Kolba H. Judit: Liturgische Goldschmiedearbeiten im Ungarischen Nationalmuseum. 14.-17. Jahrhundert. (Catalogi Musei Nationalis Hungarici. Series Mediaevalis et Moderna 1; Budapest, 2004)
EINFÜHRUNG
diesen Gegenständen, und gewöhnlich nur dann, wenn sie neuere Garnituren erhielten oder vom Preis des verkauften Stückes eine unvorgesehene Ausgabe gedeckt werden mußte. Auf diese Weise gelangte am Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jh. eine größere Menge liturgischer Schätze ins Nationalmuseum. Die neuen Objekte wurden meistens unverzüglich inventarisiert. Auf einem großen Teil der Stücke blieben die alten Inventarnummern erhalten. Wo diese fehlte, wurden die Stücke Ende der 1950er Jahre neu inventarisiert. Später, nach dem Abklingen der beschleunigten Inventarisierung, konnten die Objekte mit den alten Beschreibungen verglichen werden. Auf diese Weise tragen mehrere Goldschmiedearbeiten zwei Nummern, doch sind sie natürlich unter der früheren, der ersten registriert. Ein ähnliches Problem ergab sich bei den Stücken, die mit größeren Sammlungen in den Besitz des Museums gekommen waren: auf ihnen waren ebenfalls viele Nummern verschwunden oder abgewetzt. Die riesengroße Jankovich-Sammlung wurde mit Unterstützung des Landtages von 1830 für einen sehr günstigen Preis erworben, aber die Identifizierung der Stücke durch den Vergleich mit den ursprünglichen lateinischen Beschreibungen ist bis heute noch nicht abgeschlossen. Ähnlich verhält es sich mit den Stücken aus der Delhaes-, bzw. der Bésán-Sammlung. Eine gesonderte Einheit bilden die im ersten Katalog des Nationalmuseums, der sogenannten Cimeliotheca 1825, mit detaillierten, gründlichen Beschreibungen veröffentlichten Gegenstände; diese sind unter den alten Nummern angegeben. An dieser Stelle möchte ich mich bei Pater Dr. Szilveszter Sólymos O.S.B, und Pater Dr. József Búzás, sowie beim Vorsitzenden des Evangelischen Sammlungsrates Dr. János Mányoki für ihre Hilfe bedanken. Dank schulde ich auch Dr. Ibolya Gerelyes, die meine Nachfolgerin im Ungarischen Nationalmuseum ist und die mir bei der Vollendung dieser Arbeit sehr viel geholfen hat.