Matuz D. Edit, Nováki Gyula: Spätbronzenzeitliche, früheisenzeitliche. Erdwälle in Nordungarn. (Inventaria Praehistorica Hungariae 10; Budapest, 2002)

Teil I. GYULA NOVÁKI - 1. Die Beschreibung der Erdwälle

Feuerstellen, Lehmbewurfstücke und das reiche Fund­material - alle aus der Spätbronzezeit, überwiegend aus der Kyjatice-Kultur - weisen daraufhin, dass die­ses Gelände dicht bewohnt war. Aus späteren Epochen gibt es keine Funde. Auf dem nordöstlichen Teil wurde auch die Schanze archäologisch untersucht. Da kamen Holzkohle in großer Menge, eine Aschen­schicht und Steine vor, aber man konnte die Konstruk­tion der Schanze nicht feststellen. In der Schanze und darunter fand man Funde gleichen Alters, also wurde die Befestigung in einer späteren Periode der Siedlung errichtet. Im inneren Gebiet sind urzeitliche Scherben überall auf der Oberfläche zu finden, auch die Streufunde der Bükker-Kultur kamen vor. Außerhalb der Schanze, aber in ihrer Nähe befin­den sich zwei, bzw. vier künstliche Hügel an drei, von­einander weit liegenden Stellen. Künftige Forschun­gen werden ihren Ursprung (Grabhügel?) klären. Felsötárkány-Várhegy (Abb. 14) Várhegy erhöht sich 2,5 km südöstlich von der Ge­meinde Felsőtárkány, 669,1 m ü. d. M. Im Jahre 1962 und 1964 führte da Mihály Párducz Ausgrabungen durch. 20 An beiden Ecken des sich oberhalb des steilen Hanges lang erstreckenden Bergrückens befin­det sich je eine Bergspitze beinahe von gleichem Um­fang und gleicher Höhe, sie sind durch einen sehr schmalen, kaum 6-7 m breiten Sattel verbunden. Die Schanze umgibt fast den ganzen Bergrücken, an mehreren Stellen nur mehr terrassenartig, sie fehlt bei der besonders steilen südöstlichen Seite. Die Schanze ist an beiden Enden 2 - 2,5 m, sonst 0,5 - 1 m hoch. Von den beiden Teilen der Burg wurde der süd­westliche Teil immer besiedelt. Die nicht befestigte neolithische Siedlung gehörte der mit der Bükker-Kul­tur zeitgleichen Szilmeg-Gruppe. Darauf folgten zwei Phasen der spätbronzezeitlichen Kyjatice-Kultur (Ende der Ha A2-Periode-Ha B3). Die Schanze wurde in der zweiten Phase errichtet (Ha B2-B3), die Aus­grabungen konnten die Konstruktion der Schanze nicht klären. Aus der Zeit der Kyjatice-Kultur wurden auch Häuser, Gruben und Feuerstellen freigelegt. Die Länge der Siedlung beträgt 468 m, die Fläche 1,6 ha. Die ganze Fläche des Bergrückens wurde auch im Mittelalter benutzt, man baute Steinmauer mit Mörtel auf der Schanze, auf dem südwestlichen Teil kamen auch Siedlungsspuren vor. Keine urkundlichen Anga­ben sind bekannt, das Fundmaterial kann vom 12. bis 14. Jahrhundert datiert werden. Cserépfalu-Mész-tető (Abb. 15) Mész-tető erhöht sich 1,5-2 km nord-nordöstlich von der Gemeinde Cserépfalu, 356 m ü. d. M. Am nordwestlichen, sich verschmälernden Ende des langen Gebirgszuges befindet sich der Erdwall, der von der Natur selbst mit einer "Schanze" umgeben wurde. Der nördliche Rand ist felsig, aber es war in südöstlicher Richtung, nach dem sanft absteigenden Hang offen. Darum errichtete man hier eine Schanze, die am Berghang beinahe gerade auf oben zuhält. Auf dem Kamm biegt die Schanze rechtwinklig ein, und sie hört nach 20 m auf. An der Schanze gibt es keinen Graben. Der westliche und südwestliche Rand der Siedlung können nur im großen und ganzen bestimmt werden. Der Durchmesser beträgt in N-S-Richtung 400 m, die Breite ist bei der Schanze 225 m, die Fläche 5,9 ha. József Korek ließ im Jahre 1960 fünf Suchgräben an einer eintägigen Ausgrabung innerhalb und außer­halb der Schanze graben. Man konnte keine Siedlung­serscheinungen beobachten. Die Keramikbruchstücke der Kyjatice-Kultur zeugen davon, dass sich die Siedlung außerhalb der Schanze fortsetzte. An einer Stelle wurde auch die äußere Seite der Schanze durchgeschnitten, auf der Sohle ist wahrscheinlich das Profil eines schmalen Grabens zu sehen. In der Auf­schüttung der Schanze kamen Scherben aus derselben Periode ebenfalls vor. 21 Sály—Latorvár-tető (Abb. 16) 2 km nordwestlich von der Gemeinde Sály liegt die kleine Siedlung Lator. Unmittelbar östlich davon erhöht sich Latorvár-tető, 280 m ü. d. M. Der ganze Bergrücken ist mit einer Schanze umgeben, inbe­griffen auch den Hang nach Westen. Die Schanze wurde bis dahin nur an einer Stelle, in der NO-Ecke des oberen Plateaus durchforscht (Ausgrabungen von Judit Gádor von 1979 bis 1983). Sie erwies sich an dieser Stelle als ein mittelalterliches Objekt aus dem 10. bzw. 11. Jahrhundert, ohne urzeitliche Vorläufer. Wahrscheinlich wurde nur das obere Plateau in dem frühen Mittelalter benutzt, und auch die sich in der Mitte ziehende Schanze stammt vermutlich aus dem Mittelalter. Die urzeitliche Siedlung erstreckte sich aber auf dem ganzen Berg, auch auf dem großen, fal­lenden westlichen Hang. In O-W-Richtung beträgt der Durchmesser 262 m, in N-S-Richtung 312 m, die Fläche ist 5,2 ha. 22 20 D. MATUZ 1984; D. MATUZ 1992; D. M AT UZ 1997; D. 21 NOVÁKI-SÁNDORFI 1992, 12. 5. kép MATUZ 1998; NOVÁKI-BARÁZ 2000. 7-9, 7. kép 22 NOVÁKI-SÁNDORFI 1992, 43-45. 52-53. kép

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