Patay Pál: Kupfzerzeitleiche Siedlung von Tiszalúc. (Inventaria Praehistorica Hungariae 11; Budapest, 2005)

4. Das Fundmaterial - 4.4. Keramik

gegen bei der Mehrheit beide Enden schmaler werden, also ihr Längsschnitt gestreckt elliptisch ist (Taf. 52.5). Demgegenüber gibt es auch solche, deren beide Enden sich verdicken, die also zwirnrollenförmig sind (Taf. 52.7). Sie sind 6,7-9,9 cm lang und 2,5-5 cm breit. (Die elliptischen sind im allgemeinen länger und dicker.) Ein Bruchstück hat keinen runden, sondern el­liptischen Querschnitt, und das Loch zum Auffädeln sitzt nicht in der Mitte des Querschnitts, sondern im Fokus der Ellipse. 357 Von einer dritten Gewichtsorte wurden acht Bruch­stücke gefunden, leider alle so fragmentarisch, daß sich aus ihnen die originale Form nicht rekonstruieren ließ. Gemeinsam ist ihnen, daß der gut durchgebrannte Körper mit den Maßen 12 x 9-10 x 5,5-7 cm und ebenfalls geglätteter Oberfläche in Längsrichtung durchbohrt ist. Diese Bohrung war vermutlich waagerecht, obwohl sich dies aus den Bruchstücken nicht entscheiden läßt. Auf dem schmalen Umfang läuft eine grabenartige Nut um, die allerdings am Mund der Bohrung seichter wird. Der Umfang ist an dem einen Bohrungsmund gebogen (Taf. 53.6-7), während er auf anderen Bruchstücken an beiden Seiten der Nut Warzen bildet (Taf. 53.9-10). In einem Fall ist der Umfang an einer Seite des Bohrungsmun­des gebogen und an der anderen mit einer kleinen Warze versehen (Taf. 53.8). Die Seiten der Bruch­stücke sind annähernd flach. Schließlich gibt es im Fundmaterial auch das Bruchstück (ca. die Hälfte) eines größeren eiförmigen Gewichtes von 8,8 cm Breite, das quer zur Längsachse, aber nicht in der Mitte durchlocht war. an der Spitze ist ein Fingereindruck zu sehen. 358 4.4.2.3. Spinnwirtel Im Fundmaterial gibt es auch als Spinnwirtel zu be­trachtende, scheibenförmige und in der Mitte durch­lochte Tongegenstände. Sie sind von unterschiedlicher Form, die meisten sind an beiden Seiten kegelförmig, also diskusartig (Taf. 53.1), bzw. die eine kegelförmig und die andere eben (Taf. 53.2). Ihr Dm beträgt 5-5,5 cm. Bei einem Exemplar ist die eine Seite kegelförmig und die andere stark konkav (Taf. 53.3). Es gibt auch einen ganz flachen, mühlsteinförmigen mit 6 cm Dm (Taf. 53.4). Eventuell gehört noch ein kleinerer, kugelförmiger mit 2,7 cm Dm dazu (Taf. 53.5). Bemerkt werden muß allerdings, daß möglicher­weise nicht alle zur Hinterlassenschaft der Siedler der Hunyadi halom-Kultur gehören, da es eine ausgear­beitete, nach Epochen gegliederte Typologie der für Spinnwirtel gehaltenen Gegenstände nicht gibt und am Fundort auch Funde anderer Kulturen vorkom­men. In Frage kommen besonders jene, deren eine Seite eben oder konkav ist, weil ähnlich geformte auch aus der Badener Kultur bekannt sind. 359 4.4.2.4. Schelle Der kleine gerundete Körper imitiert eine Vogel­gestalt. Der aufgerichtete Kopf ist leider abgebrochen. Auf dem Rücken zieht sich ein Grat hin. An der Seite deutet eine schwache Ausbuchtung den Flügel an. Der Halsansatz ist durchlocht. Demnach konnte sie an einer Schnur am Hals getragen werden. Im Inneren befand sich ursprünglich sicher ein Kiesel, der bei Bewegung den Schellenklang verursachte. 360 Die Länge des Körpers beträgt 5 cm (Taf. 54.1). 4.4.2.5. Abtropfschale Unter den Funden befand sich das Bruchstück der spitzwinkligen Ecke eines tablettartigen Keramik­gegenstands mit flachem Boden und ca. 9-10 cm ho­hen steilen Seiten (Abb. 81). Im Boden befinden sich an einer Seite an der Ecke Löcher (im Bruchstück Abb. 81 Abtropfschale 80.3.333. 1 : 1 357 Inv.-Nr. 86.12.964 360 Der Gegenstand war beschädigt. Der wohl ursprünglich in Inv.-Nr. 88.7.1010 der Höhlung befindliche Kiesel wurde beim Restaurieren 359 BANNER 1956, Taf. LXVII.6-10 ersetzt.

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