Szabó József: Früh- und Mittelbronzezeitliche Gräberfelder von Battonya. (Inventaria Praehistorica Hungariae 8; Budapest, 2000)

J. József Szabó: Früh- und mittelbronzezeitliche Gräberfelder von Battonya

sich die Länge und Ausbildung der Scheidepartie von den bislang bekannt gewordenen Exemplaren. 168 Die Form des Schaftrückens weist eine große Ähnlichkeit mit dem Pfaffenberg-Typ nach István Tormas Termi­nologie auf. 169 Die nächste Analogie findet man in der Karpato-Ukraine, im Gebiet des einstigen Komitats Bereg aus der Lehoczky-Sammlung. 170 Unserer Mei­nung nach sollte man diese Stücke für eine Variante der „Äxte östlichen Typs" halten, die auch für die Hatvan-Ottomány-Kultur kennzeichnend waren. 171 Die drei Bronzedolche aus den Gräbern 35, 92 und 116 befinden sich in schlechtem Zustand und sind nur sehr fragmentarisch erhalten geblieben. Ihre typolo­gische Zuordnung ist deshalb schwer und unsicher. Das Exemplar aus Grab 35 erinnert an die frühen triangulären Formen. 172 Grab 116 war gestört, damit erklärt sich, daß die Spitze der Dolchklinge abgebrochen war. Die in ty­pologischer Hinsicht wichtige Griffplatte ist nicht vorhanden, die Mittelrippe ist allerdings gut zu beob­achten. Auch das Exemplar aus Grab 92 wies eine Mittelrippe und eine abgerundete Griffplatte mit vier Nieten auf. Es repräsentiert einen Vertreter jener sich auszeichnenden Metallkunst im Theiß-Gebiet und in Siebenbürgen, wie sie aufgrund der Forschungen von Tibor Kovács anzusehen ist. 173 Letzterer Dolch ge­wann auch dadurch eine größere Bedeutung, da auch sein Knochenknauf erhalten geblieben ist. Unseren Kenntnissen nach konnte ein solches Stück erstmals in seiner originalen Fundlage in Battonya beobachtet werden. Ähnliche Stücke sind aus alten Sammlungen aus Csongrád, Patvarc, Szihalom und Tószeg bekannt. Ihre Funktion hat Lajos Márton aufgrund eines eben gebliebenen Exemplars aus Polada bestimmt. 174 Bei der Bewertung der bronzenen Lanzenspitze aus dem Grab 35 kann man sich auf die Folgerungen von Tibor Kovács stützen. Er konstatierte eine Verwandt­schaft mit einem Exemplar von einer Fundstelle in Milforn (Mähren) im Bereich der Aunjetitz-Kultur. Als Grundlage dienten dazu die Rippen auf der Tülle, eine ähnliche Verzierung befindet sich auch auf Tüllenmeißeln, so z. B. auf dem Stück des schon mehrmals zitierten Grabes von Balatonakaii. 175 In Grab 35 wurde neben dem Bronzedolch und neben der oben erwähnten Lanze wahrscheinlich auch eine dritte Waffe deponiert. Darauf läßt die spulen­förmige Pfeilspitze aus Knochen schließen. Dieser Fundtyp ist seit der Jungsteinzeit bekannt und war bis zur zweiten Phase der Bronzezeit gebräuchlich; 176 auch im Zuge der Ausgrabungen in Tószeg kam eine bemerkenswerte Menge von ihnen zum Vorschein. 177 Werkzeug Von den Grabbeigaben kann man nur einen einzigen Gegenstand mit diesem Namen bezeichnen; im Grab 108 kam das Bruchstück eines Mahlsteines zum Vor­schein. Situation der Gräberfelder in der Bronzezeit im Südbereich der ungarischen Tiefebene („Alföld") Probleme der Übergangsperiode zwischen der Kupferzeit und Bronzezeit in der nördlichen Maros-Gegend Unser Meinung nach spiegelt das Bild der oben erörterten Gräberfelder einen langen geschichtlichen Vorgang wider. Auch die Zeitdauer, in der hier bestat­tet wurde, scheint ziemlich lang gewesen zu sein. Deshalb wird ein umfassender Rückblick in die Ur­geschichte der nördlichen Maros-Gegend notwendig. Die spätesten kupferzeitlichen Funde sind in die­sem Gebiet aus der Cernavoda III-Boleráz-Periode bekannt. Ein den Siedlungsfunden von Kétegyháza 178 vergleichbares Material kam auf der Fundstelle Bat­tony a-Georgievics-Gehöft 179 zum Vorschein. Auch die spärlichen Funde vom Nachbargebiet in Rumänien vertreten diese Periode. 180 Es ist merkwürdig, daß das Fundgut der klassischen Badener Kultur in weiten Teilen der Tiefebene fehlt. Auf dem Gebiet der Ge­meinde Battonya führten wir Geländebegehungen durch, die mehr als 300 Fundstellen zur Folge hatte. Auch unter diesen gibt es keine mit Fundgut der klas­sischen und späten Badener Kultur. Eine vergleichbare Situation scheint im östlichen Gebiet des einstigen l68 MOZSOLICS 1967, 17-24; KOVÁCS 1982c, 31-42. 169 TORMA 1978, 16, Abb. 4/2. 170 HAMPEL 1896, Taf. CCLV/4; BERNJAKOVIC 1960, 338, 387, Taf. VIII/2. 171 KŐSZEGI 1957; KALICZ 1968, 163, Taf. CI/2-3. 172 BONA 1975, Taf. V/13; BONA 1975a, Taf. 84/8. 173 KOVÁCS 1973, 161 f. 174 MÁRTON 1930, 17-19, Abb. 9-13. KOVÁCS 1975, 28, 34, Anm. 39; TORMA 1978, 16, Abb. 5/3. BONA 1975a, 259 f. BANNER-B ÓN A-MÁRTON 1959, 109, Abb. 14/A1-5. ECSEDY 1979, 30 f., Abb. 21, Taf. 12-16. J. J. SZABÓ, RégFüz Ser 1, Nr. 33 (1980) 4; BONDÁR­MATUZ-SZABÓ 1998, 9-15. ROMAN-NÉMETI 1978, Arad: Taf. 3/1, 4/8. Macea: Taf. 7/9-13. Pecica: Taf. 8/5-8. Seitin: Taf. 8/1-4.

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