nyíregyháza - Manda-bokor, Ob­jekt 476, 150 Polgár - Kenderföld Objekt 342 151 ; Sal­gótarján-Industriepark-Objekt 128, 152 Budapest ­Rákospalota, 153 Sarovce 154 ). Es weist daraufhin, dass die Bedachung dieser Bauwerke eine relativ stärkere Konstruktion gewesen sein sollte. Aufgrund der in den beim Salgótarján - Industriepark freigelegten Siedlun­gen gefundenen Eisennägel sollte man solche Häuser auch mit Holzschindeln gedeckt haben. Die Ausgrabungen brachten neben den oben er­wähnten Häusern von kleiner Grundfläche auch den in die Erde vertieften unteren Teil von größeren Ge­bäuden ans Tageslicht. Die Grundfläche dieser Häuser machte in Gyoma - Endröd 30, im Salgótarján - In­dustriepark 28 Quadratmeter aus. 155 Mihány Párducz legte in den Jahren 1967-68 in Kardoskút am Ufer des Aranyod-Baches ein viereck­förmiges Grubenhaus, die Lehmbodenreste eines Hauses, sowie Gruben frei. In der einen Grube ruhte ein Skelett in Hockerlage mit einer Tonschale und mit einem Spinnwirtel zusammen. Unter dem Skelett in einer Tiefe von 60 cm befanden sich eine Urne, ein scheibengedrehter Krug und eine Tasse. Im zweiten Grab fand man nur eine scheibengedrehte Tasse und eine Handmühle auf. Bei der Freilegung des 2.5 x 4.2 Meter großen Grubenhauses kamen ein Pfostenloch und Lehmbewurfteile zum Vorschein. 156 Auch wäh­rend anderer Siedlungsfreilegungen fand man ausge­brannte Lehmbewurfreste der Wände, so in Ebes ­Zsong völgy, 157 in Gyál Fundstelle 7, 158 Nyíregyháza - Manda-bokor, 159 Salgótarján - Industriepark 160 . Aus zwei Räumen bestehendes Grubenhaus wurde bis heute nur in einer einzigen Siedlung, am Fundort Nyíregyháza - Manda -bokor freigelegt. 161 In den skythenzeitlichen Siedlungen standen auch runde Hütten neben den viereckigen Häusern. Den in die Erde eingetieften unteren Teil solcher Hütten legte man in Ebes - Zsong völgy, 162 Gyomaendrőd-Kápol­nahalom, 163 Szolnok Zagyva-Ufer, 164 Tiszapüspöki­Karacs, Flur Háromág 165 und in Törökszentmiklós ­Kendeipart frei. 166 Man hat die Überreste ähnlicher skythenzeitlicher Bauten in Jurtenform auch im Wald­steppengebiet aufgefunden. 167 Es wurden neben den in die Erde eingetieften Häusern auch ebenerdige Häuser aus Holz errichtet. Der Lehmboden solcher Bauten wurde während der Ausgrabungen im Salgó­tarján - Industriepark zu Tage gebracht. 168 Es konnte Herde sowohl in den Häusern, wie auch daneben gegeben haben. In der Siedlung Nyíregyháza - Manda bokor stieß man in der Ecke eines Gruben­hauses auf einen aus Steinen und Lehmwand gebauten Ofen. 169 Der Boden der zwischen den Häusern befind­lichen Herde, Öfen wurde in mehreren Fällen mit Lehm verkleidet, oder mit Kieselsteinen bedeckt (Nyíregyháza - Manda-bokor, 170 Salgótarján - In­dustriepark). 171 Im Laufe der am Fundort Hódmezővásárhely - Fe­hértó, (heute Kardoskút) durchgeführten Ausgrabung legte man eine 2.7 x 1.8 m große, mit Scherben be­deckte Lehmbodenfläche frei. Möglicherweise war diese Fläche der Fußboden eines Hauses. 172 Dank der größere Flächen umfassenden Siedlungs­freilegungen kamen in den letzten Jahren mehrere Brunnen zum Vorschein. Unter den aus verschiedenen Perioden stammenden Brunnen 173 gibt es auch meh­rere skythenzeitliche Brunnen. Bei der Ziegelfabnk in Békéscsaba legte man zwischen den Jahren 1984 und 1987 zwei 1 x 1 m große, mit Bohlen ausgefüllte Brunnen frei. Aus den Brunnen wurden Gefaßfrag­mente, ein Schöpfgefäß aus Ton und ein Flechtkorb zu Tage gebracht (Taf. 9, 12-15). 174 Während der in SZABÓ J., 1975, 85. ISTVÁNOVITS 1997, Abb. 69. CSEH 1990, 11. Abb. 5. CATTANI 1994, 211. Abb.2. ISTVÁNOVITS 1997, Abb. 69. VERES 2003, 83. VADAY 2001, 210, Abb. 3. HORVÁTH 2002, 113. Abb. 3. NOVOTNY 1955,459. Abb. 204. CATTANI 1994, 211; VADAY 2003, 33. PARDUCZ 1970, 105. DANI 2003, 208. DINNYÉS 2001, 73-74. ISTVÁNOVITS 1997, 76. VADAY200L 210. 161 162 163 164 165 166 167 168 169 170 171 172 173 174 ISTVÁNOVITS 1997, 76. DANI 2003, 208. JANKOVICH 1994, 69. CSEH 1999, 52. Abb.l. CSÁNYI/ CSEH/ TÁRNOKI 2002, 61. Abb. 6. CSEH 2000, 49. Abb. 2. FODOR 2002, 18-37; Ders. 2006, 15. VADAY 2003, 35. ISTVÁNOVITS 1997, 76. Anm. 169. VADAY 2001, 211. PÁRDUCZ 1944^45, 64. Abb. 1. VADAY 2003b, 25-68. BÓKA 2007, 111; MRT 10 (1998) 210.

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