Patay Pál: Kupfzerzeitleiche Siedlung von Tiszalúc. (Inventaria Praehistorica Hungariae 11; Budapest, 2005)

2. Die Siedlung - 2.2. Unvollendete Umzäunung - 2.3. Gebäude

2.2. UNVOLLENDETE UMZÄUNUNG In der SO-Ecke der Siedlung zog sich innerhalb der Umzäunung eine Pfostenreihe hin. In 39 m Länge zeichneten sich die Pfostenspuren etwa parallel mit dem Umzäunungsgraben ab, am S-Ende der Pfosten­reihe in 5,5 m, im N-Drittel in 3,2 m und am N-Ende in 4,5 m Entfernung (Abb. 14). Die Dichte der tiefer als 50-60 cm eingeschlagenen Pfosten mit 20-30 cm Durchmesser war unterschiedlich: am weitesten stan­den sie in Segment 304 mit 60-85 cm Entfernung, am dichtesten in Segment 303 mit 20-40 cm. Zuweilen gab es aber auch größere Lücken (vielleicht hatten manche Pfosten nicht bis in den Untergrund gereicht und so keine Spuren hinterlassen), besonders am N­Ende der Reihe in Segment 295, wo zwei Pfos­tenspuren nicht zu erkennen waren. Die Pfostenreihe wurde übrigens durch Grube 296/A und durch der frühbronzezeitlichen Grube 297/B unterbrochen, ohne daß diesbezüglich chronologische Beobachtungen ge­macht werden konnten. Da anderswo keine ähnlichen Spuren der Pfostenreihen parallel mit dem Umzäu­nungsgraben gefunden wurden, ist nicht wahrschein­lich, daß sie sich noch in irgendeiner Richtung fortge­setzt hat (es sei denn, die Pfosten erreichten nicht den Untergrund). Vielleicht war auch sie als Umzäunung gedacht, aber man hatte ihre Aufstellung bald abge­brochen (das Einschlagen der Pfosten war eine zu große Arbeit) und die Siedlung stattdessen mit der Umzäunung aus den im Graben errichteten Pfosten umgeben. Haus 1 (Abb. 15). Sein Grundriß zeichnete sich von allen am vollständigsten und klarsten ab, deshalb repräsentiert es die aus zwei Räumen bestehenden Ge­bäude der Siedlung am besten. In den O- und W-Quer­wänden und der Trennwand beider Räume standen je sieben Pfosten. Von diesen befanden sich aber Pfos­2.3. GEBAUDE Abb. 15 Haus 1 Auf dem von der Umzäunung umgebenen Gebiet fanden sich Spuren der Fundamente zahlreicher Pfos­tenskelettgebäude, die sich nach Abtragen des Ober­grundes auf der Oberfläche des Untergrundes als Spuren von die Wände verstärkenden hölzernen Pfos­tenreihen abzeichneten. Bei der Auswertung der Grabungskarte konnten 45 Gebäude registriert werden (Beilage 3). Das bedeutet allerdings nicht, daß es nicht mehr von ihnen gegeben haben kann, aber die Spuren der wandverstärkenden Pfosten zeigten sich so lück­enhaft, daß man aus ihnen nicht auf die Fundamen­tlinie der Wände schließen konnte - teilweise, weil sie nicht den Untergrund erreichten. 54 ten 2 und 3 der O-Wand 55 im Bereich der Grube 5/A, waren also nicht zu realisieren. An der Stelle der N­und S-Längswände werden ursprünglich je 15 Pfosten gestanden haben. 56 Am Pfosten 9 schloß sich die Trennwand an. Allerdings zeichnete sich die Spur vom Pfosten 8 der N-Wand auch nicht ab; entweder erreichte er nicht den Untergrund, oder es gab hier eventuell gar keinen Pfosten und die breitere Lücke ist die Stelle der Eingangstür (unwahrscheinlich ist al­lerdings, daß der Eingang gerade im N lag). Möglicherweise gibt es auch keine Spur von Pfos­ten 11 dieser Wand, denn die dortige Spur liegt etwas außerhalb der Wandlinie und kann möglicherweise zur Beim Haus 1 reichte die Spur der Pfosten - unter dem ca. 50 cm dicken Obergrund - maximal 20 cm tief in den Unter­grund. Die Pfosten wurden in den langen Wänden von W und in den kürzeren von N aus numeriert. Die Eckpfosten zählten wir in beiden Richtungen zu der jeweiligen Reihe. Möglicherweise waren es in der S-Wand 16.

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