Patay Pál: Kupfzerzeitleiche Siedlung von Tiszalúc. (Inventaria Praehistorica Hungariae 11; Budapest, 2005)

4. Das Fundmaterial - 4.4. Keramik

Mitte 6,5 cm breiter und 4,6 cm hoher Gegenstand (Kokille) mit einer 9,2 cm langen, 1,6-2,3 cm breiten, relativ flachen (1,5-2 cm) muldenartigen Vertiefung. An der Seite an zwei Stellen kleine Kupferoxidflecken (Abb. 80). Inv.-Nr. 80.3.104 86.11.249 95.2.51 Zn 0.0000 % 0.0000 % 0.220 % Mo 0.0022 % 0.0110% 0.065 % Ag 0.00001 % 0.00001 % 0.00001 % Sn 0.00001 % 0.00001 % 0.00001 % Pb < 0.060 % < 0.60 % < 0.060 % Abb. 80 Gußtiegel (Kokille). 93.1.390. 1 : 2 Inv.-Nr. 95.2.51 (aus Grube 341/A im Segment 475): Bruchstück einer vermutlich umgekehrt kegel­stumpfförmigen Schale mit abgerundetem Rand mit 8-10 cm Rand-Dm, Wand-D 1,4-2 cm und min­destens 7-8 cm Höhe. Innenraumtiefe über 6 cm. An der oberen Seite der schwammig durchgebrannten Wand ein 2,2 x 1,4 cm großer Kupferoxidfleck (Taf. 51.7). Inv.-Nr. 95.11.133 (aus Grube 480/A, in 75-100 cm Tiefe): Bruchstück eines sehr stark durchgebrannten dickwandigen (1,4-2 cm), umgekehrt kegelförmigen Schälchens mit flachem Boden. Außen-Dm des wulsti­gen Randes: ca. 9 cm, Boden-Dm: 6 cm, H: 6,6 cm. Sein Innenraum war annähernd halbkugelförmig mit ca. 8 cm Dm und ca. 4,5 cm Tiefe. Sein Rauminhalt konnte demnach ca. 150 cm 3 betragen haben (Taf. 51.8). Um festzustellen, ob diese grünlichen Flecken tat­sächlich vom Kupferoxid stammten, vermittelte Prof. Dr. em. Bruno Vorsatz die röntgenfluoreszenz­spektrometrische Untersuchung von drei Bruch­stücken durch das Laboratorium der Ungarischen Edelmetallprüfungs-AG, die für die wichtigeren Ele­mente folgendes Ergebnis ergab: Inv.-Nr. 80.3.104 86.11.249 95.2.51 Mn 0.071 % 0.069 % 0.070 % Fe 0.597 % 1.062% 0.682 % Co 0.033 % 0.036 % 0.054 % Ni 0.0000 % 0.0000 % 0.0000 % Cu 98.91 % 98.28 % 98.56 % Diese Ergebnisse zeigen, daß die Flecken von unle­giertem Kupfer stammen. Also waren die fraglichen Gegenstände tatsächlich Gußtiegel (Kokillen). Dem­nach wurde in der Siedlung Kupferhandwerk getrie­ben. Das hat insofern Bedeutung, als daduch bewiesen wird - was wir im übrigen schon aufgrund des 1414 g schweren Rohkupferklumpens des Hortfundes von Szeged-Szillér vermutet hatten 355 -, daß sich auch die von den kupferfördernden Bergbaugebieten entfern­ten Gemeinschaften in der Tiefebene mit Kupfer­handwerk, mit der Verfertigung von Kupfergeräten beschäftigten. (Tiszalúc liegt in Luftlinie ca. 80 km vom Zips-Gömör-Erzgebirge und in der anderen Richtung ca. 180 km von Nagybánya [Baia Mare] ent­fernt.) Der Herkunftsort des Kupfererzes ist aufgrund der Untersuchung nicht festzustellen. Das Fehlen von Nickel (Ni) und der minimale Anteil von Silber (Ag) lassen allerdings auf das Rohmaterial der in der Tiefe­bene und in Siebenbürgen gefundenen Kupfergeräte schließen (Typ Eoo des Stuttgarter Laboratoriums). 356 Doch erstreckte sich die Untersuchung nicht auf Anti­mon (Sb) und Wismut (Bi), deren eventuell höherer Anteil auf andere Kupfervarietäten (Typ C/B oder C6A) hinweisen würde. Die relativ hohen Prozente von Eisen (Fe) - die überhaupt nicht typisch für ur­zeitliche Kupferfunde sind - stammen sicher nicht vom Rohkupfer, wie sich aus der roten Verfärbung an der Innenwand von Bruchstück Inv.-Nr. 80.3.104 schließen läßt. 4.4.2.2. Gewichte Sie waren vermutlich Fischernetzgewichte. Die größte Gruppe (37 St.) bilden die scheibenförmigen mit ab­gerundeter Kante. Sie sind in der Mitte durchlocht und etwa gleichgroß: Dm: 7-9 cm (ausnahmsweise 11,5 cm), Dicke: 4-4,5 cm (Taf. 52.1-2, 4). Es gibt auch nicht in der Mitte durchlochte (Taf. 52.3). Eine andere Gruppe bilden die (25 St.) länglichen, die in der Linie der Längsachse durchlocht sind. Dire Fläche ist geglättet, und sie sind gut durchgebrannt. Es gibt völlig zylindrische Exemplare (Taf. 52.6, 8), wo­PATAY 1984, 14 JUNGHANS-SANGMEISTER-SCHRÖDER 1960, 62, 210 (Ta­belle 2)

Next

/
Thumbnails
Contents