Korek József: Die Theiß-Kultur in der mittleren und nördlichen Theißgegend. (Inventaria Praehistorica Hungariae 3; Budapest, 1989)

József KOREK: Die Theiß-Kultur in der mittleren und nördlichen Theißgegend - 2. Die mittlere Theißgegend und Nordungarn - a. Kisköre-Damm

Ausgrabung im Jahre 1964 Fläche 8 (Abb. 2). 10,5 X 4,5 m. Die Fläche wurde mit 4 Blöcken erschlossen mit Belassen der Beweisprofile von 35 cm Druckmesser. Dies ist der höchste Punkt des Fundortes und das Gebiet fällt in Richtung der Theiß leicht ab. Die Blöcke Sa, Sc, enthielten keine Siedlungs­objekte. Zwischen 25—55 cm wurden winzige Lehmbe­wurfkörnchen gefunden, in 75 cm Tiefe erreichten wir den gelben Unterboden. In der Fläche 8b kamen zwei Gruben zum Vor­schein. Die eine ist oval, 220 X 140 cm groß, mit mul­denförmigem Boden. T: 158 cm. Die Grube kann an die Tiszapolgár-Phase der Frühkupferzeit gebunden werden. Die andere Grube reicht in die Fläche Sd über und ge­hört zur Theiß-Kultur. Wohngrube 2 (Abb. 6). Die Grube kam in 50 cm Tiefe auf einer etwa 3 X 4 m großen Fläche zum Vor­schein. In der Mitte der Fläche Sd war ein in Kegelform von 80 cm Durchmesser angesammelter Unio-Muschel­haufen. In der Nähe lagen das Fragment eines halben Ge­fäßes mit Mäanderverzierung und eine eckig ausgebü­dete, kleine Schüssel. In 80 cm Tiefe erstreckte sich die Verfärbung auf die ganze Fläche. Im O-Teil lag ein Muschelhaufen in 30-40 cm Breite zusammenhängend, in den übrigen Teilen in kleinen Häufchen. Im N-Teil der Fläche sonderte sich ein Muschelhaufen ab. In der mit Muscheln gemischten, gelblichen Füllerde lag ein zerbrochenes, nicht zusammenstellbares, dickwandiges, 40—50 cm hohes Vorratsgefäß und neben diesem ein mit dem Boden nach oben gewendetes, niedriges, blumen­topfförmiges Gefäß mit Mäanderverzierung. Bis 100 cm kamen in der Füllerde zerstreut Scher­ben und Tierknochen nach wie vor mit vielen Muscheln zum Vorschein. Hier wurde auch das Fragment einer Schale gefunden, an deren oberen Teil sich eine drei­reihige Buckelverzierung befindet. Die Grube war - nach voller Erschließung — 3 X 3,5 m groß und 182 cm tief. Wohngrube mit Bank (Abb. 6:2). Die Bank um­nimmt in Halbkreis die S-Seite der Grube. Das N-Ende ist gerade geschnitten, das S-Ende verschmälert sich. Br: 35-44 cm, H: 28-30 cm, fällt leicht nach S ab. Der Grund ist gerade, die Wände sind ausgehöhlt, senkrecht. Der Zugang war im NW-Teü, denn nur dort war das Profil abschüssig. Die ziemlich schlechten Bodenver­hältnisse ließen die Beobachtung der Abstufung nicht zu. Die Grube wurde lange Zeit benutzt, hierauf weisen die Profile hin (Abb. 6:2). In der Aufschüttung befinden sich 3 dicke Muschelschichten, die voneinander von der gebrannten Erde getrennt sind. Besonders dick ist die Brandschicht in der mittleren Muschelschicht, wo wir auch eine rot durchbrannte Feuerstelle mit sehr viel Asche gefunden haben. In der oberen Schicht stimmt der schwarze Brandstreifen mit der unteren Schicht überein, enthält aber mehr Asche. Obwohl das Ausmaß der Ein­füllung bei allen drei Schichten annähernd gleich ist, er­folgte diese sukzessive. Die Benutzung der Wohngrube kann so vorgestellt werden, daß sie anfangs als Arbeits­grube gedient hat — hierfür spricht die Bank — und die Muscheln vom Überschwemmungsgebiet eingesammelt, mit Hilfe des Brandes an dieser Stelle aufgebrochen wurden. Wegen der Einfüllung kam es zu dieser Tätigkeit immer auf höherem Niveau, bis sich die Grube bis zum Gehniveau auffüllte. Inzwischen wurde die Grube gleich­falls planiert. Fundmaterial: — Blumentopfförmiges Gefäß mit ausladendem Rand, die Mäanderverzierung an der Oberfläche ist in 2 größere und 2 kleinere symmetrische Felder geteilt. In der Mitte der Verteilungsfelder, im Halsumbruch ist das Gefäß durchbohrt. Der Rand ist beschädigt, außen rot, innen schwarz. H: 8,5 cm,Mdm: 12,8 cm, Bdm: 9 cm. — Rekonstruktion eines mäanderverzierten Gefäßes mit ausladendem Rand; die Verzierung besteht aus vier Feldern und gleichmäßiger Einritzung. Unter dem Rand ist das Teilungsfeld durchbohrt. Rot (Taf. 1: 2). — Doppelkonisches, dünnwandiges Gefäß, am oberen Teil in 3 Reihen mit umlaufender, flacher Buckel­reihe. Grau, ergänzt. H: 8,2 cm, Rdm: 4 cm (Taf. 1:8). — Halbkugeliges, dünnwandiges Gefäß, grau, ergänzt. H: 9 cm, Rdm: 3,5 cm (Taf. 1: 3). — Schüssel, mit am Rand sitzenden 3 Zipfeln. Grau, mittelmäßig ausgearbeitet, ergänzt. H: 7 cm (Taf. 1:4). — Steinaxt aus Basalt. Die Schneide von beiden Seiten geschliffen, parallel zum Stielloch (Abb. 54). Dm des dem Nacken zu fallenden Stielloches: 2 cm. Der Nacken ist ausgebröckelt, die Schneide abgewetzt. L: 14cm,Br: 7 cm (Taf. 7: 1). — Schleuderstein, Dm: 4 cm. — Rand eines kleinen, blumentopfförmigen Gefäßes, gekerbt, umrahmt, mäanderverziert. Rot (Taf. 7:8). — Halsfragment mit umlaufender schwarzer Streifenbe­malung, eine ähnliche Bemalung erscheint wellen­förmig an der Schulter des Gefäßes. Grau (Taf. 7 : 9). — Randfragment, darunter schwarze Streifenbemalung, an der Bauchlinie eingestochene Punktverzierungen, mit runden Buckeln. Grau (Taf. 7 : 11). — Flache, ovale Schüssel. H: 2,5 cm, Mdm: 12X7 cm, unterer Teil 10X5 cm. Grob, grau (Taf. 5 : 2). — Flache, konische Tonpyramide, durchbohrt, 20 X 7 X 2,5 cm (Taf. 7: 8). — Wandteil einer bikonischen Schale, im Schulterum­bruch mit gruppenweise untergebrachten, kreisver­zierten, runden Buckeln, gut ausgearbeitet, bräun­lichrot (Taf. 7: 5). — Teil einer bikonischen Schüssel, im Schulterumbruch mit Fingereindrücken profilierter Längsbuckel. Grau, gut ausgearbeitet (Taf. 7 : 7). — Randfragment eines Topfes, an der Schulter mit flacher, tiefer, kreisförmiger Eintiefung und profilier­ter Rippe. Die Oberfläche ist gruppenweise mit Ein­stechungen bedeckt. Dickwandig, rot (Taf. 7: 4). — Schüsselfragment mit eingebogenem Rand, an der Schulter mit in zwei Reihen aufgelegten je 3 spitzen Buckeln; rötlichgrau (Taf. 7 : 6). — Wandfragment, mit systemlos aufgelegten, spitzen, kleinen Buckeln. Gräulichrot (Taf. 7:12).

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