Patay Pál: Kupfzerzeitleiche Siedlung von Tiszalúc. (Inventaria Praehistorica Hungariae 11; Budapest, 2005)
1. Einleitung - 1.1. Die Ausgrabung
1. EINLEITUNG Die kupferzeitliche Siedlung Tiszalúc-Sarkad entdeckte Nándor Kalicz im Jahre 1960. Als er während der Ausgrabungen der frühbronzezeitlichen tellartigen Siedlung am von diesem Fundort ca. 1200 m Luftlinie entfernten Dankadomb das Gelände beging, sammelte er hier Tonscherben und sandte sie ins Herman Ottó-Museum Miskolc. 1 Von diesen Funden berichtete als erste Ida Kutzián anläßlich einer Konferenz 1967 in Male Vozokany, da sie erkannt hatte, daß diese zusammen mit dem Material von Hódmezővásárhely-Hunyadi halom und anderen Fundorten zu einer in der Fachliteratur bis dahin noch nicht beschriebenen kulturellen Einheit der Hochkupferzeit gehören, die sie provisorisch als Hunyadi halom-Gruppe bezeichnete. 2 Der Fundort liegt im Kom. Borsod-Abaúj-Zemplén, in der Gemarkung von Tiszalúc, 17 km östlich von Miskolc, südlich vom Meierhof Sarkad im Westen der Gemeinde, am W-Ufer des Sarkad-Baches, der ins einstige Überschwemmungsgebiet der Theiß mündet, 750 m südlich der Steinbrücke des Baches am Meierhof und 650 m nördlich vom Ufer des Überschwemmungsgebietes (Abb. 1). Die Siedlung liegt auf einem sich schwach aus Umgebung hervorhebenden ca. in Richtung NNO-SSW hinziehenden Landrücken. Das Gebiet ist leicht geneigt, etwas stärker nur nach NO, zum Bach hin. Sein höchster Punkt in 102 m ü. M. liegt 6 m über dem Bachufer. Innerhalb der eiförmigen, in ungefähr N-S-Richtung 140 m und quer dazu 99-101 m, 10.770-10.790 m 2 großen (s. Seite 17) Siedlung beträgt der größte Niveauunterschied nach N 2, nach W 1, nach S 0,85 und nach O ca. 3 m (Abb. 2). 3 Das Gebiet des Fundortes ist seit länger als Menschengedenken Ackerboden. Vor dem Zweiten Weltkrieg gehörte es zu einer Großwirtschaft, in der es auch mit dem Dampfpflug bearbeitet wurde. Unseren Beobachtungen nach wurde aber nicht tiefer als 25-30 cm gepflügt. Die tieferliegenden Schichten 1 Inv.-Nr.: 69.16.1-30 2 B.-KUTZIÁN1969,32 Zum Bach hin hat die Abrasion das Gelände stark abgewaren also - mit Ausnahme einiger unbedeutender Flecken - ungestört. Zur Zeit der Ausgrabungen war es im Besitz der örtlichen Produktionsgenossenschaft. Den Fundort hat Nándor Kalicz dem Autor im Frühling 1974 persönlich gezeigt. Abb. 1 Der Fundort in der Gemarkung von Tiszalúc LI. DIE AUSGRABUNG Die Ausgrabung hatte ein zweifaches Ziel, sie sollte zwei Probleme lösen. Das erste war das Kennenlernen der Siedlungsverhältnisse der Kupferzeit in der Großen Ungarischen Tiefebene. Wie waren die Gebäude, welches ihre Konstruktion und Größe? Waren sie im großen und ganzen ähnlich oder unterschiedlich? Waren sie nach einem gewissen System oder willkürlich in der Siedlung verteilt? War die Siedlung nur kurze oder längere Zeit hindurch bewohnt? War sie offen oder geschützt, im letzteren Falle auf natürliche oder künstliche Weise? Wie verteilte sie sich im Gelände? tragen, so daß dort der Siedlungsrand nur ungefähr feststellbar war. Infolgedessen können auch nur die Grenzwerte des Gebietes angegeben werden.