Horváth A. László, Simon H. Katalin: Das Neolithikum und die Kupfzereit in Südwestdanubien. (Inventaria Praehistorica Hungariae 9; Budapest, 2003)

6. Die Kupferzeit - 6.3. Die mittlere Kupferzeit

charakteristischen Funde der transdanubischen Furchenstichkeramikkultur (verzierter Spinn­wirtel und Gefäßbruchstück bzw. Steingeräte), nebst denen anderer Epochen gesammelt. Die kupferzeitlichen Funde waren auf einer Länge von 80-100 m zu beobachten. GM uninventari­siert (GM Archiv 1757-94). 9. Zalaegerszeg-Neszele, Ságod-alja-dűlő I, FoNr. 63/7 Der Fundort liegt südlich von Ságod, auf der Hochterrasse des Ságod i-Baches (heute aufge­staut als östlicher Teil des Gébárter Sees). Während einer Geländebegehung von L. Ván­dor 1979 kamen die Scherben der Balaton­Lasinja- und Furchenstichkeramikkultur zum Vorschein. GM Inv.Nr. 86.10.1-10."" 2 1990 konn­ten L. A. Horváth und K. H. Simon auf dieser Fundstelle weitere Gefäßbruchstücke der trans­danubischen Furchenstichkeramikkultur sam­meln, wie auch anläßlich einer neueren Gelän­debegehung von L. A. Horváth 1995. GM un­inventarisiert. Diesmal konnte die Ausdehnung der Fundstelle auf einer Fläche von ca. 300 m x 100 m festgestellt werden (GM Archiv 1841-95). 10. Zalaegerszeg-Andráshida, Gébárter See, FoNr. 4/7 1995 wurden die Ausgrabungen auf dem bekannten Fundort in der östlichen Gemarkung von Andráshida auf dem Grabungsareal VI von L. A. Horváth und K. H. Simon fortgesetzt. In dieser Saison kamen die Objekte der Proto­lengyel-Phase und der TLBK, ferner die der Furchenstichkeramikkultur bzw. der Früh­eisenzeit vor (GM Archiv 1889-95; RégFiiz Ser. 1. No. 43, 1991, 19; RégFiiz Ser. 1. No. 44, 1992, 27). Wegen der kleinen Fläche der Ausgrabung konnte die Ausdehnung der mittelkupferzeit­lichen Fundstelle nicht festgestellt werden. 11. Zalaegerszeg-Zalabesenyő, Sziget-domb, FoNr. 60/1 Im südlichen Teil der Gemarkung von Zala­egerszeg (Zalabesenyő), am Westufer des Válic­ka-Kanals wurden an einem großen und sanf­ten Hügelhang die Funde der Balaton-Lasinja­und die der transdanubischen Furchenstichke­ramikkultur im Laufe der Geländebegehungen von L. A. Horváth und K. H. Houben 1987,1989 und 1991 auf einer Fläche von 300 m x 200 m gesammelt. GM uninventarisiert (GM Archiv 1418-89; 1529-91). 12. Ohne Herkunftsangabe Ganz ohne Ortsbestimmung gelangte ein Spinnwirtel der transdanubischen Furchen­stichkeramikkultur in die Sammlung des Göcsej-Museums. Er war früher in der Schul­sammlung von Zalaszentmihäly aufbewahrt worden. GM Inv.Nr. 69.4.1. 6.3.2.2. Diskussion Der Begriff oder Terminus „Furchenstichverzie­rung" wird seit langen Jahrzehnten in breiten Krei­sen der europäischen Forschung verwendet. Die Frage ist nur dem Anschein nach terminologischen Charakters, dahinter stehen wesentliche inhaltliche Unterschiede. So charakteristisch und wichtig die Furchenstichtechnik aber auch sein mag, ist sie doch kein kulturspezifisches Element. Sie tritt wäh­rend der Urgeschichte, und nicht nur in der Kupferzeit, in verschiedenen europäischen Kul­turen in irgendeiner Form auf. Das ist schon viel­leicht ein reiner Zufall, daß auch eine selbständige und gut definierbare Kultur mit diesem Namen zur Zeit der mitteleuropäischen Kupferzeit (Äneo­lithikum) bezeichnet wird. Diese Praxis verur­sachte aber viele Mißverständnisse. Viele Fund­kömplexe, die in Furchenstichtechnik verzierte Gegenstände benutzten, wurden und werden auch heute noch automatisch dem Bajc-Retz-Hunyadi­halom-Horizont zugeordnet. Damit man diese Wi­dersprüche vermeiden kann, sollten die Begriffe „Furchenstichtechnik" und „Furchenstichkeramik­kultur" in der Zukunft voneinander streng ge­trennt werden. 1 ''' 1 Furchenstichverzierte Keramik war schon ganz früh vor der systematischen Erforschung der Kupferzeit in Transdanubien bekannt. Die hiesigen Funde wurden aber damals noch an die Vucedol­Kultur geknüpft, ihre Selbständigkeit blieb noch im Dunkel.''" Diese Fundgruppe geriet erst in den 60er Jahren in den Mittelpunkt des Interesses. Damals Diese Funde wurden unter dem Fundortsnamen „Zalaeger­szeg-Gébárter See, östliches Ufer, 2. Hügelrücken" inven­tarisiert und bei SIMON 1990, 53, als Fundort 10 in Fundortkatastcr der Kupferzeit veröffentlicht (Zalaeger­szeg-zweiter Hügelrücken östlich vom Gébárter See) . Die Behandlung der typologischen und technologischen Beziehungen dieses Fragenkreises vgl. L. A. HORVÁTH 1994a, 79-80. GALI.US-MITHAY 1942; TOMPA 1942.

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