Kolba H. Judit: Liturgische Goldschmiedearbeiten im Ungarischen Nationalmuseum. 14.-17. Jahrhundert. (Catalogi Musei Nationalis Hungarici. Series Mediaevalis et Moderna 1; Budapest, 2004)

KATALOG - KREUZE

Literatur: Ausstellung 1884,34-36, Saal II, Schrank 3,NI-.2;MIHALIKS. 1940,318-219; MIHALIKS. 1961, 17-18; FILLITZ 1968,63, Nr. 13a; Ausstellung 1970, III, 27, Nr. 46; HAYWARD, J.P. 1974, 172, 174-177 (mit der früheren Literatur); H. KOLBA 1980, IV, 149­155; Ausstellung 1982,98, Nr.3; MM 1987,1, 221­222; Ausstellung 1996.2, 17 103. PROZESSIONSKREUZ Abb. 103a-b 57.1112.C. Herkunft unbekannt Mitte 15. Jh. H: 61 cm; B: 34,5 cm Erwerb: aus dem alten, nicht inventarisierten Be­stand Auf einem Holzkern vergoldete glatte Kupferplat­ten, mit kleinen Nägeln am Holz befestigt. Auch die Schmalseiten des Kreuzes bedeckt vergoldetes Kupferblech. Die Balkenenden des Kreuzes haben einen leichten Dreipassabschluß, außen an den Päs­sen waren einst spätere gepreßte barocke Blätter be­festigt (davon ist je eins erhalten geblieben) und ähnliche geschwungene Blattzierden befanden sich am Kreuzungspunkt der Balken in den Ecken (da­von ist gleichfalls nur eine erhalten geblieben). In der Mitte der Vorderseite ein gepresster plastischer Korpus mit stark angezogenen Knien, hinter dem Kopf eine breite Glorie. An den Balkenenden wur­den vier gepresste plastische Bilder befestigt: ganz oben ein Engel mit Weihrauchkessel, rechts St. Jo­hannes, links Jungfrau Maria, unten ein Engel mit den Arma Christi. Über dem Kopf und an den Hän­den Christi kleine bronzefarbene Rosetten, die bei einer späteren Reparatur angebracht worden sein werden. Auf der Rückseite in der Mitte eine pla­stisch gepresste Platte mit der hl. Jungfrau, um sie die Symbole der vier Evangelisten auf separat ge­triebenen Blechen: oben der Adler, rechts der Löwe, links der geflügelte Stier, unten der Engel. Unter dem Kreuz sitzt eine große kupferne Kugel als Stiel­halterung, über ihr ein kleiner viereckiger Schaft­ring, darunter ein längeres, zylindrisches Schaft­glied, der Unterteil fehlt. Die Platten sind überall stark repariert, schadhaft, teilweise ersetzt, zahllose kleine Löcher, die Spu­ren kleiner Nägel, sind auf den Platten zu sehen. Literatur: Ausstellung 1884, 30, Saal II, Schrank 2, Nr. 75; MM 1987, I, 740 104. PROZESSIONSKREUZ Abb. 104a-b 1909.9.4. Herkunft unbekannt Mitte 15. Jh. H: 66 cm; B: 37.5 cm Erwerb: durch Ankauf von der Firma Rétay und Benedek. Aktennr.: 20/1909 Kupfer, vergoldet, getrieben, graviert, auf einem Holzkern. Die Kreuzbalken haben Dreipassenden. Der Holzkern ist auf allen Seiten von mit winzigen Nägeln befestigtem vergoldeten Kupferblech be­deckt. Auf den Platten der Vorderseite reiches goti­sches Blattwerk auf gravierten Ranken. An den Balkenenden die separat befestigten, nicht vergol­deten Symbole der vier Evangelisten in gegosse­nen, durchbrochenen runden Rosetteneinfassungen. In der Mitte eine ähnliche durchbrochene quadrati­sche Platte in einem Perlenreihenrahmen mit goti­schen gedrehten Blättern. Auf der Rückseite sind die Kreuzbalken von Platten mit durchbrochenen Vierpass-Maßwerköffnungen bedeckt, an den Sei­ten mit Nieten befestigt. An den Balkenenden spä­tere, gepresste Platten mit zackigen Rändern, die annähernd den Umrissen der Pässe folgen und ein­zeln befestigt sind, in ihrer Mitte große weiße Halb­kugeln aus Glas in flachen gezackten Fassungen. Am Kreuzungspunkt der Balken eine ähnliche Ro­sette mit gezacktem Rand, in der Mitte fehlt der Stein in der gezackten Fassung. Die Ränder der ge­zackten Platten sind an mehreren Stellen beschä­digt. An den Außenseiten des Kreuzes eine Reihe kleiner kupfervergoldeter Halbkugeln. Unter dem Kreuz ein verzierter Schaft: erst halbkugelförmig, dann zylindrisch, darunter ein Nodus in abgeflach­ter Kugelform mit länglichen Rippen und kleinen Halbkugeln, unter dem Nodus wieder ein zylindri­scher Schaft als Verbindung zur Holzstange. Unten am Schaft eingraviert: „I.M. 1452". Literatur: MM 1987, I, 643; II, Abb. 1863-64; LOVAG 1999, 42, Nr. 66, Abb. 66a-b 105. STANDKREUZ Abb. 105a-b 1904.6.3. Poprád (Poprad, SK) St. Ägidius-Kirche (?) 1460-1480er Jahre H: 30,5 cm; F-Dm: 11,6 cm; B: 13,8 cm Erwerb: durch Ankauf von der Firma A. Oberbauer Nachf. (zusammen mit Nr. 30)

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