Kolba H. Judit: Liturgische Goldschmiedearbeiten im Ungarischen Nationalmuseum. 14.-17. Jahrhundert. (Catalogi Musei Nationalis Hungarici. Series Mediaevalis et Moderna 1; Budapest, 2004)

KATALOG - KELCHE

der den Schaft hinaufläuft. Jeder zweite Pass ist von einer gepressten Platte bedeckt, auf dieser in draht­verziertem geblümten Rahmen je eine knieende weibliche Figur in Orantenhaltung mit Krone in fal­tigem Kleid, neben ihr Blumen. Die Schaft-ringe sind glatte, aus sechseckigem Blech gebogene spä­tere Ergänzungen,. Auf dem Nodus in gestauchter Kugelform in zwei Reihen getriebene Blätter mit plastischer Rippe. Zwischen ihnen auf der Mittelli­nie hervorspringende Zapfen in glatter Fassung, dar­in abwechselnd ein Blech mit sechsblättrigen ge­pressten Blumen bzw. eine gepresste Silberplatte mit geripptem Rahmen. Die Kuppa ist klein und weitet sich gebogen zum Mundrand hin. Auf ihrem Korb sechs blütenblattförmige gepresste Platten im Drahtrahmen. Drei von ihnen sind glatt, die übri­gen drei sind mit einem Strauß kleiner, aus einem Stiel herauswachender Blumen geschmückt. Oben schließt den Korb ein niedriger, spärlicher Lilien­kranz auf einem Drahtrahmen ab. Die Vergoldung des Kelches ist abgewetzt, die Plat­ten sind an mehreren Stellen brüchig. Literatur: Erstmitteilung 48. KELCH Abb. 48 70.45.C. Nyitragimes (Ghymes, SK) Kapelle der Familie Forgách 1599 bzw. Anfang 18. Jh. H: 18,2 cm; F-Dm: 11,5 cm; M-Dm: 8,5 cm Erwerb: durch Ankauf von der letzten Gräfin der Familie Forgách, der Ehefrau von János Pausz. Aktennr.: KKO 863-01-107/1970. Der Nodus hat gestauchte Kugelform, darauf eine getriebene doppelte Blätterreihe. Die Zapfen sind später entstanden (gleichzeitig mit der Kuppa), in viereckigen Fassungen Granate. Auf dem oberen Schaftring die Buchstaben „I H E S US". Die Kuppa wurde im 18. Jh. erneuert, auf der Seite der doppel­wandigen neuen Kuppa ein graviertes Wappen im Muschelrahmen: auf einer Krone eine gekrönte Frau mit nacktem Oberkörper, neben ihr Mond und Stern. Neben dem Wappen ein gravierter Text: „IVnlor paVLUs e CoMItlbVs forgáCs pro saCro hVIVs eCCLesIae VsV posVIt obtVLItqVe" (Pál Forgách d.J. stiftete ihn als Votivgabe zum Gebrauch dieser Kirche.). Auf dem Fuß eine größere verbeulte Stel­le, an drei Stellen kleinere Risse. Die letzte Gräfin Forgách verkaufte der Neuzeit­abteilung zusammen mit dem Kelch auch ein Standkreuz. Die Jahreszahl 1718 auf dem Kreuz weist auf Pál IV. Forgách (1677-1746) hin, der das Kreuz anlässlich einer Audienz beim Papst erhielt. Wahrscheinlich war er es, der die Kuppa des Kel­ches erneuern ließ, sodass der obere Teil um 1718 entstanden sein dürfte. !Vn!or poVLVs t CoHÍtibVí forgaCs pro JŰLGYO ÍVIVJ eCCLejIö. VsV ßosVh obxVhh £ IHES yS ^MAIRIIIAI Kupfer, vergoldet, die Kuppa aus Silber, vergoldet, getrieben, gegossen, graviert. Dem Sechspassfuß fehlt der Rand, er wurde abgeschnitten. Auf der Wölbung des Fußes in drei Pässen gravierte Blatt­und Bandzier, über einer das Datum 1599, in den anderen drei Pässen auf punziertem Grund ein ge­triebenes Muster: auf dem einen in schneckenför­migem Rahmen ein Mann mit Schnurrbart, Bart und Dornenkrone (?), auf dem anderen ein Wappenschild mit einer Lilie, darüber Helm und Blattdekor, da­zwischen die Buchstaben „K B". Auf der dritten, getriebenen Fläche ein zentral platziertes spiralli­niges Laubdekor, in der Mitte ein Hufeisen (?), un­ten die Buchstaben „T" und „H". Über dem Fuß eine sechseckige gegliederte Platte, darüber auf dem Schaftring die gravierte Inschrift „+ M A R I A". Literatur: Erstmitteilung 49. KELCH Abb. 49 1894.92. Herkunft unbekannt Um 1600 H: 19,5 cm; F-Dm: 14.6 cm; M-Dm: 9,2 cm Erwerb: kam am Ende des 19. Jh. durch Ankauf von Fülöp Lőwy ins Museum. Silber, vergoldet, getrieben, graviert. Der Sechs­passfuß ist breit, leicht geschwungen, im Wechsel mit Engelsköpfen, Muscheln und Fruchtbündeln verziert. Auf der Wölbung des Fußes in durch Band­rahmen getrennten Pässen auf Kartuschenbasen ab-

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