Szabó József: Früh- und Mittelbronzezeitliche Gräberfelder von Battonya. (Inventaria Praehistorica Hungariae 8; Budapest, 2000)
J. József Szabó: Früh- und mittelbronzezeitliche Gräberfelder von Battonya
führen in diese Richtung, deren Zusammenhänge weiter unten erörtert werden. Symbolische Gräber Jene Gräber, in denen kein Skelett oder Leichenbrand neben den Gefäßen zum Vorschein kam, kann man aufgrund der Analogien von Mokrin 37 als symbolische Bestattungen solcher Individuen ansehen, die sehr weit vom Wohnort der Gemeinschaft ums Leben gekommen waren. Das unterstützt auch die Tatsache, daß Tierknochen ebenfalls in diesen Gräbern gefunden wurden. Beigaben und Trachtbestandteile Keramik Der Dualismus, der das gesamte Bild der Gräberfelder beherrscht, ist am besten an den Tongefäßen zu verfolgen. Sie beherrschen mehrheitlich das Fundmaterial. Dieser Dualismus kommt sowohl bei den Formen als auch bei den Verzierungen zum Ausdruck und läßt sich durch die unterschiedlichen Ursprünge erklären. Die einzelnen Gefaßtypen können aber nicht direkt mit einem gewissen Bestattungsbrauch verbunden werden. So kommen die Gefaßtypen der Maros-Kultur wie jene der Hatvan-Ottomány-Kultur sowohl in Körper- als auch in Brandgräbern gleichermaßen häufig vor. Manchmal treten sogar die Verzierungen auf den Gefäßen vermischt auf. Diese Vermischung gilt besonders für das „Fahnenmuster" der Maros-Kultur auf den Formen der Hatvan-Ottomány-Kultur (Gräber 16/1, 27/2, 67/3, 95/1, 103/5 und 122/2). Es gibt nur einen einzigen umgekehrten Fall (Abb. 58/1). Unter den Gefaßformen finden wir lediglich drei Typen, die ausdrücklich an die Maros-Kultur zu binden sind: diese vertreten allerdings die Mehrheit der Gefäße. Ebendeshalb werden in der Reihenfolge vor allem die Formen der Maros-Kultur und danach alle anderen behandelt. Doppelhenkelkrüge Sie repräsentieren den wichtigsten Typ der MarosKultur und weisen je nach Gebiet und Epoche bedeutende Unterschiede auf. Als Grundlage der chronologischen Gliederung gilt die Periodisation des langlebigen Gräberfeldes von Szöreg, die von István Bona 38 aufgrund der frühen Anfange herausgebildet wurde. 39 In Battonya weist in erster Linie der südöstliche Teil der westlichen Gräbergruppe frühe Elemente auf. Manche Exemplare von Doppelhenkelkrügen mit randständigen Bandhenkeln und bauchigem Körper (Gräber 15/1, 25/1 und 36/1) erinnern an die Phase Szöreg 1-2. 40 Bei der östlichen Gräbergruppe kann man vergleichbare Elemente, die für diese Zeitspanne charakteristisch (Gräber 80/4, 89/4 und 95/3) und nach der Typologie von István Bona mit der Variante „b" verwandt sind, 41 eher im südwestlichen Teil beobachten. Die niedrigere Form „c" mit breitem Mundsaum und geschweiftem Profil 42 ist am häufigsten in Battonya vertreten (Gräber 30/1, 36/2, 81/4, 94/2, 97/2, 108/1 und 121/4). Die überrandständigen Doppelhenkelkrüge sind zwar auch in der Periode Szöreg 2 vorzufinden, weisen aber bereits eher in Richtung Szöreg 3 hin. 43 In den Gräberfeldern von Battonya scheinen sie sich von den oben erwähnten, mit Szöreg 1-2 verwandten Exemplaren territorial abzugrenzen (Gräber 24/1, 34/2, 43/2, 65/2, 66/1, 104/1, 122/5, 123a/3 und 130/3). In der Phase Szöreg 3 ist manchmal ein Absatz (Bruchlinie) am Bauchumbruch der Doppelhenkelkrüge zu beobachten 44 Bei dem westlichen Gräberfeld tritt diese Form im nördlichen/nordwestlichen Bereich auf (Gräber 63/1 und 72/2), beim östlichen Friedhof im östlichen/nordöstlichen Bereich (Gräber 113/2, 117/1, 119/2 und 131/1). Das erwähnte Gefäß aus Grab 117 ist auch aus einem anderen Gesichtspunkt bemerkenswert. Sein „Ansa-lunata"-Henkel und seine Proportionen erinnern an den Krug des Schatzfundes von Rákospalota 45 aus der KosziderPeriode. Das Exemplar aus Battonya könnte ein früheres, weniger verziertes Vorbild sein. Das Stück von Rákospalota besitzt weiters zusätzlich einen ORDENTLICH-KACSO 1970; DUMITRESCU-STRATAN 1967; BONA 1975a, 192, Anm. 15. GIRIC 1981, 56. BONA 1975a, 93 f. ROSKA 1912, 7-49; FOLTINY 1941, 53-64. BONA 1975a, 94, Taf. 83/5-6; 88/6-7; 98/4; 99/21; 101/1-2, 4-5,11-12. BONA 1975a, 94, Taf. 81/3; 97/6; 106/8-10. BONA 1975a, 94, Taf. 81/2; 82/9-10; 102/1, 4-5. BONA 1975a, 94, Taf. 81/6, 8; 102/9, 13; 107/8. BONA 1975a, Taf. 107/8, 15. MOZSOLICS 1967, 110 f., Abb. 34; HAMPEL 1886, Taf. LXXXVI/1 zeigt das Gefäß noch ohne den dritten Henkel. Auch von Soroksár kennen wir ein ähnliches Gefäß (HAMPEL 1886, Taf. LXXVII/l). Auch die zu dritt verlegten Dellen sind für die Koszider-Periode kennzeichnend: KOVACS 1978, 221.