Kolba H. Judit: Liturgische Goldschmiedearbeiten im Ungarischen Nationalmuseum. 14.-17. Jahrhundert. (Catalogi Musei Nationalis Hungarici. Series Mediaevalis et Moderna 1; Budapest, 2004)

KATALOG - KELCHE

Literatur: Erstmitteilung. Parallele: ROTH 1922, Nr. 225, Taf. 101 34. KELCH Abb. 34 1893.70.1. Herkunft unbekannt 2. Hälfte 15. Jh. H: 20 cm: F-Dm: 11,4 cm; M-Dm: 8,4 cm Erwerb: durch Ankauf von Simon Kohn Silber, vergoldet, getrieben, gegossen, graviert. Der Sechspassfuß steht auf einem geschweiften Rand, darüber läuft eine durchbrochene Seitenkante mit gegossener gotischer Blattreihe um. Der Fuß ist oben horizontal, die Seitenkanten steigen fast in rechtem Winkel nach oben. Unten liegt eine horizontale Rip­pe quer. Oben am Fuß eine sechseckige Fußplatte. Die Schaftringe sind auch sechseckig, sie haben ein graviertes Blattmuster. Der Nodus hat gestauchte Kugelform und ist mit zwei Reihen getriebener Blät­ter verziert, davon drei mit konkaver und drei kon­vexer Äderung. In der Mitte in viereckigen Zapfen vierblättrige Blumen mit großen silbernen Stem­peln. Die Kuppa weitet sich leicht zum Mundrand hin. Der Korb hat fast senkrechte Wände mit zwei Reihen zueinander versetzter, großer getriebener Blasen. Die erhabene Kante in der Mitte der Bla­sen springt fast wie eine Linie hervor. Oben schließt den Korb ein kleingegliederter liliengeschmückter Aufsatz. Der Kelch gehört zu den schönsten und besterhalte­nen blasengeschmückten Renaissance-Kelchen der Matthias-Zeit. Seine Parallelen s. beim Kelch Nr. 33. Literatur: Erstmitteilung. Parallelen: ROTH 1922, Nr. 225. Taf. 101 35. KELCH Abb. 35 53.21. Herkunft unbekannt Ende 15. Jh. H: 19.8 cm; F-Dm: 12,3 cm; M-Dm: 9 cm Erwerb: unbekannt, 1953 aus dem alten Bestand des Museums inventarisiert. Silber, vergoldet, mit getriebener, gegossener und durchbrochener Verzierung. Der Sechspassfuß steht auf einem geschwungenen Rand, jeder zweite Na­gel ist sichtbar. Darüber eine durchbrochene, mit Blättern und Ranken verzierte Seitenkante. Die sechs Fußkanten schließen sich oben an eine schma­lere und eine breitere, dreifach gegliederte Platte an. An den sechseckigen Schaftringen auf tief dun­kelblauem, teilweise ausgebrochenem Emailgrund mit Majuskeln: auf dem unteren „MARIA V" (?) und auf dem oberen „I N R I M A". Der Nodus hat gestauchte Kugelform, zwei Reihen getriebene Blät­ter mit abwechselnd konvexen und konkaven Kan­ten in der Mitte. In der Mittellinie des Nodus sechs Zapfen in Form fünfblättriger Blumen mit abge­wetztem blauen Email, in ihrer Mitte gegossene Stempel in Erdbeerform. Die Kuppa ist breit und weitet sich leicht nach oben. Der Korb ist mit ge­triebenen gedrehten Fischblasen geschmückt und oben von Halbbögen gerahmt. Der Aufsatz besteht aus unten mit Bögen verbundenen dreispitzigen Blättern. Das Dekor mit verlängerten Blasen gehört in die ungarische Goldschmiedekunst der späten Matthias-Zeit, die Verzierung mit Blasen oder Fisch­blasen war eine der volkstümlichsten Techniken am Ende des 15. Jh. Interessant ist, dass sich der typi­sche Renaissance-Schmuck auf einem sonst typisch gotischen Kelch findet. Er hat verhältnismäßig viele Parallelen: in Sieben­bürgen die Kelche von Feketehalom, Ápold, Brassó, Felsőidecs und Balázstelek aus dem späten 15. bzw. frühen 16. Jh. VAR RIA Literatur: ROTH 1922, Nr. 239, Taf. 102.2, Nr. 238, Taf. 102.1, Nr. 230, Taf. 104.2, Nr. 235, Taf. 105.3. Nr. 229,Taf. 103; Ausstellung 1930, 43, Nr. 216; Aus­stellung 1931, 11, Nr. 21 ; Ausstellung 1972, 47, Nr. 156; BEKE 1980,52; Ausstellung 1982a, 485, Nr. 496 36. KELCH Abb. 36 55.44.C Herkunft unbekannt Ende 15. Jh. H: 22 cm; F-Dm: 12,5 cm; M-Dm: 10,3 cm Erwerb: 1955 aus dem unbearbeiteten alten Be­stand inventarisiert Silber, vergoldet, getrieben, gegossen, gepresst. Der Sechspassfuß steht auf einem hohen geschwungenen

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