Kolba H. Judit: Liturgische Goldschmiedearbeiten im Ungarischen Nationalmuseum. 14.-17. Jahrhundert. (Catalogi Musei Nationalis Hungarici. Series Mediaevalis et Moderna 1; Budapest, 2004)

KATALOG - KELCHE

64. KELCH Abb. 64 1897.109.1. Esztelnek (Estelnic, RO) Kirche 1691 H: 20,8 cm; F-Dm: 10 cm; M-Dm: 9,1 cm Erwerb: durch Ankauf von Adolf Resch Silber, vergoldet, getrieben, gegossen, punziert, gra­viert. Der Sechspassfuß steht auf einem glatten Rand. Seine Seite folgt den Pässen mit einer Wöl­bung, auf punziertem Grund abwechselnd Früchte - Granatäpfel und Trauben - und große Blumen ­zwei Tulpen, zwei Blütenknospen und je eine Mar­gerite. Etwas höher läuft der Fuß mit sechs Kanten nach oben. Der Nodus ist birnenförmig, mit drei ovalen muschelumrahmten vergoldeten Feldern ge­schmückt. Die Kuppa sitzt auf einem gegliederten zylindrischen Schaftring; sie ist glatt und weitet sich gleichmäßig nach oben. Auf dem Basisrand eine punzierte Rundschrift: „RES1DENTIAE ESZTEL­NEK AD SANCTUM GEORGIUM 1691" (Für die St. Georgskirche von Esztelnek 1691 ). Ebendort das eingeschlagene Meisterzeichen: unter einer Krone das Zeichen des Meisters Georgius May II. ( 1684— 1712), Meister der Goldschmiedzunft von Brassó (KÖSZEGHY 1936, Nr. 244a). Eine glatte, einfache Variante der frühbarocken Kelche, aber mit sehr schöner Fußverzierung durch Blumen und Früchte. Die Vergoldung ist in kleinen Flecken abgewetzt. Die Kirche von Esztelnek stammt aus dem 15. Jh., ein Franziskanerkloster wurde 1639 erbaut. Dieser Kelch könnte aus beiden stammen, aus welcher, ist heute nicht mehr zu entscheiden. Literatur: Ausstellung 1931, 11, Nr. 22; KÖSZEGHY 1936, 43, Nr. 244a 65. KELCH Abb. 65 1913.50.1. Herkunft unbekannt 1692 H: 16.8 cm; F-Dm: 8,6 cm; M-Dm: 6,8 cm Erwerb: durch Ankauf von der Firma Rétay und Benedek, aus dem Nachlass von Béla Czobor. Aktennr.: 174/1913 Die Kuppa ist aus Silber, Nodus und Fuß aus Kup­fer, getrieben, graviert, gegossen. Achtpass-Fußrand mit spitzem, geritztem Muster. Auf der Wölbung des Fußes in sich nach oben verjüngenden Feldern stilisierte gravierte Pflanzen- und Blumenverzie­rung. Darüber eine sechseckige Fußplatte mit ge­zacktem Rand und gravierten Blättern. Der Schaft­ring ist achteckig, unten ritz- und oben rosetten­verziert. Der Nodus ist eine kleine Kugel mit schraf­fierter Fläche und sechs runden Feldern: in vier von ihnen verschiedene Blumenverzierungen, im fünf­ten die Buchstaben „IHS", Herz und drei Pfeile, im sechsten dreimal der Buchstabe „A" zwischen ei­nem Kreuz und zwei Sternen. Die Kuppa weitet sich gleichmäßig nach oben, sie hat unten eine neue run­de Platte. Am Basisrand eingraviert: „Procuravit PL. fr. Iacobus.xuselich ord. frt. min. Regis ob se pro contu TS marie mirtalm. 1 ' (Geschenkt vom Minoritenmöneh Fráter Jakab Xuselich...) Auf dem Boden in den Passfeldern „plumbi" und die Jahreszahl 1691. Literatur: Erstmitteilung 66. KELCH Abb. 66 59.137.C.1. Aus der Esterházy-Sammlung 1696 H: 27,8 cm; F-Dm: 17 cm; M-Dm: 9,6 cm Erwerb: Der Kelch kam während des Zweiten Welt­krieges zusammen mit der Esterházy-Sammlung ins Museum. Silber, vergoldet, getrieben, ziselliert, gegossen, gra­viert. Der runde Fuß steht auf einem Rand mit gra­viertem Blattmuster. Auf der Wölbung drei Szenen im Rankenrahmen: 1. Taufe Christi, mit Kreuz und Fahne in der Hand, vor ihm steht St. Johannes im Wasser. 2. Christus auf dem Ölberg, in langem Man­tel, über ihm ein Engel mit Kreuz. 3. Beweinung Christi: Der tote Christus liegt auf dem Boden hin­gestreckt im Schoß eines Engels, vor ihm kniet ein

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