Horváth A. László, Simon H. Katalin: Das Neolithikum und die Kupfzereit in Südwestdanubien. (Inventaria Praehistorica Hungariae 9; Budapest, 2003)

6. Die Kupferzeit - 6.3. Die mittlere Kupferzeit

Geländebegehung von L. A. Horváth 1990. GM uninventarisiert (GM Archiv 1478-90). 153. Zalaudvarnok-Patakok alja, FoNr. 73/1 Nördlich vom Weichbild der Gemeinde, entlang eines kleinen Baches auf einem flachen Hügel wurden einige Scherben der Balaton-Lasinja­und Lengyel-Kultur auf 600 m Länge gefunden. Auch die Bruchstücke von zwei Steingeräten kamen hier vor. Geländebegehung von L. A. Horváth und K. H. Simon 1991. GM unin­ventarisiert (GM Archiv 1541-91). 154. Zalaudvarnok-Kápolnai-dűlő, FoNr. 73/2 An der Grenze von Zalaszentgrót und Zalaud­vamok, östlich der Landstraße, am NW-Hang eines langen Hügels, am Südufer des Zala­szentgróti-Baches sammelte J. Horváth 1968 aus mehreren dunklen Verfärbungen Gefäßbruch­stücke der Balaton-Lasinja-Kultur (J. HORVÁTH 1970, 46). 4W GM uninventarisiert. 1991, im Laufe einer neuen Geländebegehung von L. A. Hor­váth und K. H. Simon wurden einige urzeitliche Scherben, die ebenfalls zur Balaton-Lasinja­Kultur gehören, auf einer kleinen Fläche gefun­den. GM uninventarisiert (GM Archiv 1541-91). 155. Zalaudvarnok-Zalaszentgröti-patak, FoNr. 73/6 An der Grenze von Zalaudvarnok und Zala­szentgrót, am südlichen Hang eines langen und hohen Hügels, am Nordufer des Zalaszentgróti­Baches, am südlichen Ende der Huszonya-alja­dűlő kamen die Gefäßbruchstücke der Bala­ton-Lasinja-Kultur in einer römerzeitlichen Siedlung während einer Geländebegehung von L. A. Horváth und J. Kvassay vor. Zwei Steingeräte wurden ebenfalls gefunden. GM uninventarisiert. (GM Archiv 1683-93). 156. Zalavég-Kellő, FoNr. 74/3 Auf der östlichen Hochterrasse des Csörgető­(Szajki-) Baches, südlich vom Friedhof, auf einer 600 x 200 m großen Fläche liegt dieser fundrei­cher Fund platz. Hier machte zuerst (1968) j. Hor­váth eine Geländebegehung. Damals fand sie außer Gefäßbruchstücken der TLBK auch die Funde der Balaton-Lasinja-Kultur (J. HORVÁTH 1970,46). GM uninventarisiert. Neue Funde ähn­lichen Charakters kamen hier 1990 zutage, zu de­nen sich die Funde der Badener Kultur gesellten. Einige Steingeräte wurden ebenfalls aufgelesen. Die genaue Ausdehnung der Balaton-Lasinja ­Siedlung konnte nicht bestimmt werden. Gelän­debegehung von L. A. Horváth und K. H. Simon. GM uninventarisiert (GM Archiv 1478-90). K. Ruzsa sammelte 1991 wieder neolithische (TLBK) und kupferzeitliche Scherben. GM unin­ventarisiert. 6.3.2.2. Diskussion Die Balaton-Lasinja-Kultur ist vielleicht die wichtigste und markanteste Gruppierung des west­lichen Karpatenbeckens, wo sie eines der Glieder des riesigen Lasinja-Kreises vertritt. Sie lebte im östlichen Gebiet der mittelkupferzeitlichen Öku­mene, und so wurde sie ein Bindeglied zwischen dem Balkan und Mitteleuropa. Ihre Definierung wurde in Ungarn noch in den sechziger Jahren im Zuge der topographischen Aufnahme im Komitat Veszprém vorgenommen.'" 4 Intensive Forschungen wurden aber später in Transdanubien praktisch nur im Komi tat Zala durchgeführt. 4 " 3 Hier sollen vor allem die Ausgrabungen von N. Kalicz er­wähnt werden, der an mehreren Stellen unseres Komitates —in der Umgebung von Keszthely, Nagykanizsa und Letenye —eine Grabung durch­führte. 4 "'' Mit den Ergebnissen der späteren Gra­bungen'" 7 konnte dieses Bild wesentlich ergänzt und zum Teil modifiziert werden. Auch die heute gebräuchliche und vielleicht letzte Nennung der zu behandelnden Kultur hat ihre eigene Geschichte.'" 8 Sie nannte den Fundort Kápolna-dűlő. MRT 1-4; KALICZ 1969, KALICZ 1969-70; KALICZ 1973a; KA­LICZ 1973b. Das von unserem Gesichtspunkt aus wichtigste Gebiet, nämlich der Kreis von Keszthely, wo die ersten balatonzeit­lichen Grabungen dLirchgeführt wurden, gelangte später —vom 1. Januar 1979 an —wieder zum Komitat Zala. KALICZ 1969; KALICZ 1969-70; KALICZ 1973b; KALICZ 1975; KALICZ 1991a; KALICZ 1995b. BÁNFFY 1985; BÁNFFY 1992; BÁNFFY 1994a; BÁNFFY 1994b; BÁNFFY 1996e; L. A. HORVÁTH 1991; SIMON 1987. Wir benutzen den in der ungarischen Terminologie üblichen Begriff „Balaton-Lasinja-Kultur". Der weicht vom Gebrauch der Nachbarländer ab, wo die zeitgenössischen Kulturen als die letzte Phase der Lengyel-Kultur aufgefaßt (PAVÚK 1981; PAVÚK-SISKA 1971; PAVÚK-SISKA 1980; PAVÚK-BÁTORÁ 1995; LICIIARDUS-VLADAR 1964; VLADÁR-LICHARDUS 1968) oder in eine Epilengyelzeit eingereiht werden (RUTTKAY 1985a, 32 ff.; RUTTKAY 1995, 118). In Ungarn führte ein langer Weg von der „Balaton-Gruppe" bis zur „Balaton-Lasinja-Kultur". An­fangs hatte diese Nennung auch einen anderen Inhalt, sie umfaßte nämlich auch die Furchenstichkeramikkultur und den Protoboleráz-Horizont. Ihre Trennung fand in den frühen 80er Jahren statt (KALICZ 1982a, 10), als die heutige Nennung entstand.

Next

/
Thumbnails
Contents