Horváth A. László, Simon H. Katalin: Das Neolithikum und die Kupfzereit in Südwestdanubien. (Inventaria Praehistorica Hungariae 9; Budapest, 2003)

5. Das Neolithikum - 5.3. Das späte Neolithikum

gebrannt. Die im Objekt von Pusztaszentlász­ló-Deák-sűrű vorgekommenen Keramikfunde sind dagegen größtenteils braun bzw. grau. Sie wurden entweder mit Sand oder mit Keramikgrus ge­magert — das einzige gemeinsame Zug zwischen den Keramikfunden der zwei Fundorte. Der größte Teil der Scherben gehörte zu dünnwandigen Gefäßen, aber die Gefäßwand konnte auch ein wenig dicker sein. Die Gefäße wurden gut oder mittelmäßig gebrannt. 297 Gefäße mit Rohrfuß sind im gesamten Verbreitungsgebiet und durch das ganze Leben der Lengyel-Kultur in vielen Varianten anwesend (ausgenommen den glockenförmigen Rohrfuß) (Abb. 17. 10). Die auf Abb. 17. 12 sichtbare Scherbe könnte vielleicht das Bruchstück des Schüsselteiles einer Schüssel mit Rohrfuß gewesen sein. Die Schüsseln zeigen eine große Formvarianz. Schüsseln mit gebogenem Unter- und Oberteil und scharfem Umbruch auf dem Bauch kamen sowohl in Tekenye als auch in Pusztaszentlászló vor (Abb. 17. 13, mit profiliertem Gefäßrand). Dieser Typ ist sowohl in der I. als auch in der III. Periode der Lengyel-Kultur aufzufinden. 298 Letztere Fest­stellung gilt auch für die konischen Schüsseln. 299 Kalottenförmige Schüsseln wurden in Tekenye gefunden. Der halbkugelige Schüsseltyp ist auch in der Lengyel I- Periode vorhanden, aber seltener als in den späteren Perioden. 300 Schüsseln mit eingezo­gener Mündung kamen sowohl in Aszód als auch in Tekenye sehr selten vor. 301 Mit weiter Mündung ist diese Form in der frühen Periode der Lengyel­Kultur unbekannt, und taucht erst ab der IL Phase auf, während dieser Typ mit enger Mündung in der Lengyel-Kultur von Anfang an vertreten ist. 302 Pilzgefäße sind in Tekenye insgesamt vielleicht durch zwei Bruchstücke vertreten. Die in Tekenye-Ocse vorgekommenen Töpfe (alle ohne Bandhenkel) der Lengyel I-Kultur konn­ten aufgrund der Größe der Mündung in drei Kategorien eingeteilt werden. (1) Kleine Töpfe (Randdurchmesser bis 10 cm), kugelige Exemplare mit Trichterhals, mit oder ohne Griffknubben, bauchige Töpfe mit zylindrischem Hals und Töpfe mit eingezogener Mündung. Die 297 Da das Material von Pusztaszentlászló ganz klein ist, darf man aus den Abweichungen keine weitgehenden Schlüsse ziehen. 298 SIMON 1987,10 und Abb. 19. 3-4; RACZKY 1974,189 und Abb. 11.3, 5 bzw. Abb. 17.2. 299 RACZKY 1974,189; SIMON 1987,10. 300 RACZKY 1974,189; SIMON 1987, 10. letztere Variante der kleinen Töpfe kann unseren heutigen Kenntnissen nach eher der Lengyel ITI­Periode zugeordnet werden. (2) Mittelgroße Töpfe (Randdurchmesser zwi­schen 11 und 15 cm) sind meist kugelige Exemplare mit trichterförmigem Hals. (3) Große Töpfe (Durchmesser größer als 15 cm). Die aus dem Material von Tekenye in die Variante (a) eingeordnete Töpfe können eher der Lengyel HI-Periode angehören. Außerdem gibt es noch Stücke mit eingezogener Mündung; bauchige Töpfe mit zylindrischem Hals und Exemplare mit zylindrischem Hals und bikonischem Körper. 3 " 3 Außer den in Tekenye-Öcse gefundenen Am­phoren und Flaschen können wir weitere Stücke nicht aufzählen. Die Speichergefäße weichen nur ihrer Größe und ihrer (vermuteten) Funktion nach von den be­handelten anderen Gefäßtypen ab. Schalen und Näpfe sind reich belegt durch Exemplare mit ganz dünner Gefäßwand, z.B. Gefäße mit trichterförmigem Hals, kugeligem bzw. bikonischem Bauch. Nicht nur in Tekenye, sondern auch in Pusztaszentlászló (Abb. 17. 2-3, 6-7, 9) kamen die Vertreter dieses Typs zum Vorschein. Ihre Analogien sind in Aszód bekannt. 30 ' 1 Die Variante mit zylindrischem Hals und gedrückt kugeligem Bauch ist im Material von Tekenye­Ocse durch ein Exemplar vertreten. 305 Ebenfalls in Tekenye kam ein einziges Bruchstück vor, das zu einem Gefäß mit zylindrischem Ober- und koni­schem Unterteil gehört. Halbkugelige Schalen wur­den ebenfalls in Tekenye gefunden. Kleine Gefäße, deren kennzeichnender Durch­messer kleiner als "10 cm ist, wurden der Kategorie Miniaturgefäße zugeordnet. Dieser Typ zeichnet sich durch bikonische Schalen mit oder ohne Buckel auf der Bauchlinie aus. Außer den in Tekenye vorgekommenen Bruchstücken 31 "' wurden einige auch in Pusztaszentlászló gefunden (Abb. 17. 1, mit eiförmigem Körper, Abb. 17. 4,15). Kleine Gefäße mit trichterförmigem Hals wurden eben­falls in Tekenye gefunden. In dem zur Verfügung stehenden und bewert­baren, die Lengyel I-Kultur repräsentierenden 301 KAI.ICZ 1985a, 43; SIMON 1987, 10. 302 RACZKY 1974,199. 303 SIMON 1987,11. 301 KALICZ 1985a, 45, Abb. 35. 7; Abb. 37. 3, 7; Abb. 39. 1; Abb. 43. 8. 305 SIMON 1987, Abb. 25. 3. 506 SIMON 1987, 11.

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