Horváth A. László, Simon H. Katalin: Das Neolithikum und die Kupfzereit in Südwestdanubien. (Inventaria Praehistorica Hungariae 9; Budapest, 2003)
1. Einleitung
1. EINLEITUNG Vor sieben Jahren erschien ein Aufsatz über den Stand der Neolithikum- und Kupferzeitforschung im Komitat Zala.' Diese Arbeit, zu der ein Referat auf der internationalen Konferenz von Keszthely 1989 als Grundlage diente, faßte alle Kenntnisse über die vorbronzezeitliche Archäologie und Geschichte Südwestungarns mit Hilfe der im Museum zu Zalaegerszeg zur Verfügung stehenden Angaben zusammen. Der große Vorzug dieser Arbeit war, daß sie zum ersten Mal einen zusammenfassenden Überblick über alle damals bekannten Fundorte des Neolithikums und der Kupferzeit auf dem Sammelgebiet des Göcsej-Museums bot. 2 Damals wurden die Fundstellen in acht Aufschnitten behandelt (Neolithikum, Transdanubische Linienbandkeramik, Lengyel-Kultur, Balaton-Lasinja-Kultur, Kupferzeit, Furchenstichkeramikkultur, Boleráz-Gruppe, Badener Kultur). Eben an der Wende der 80er und 90er Jahre begannen die archäologisch-topographischen Arbeiten in dem nördlichen und nordöstlichen Teil des Komitates Zala. In den letzten acht Jahren konnten wir —neben der intensiven Grabungstätigkeit —auch auf diesem Gebiet einen großen Fortschritt machen. Infolgedessen erhöhte sich die Anzahl sowohl der Fundorte als auch der ausgegrabenen Funde bedeutend. Die großräumigen Ausgrabungen in Bak-Felrétbak, Zalaegerszeg-AndráshidaGébárter See und Gellénháza-Városrét konnten viel Neues zur Kenntnis der vorbronzezeitlichen Zeit dieses Areals hinzufügen. Daher stellte sich die Notwendigkeit der Neubearbeitung dieses Themas. In den Nachbarländern erschienen im letzten Jahrzehnt immer wieder solche Publikationen, in denen die topographischen Beobachtungen eine bedeutende Rolle spielte. 3 Außerhalb unseres 1 SIMON 1990. 2 Im weiteren: Untersuchungsgebiet. 3 RUTTKAY 1985a; JUNGSTEINZEIT IM OSTEN ÖSTERREICHS 1995; KAZDOVÁ et al. 1994; TELECIN 1991; SAVEL 1991 usw. Untersuchungsgebietes, aber noch im Komitat Zala, wurden inzwischen weitere Ausgrabungen durchgeführt, die wichtige und neue Angaben zu diesem Thema lieferten. Daneben erschienen bedeutende Publikationen, deren Ergebnisse an unsere Untersuchungen anschließen und die wichtige, neue Anhaltspunkte zu unserem Thema boten.' Daher schien es also berechtigt, eine verbesserte und erweiterte Neubearbeitung zu schaffen, die in mehreren Gesichtspunkten von der vorherigen abweicht: (1) Die wichtigste Änderung ist der bedeutende Zuwachs des Quellenmaterials, aufgrund dessen wir arbeiten konnten. Die Anzahl der Fundorte wuchs in der Zwischenzeit auf ca. das Doppelte, von 257 auf 507, an. Die größte Zunahme weist die Balaton-Lasinja-Kultur auf, von 68 auf 156, dann folgen die Lengyel- und die Transdanubische Linienbandkeramikkultur (TLBK). Bei ihnen registrierten wir 58 bzw. 48 mehr Fundstellen als früher. Den 53 kulturell unbestimmbaren Fundorten (allgemeines Neolithikum oder Kupferzeit) stehen 378 genau datierbare Stellen gegenüber. (2) Die geschliffenen Steingeräte, die gar nicht nur Steinäxte sind, und die nicht unbedingt als neolithisch bestimmt werden können, nahmen wir von den neolithischen Funden heraus. Sie werden in einem selbständigen Kapitel behandelt. Die gespaltenen, überwiegend im Laufe von Geländebegehungen als Streufunde aufgesammelten Silexgeräte, deren Anzahl auch sonst klein ist, wurden in diesen Kataster nicht aufgenommen. Ziel dieses Verfahrens war die unpublizierten geschliffenen Steinwerkzeuge, die meist Streufunde sind, für eine zukünftige Analyse zu veröffentlichen. 4 KALICZ 1990; KALICZ 1995c; BÁNFFY 1994b; BÁNFFY 1995a; BÁNFFY 1995b; BÁNFFY 1995c; BÁNFFY 1996c; BONDÁR 1996a.