Éva Garam: Katalog der awarenzeitlichen Goldegegenstände und der Fundstücke aus den Fürstengräbern im Ungarischen Nationalmuseum. (Catalogi Musei Nationalis Hungarici. Seria Archeologica 1; Budapest, 1993)

EINER NEUEN SERIE ZUM GELEIT In den ersten Jahrzehnten seines Bestandes sammelte das 1802 gegründete Ungarische Nationalmuseum alle Arten gegenständlicher und schriftlicher Denkmäler, die sich auf die Geschichte des ungarischen Landes und des ungarischen Volkes bezogen. Der immer entschiedeneren Forderung nach Trennung der Fachwissenschaften entsprechend schieden im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts die Fachmuseen mit be­stimmten Sammelgebieten aus (das Kunstgewerbemuseum, das Museum der Bildenden Künste, das Natur­wissenschaftliche Museum und das Ethnographische-Museum). In der Folge wurde das Nationalmuseum zu einem historischen Museum, das die wichtigsten gegenständlichen Denkmäler der Völker, die in früher Zeit auf dem Gebiete von Ungarn lebten, sowie des ungarischen Volkes aufbewahrt. Seine fortlaufend wachsen­den archäologischen, numismatischen,\ historischen und kulturgeschichtlichen Sammlungen umfassen be­reits mehr als 1,300.000 Stücke. Obwohl viele hundert Studien, ebensoviel Monographien, sich mit den Kunstgegenständen des Museums beschäftigen, ist ein großer Teil dieser riesigen Menge Quellenmaterials unbearbeitet, oder es entspricht die Veröffentlichung nicht in jeder Hinsicht den wissenschaftlichen Ansprüchen unserer Zeit. Dieser Umstand erklärt es in erster Linie, daß wir mit einer Verspätung von anderthalb Jahrhunderten (mit der Herausgabe der Kataloge der bedeutenderen europäischen Museen wurde im vergangenen Jahrhundert begonnen), den Versuch unternehmen, die Kataloge der Sammlungen des Ungarischen Nationalmuseums regelmäßig er­scheinen zu lassen. Der Akzent liegt auf der serienmäßigen, fortlaufenden Publizierung, da ja unsere Initiati­ve nicht ohne Vorgeschichte ist. Schon in der auf die Gründung des Museums folgenden Zeit wurden zwei bemerkenswerte Arbeiten fertiggestellt: der Catalogus Nummorum Hungáriáé ac Transilvaniae Instituti Nati­onalis Széchényiani ist 1807 erschienen, der die 13.110 Objekte der Münzen- und Antiquitätensammlung re­gistrierende Katalog Cimeliotheca Musei Nationalis im Jahre 1820. Auf diese folgten nach einem halben Jahrhundert die Bände E. DESJARDINS - Fl. RÓMER: A Magyar Nemzeti Múzeum római feliratos emlékei - Inscriptions monumentorum romanorum eiusdem Musei Nationalis in Budapest Budapest 1873. und Wes­serle hátrahagyott érmészeti táblái (Numismatische Täfeln aus dem Nachlaß Wesseries) Budapest 1873. In den Jahrzehnten um die Jahrhundertwende traten an die Stelle der katalogartigen Bearbeitungen mo­nographische Übersichten. Die bedeutendsten von diesen beruhten überwiegend auf den im Nationalmuse­um befindlichen Funden und damit wurden die wichtigsten Stücke der einzelnen Sammlungen in den Krei­sen der internationalen Forschung bekannt (F. PULSZKY: A rézkor Magyarországon - Die Kupferzeit in Ungarn. Budapest, 1883. - J. HAMPEL: A bronzkor emlékei Magyarhonban - Denkmäler der Bronzezeit in Un­garn I—III. Budapest 1886-1896. - J. HAMPEL: Alterthümer des frühen Mittelalters in Ungarn I—III. Braun­schweig 1905). Auch in der ersten Hälfte unseres Jahrhunderts änderte sich die Lage nicht, denn die zeitgemäße Publizie­rung der in der Institution gehüteten Sammlungsgruppen und Fundkomplexe erfolgte nicht in selbständigen Katalogen, sondern in den Bänden der beiden Publikationsreihen des Nationalmuseums (Archaeologia Hungarica. Bibliotheca Humanitatis Historica). Was die jüngere Vergangenheit betrifft, so verdienen die einer Serie mit dem Titel A Magyar Nemzeti Mú­zeum Kincsei (Die Schätze des Ungarischen Nationalmuseums) angehörenden Bücher Erwähnung: K B. SEY-I. GEDAI: Münzen und Medaillen. Budapest, 1973. - J. KOLBA-A NÉMETH: Goldschmiedearbeiten. Budapest 1973. - G. FEHÉR: Türkisches und balkanisches Kunsthandwerk. Budapest 1975. - Gy. RÓZSA: Die schönsten Gemälde der Historischen Bildergalerie. Budapest 1977. - M. EMBER: Alte Textilien. Budapest 1980. - J. KOVALOVSZKI: Möbel der Gotik und Renaissance, Budapest 1981. - F. TEMESVÁRY: Waffen­schätze, Prunkwaffen. Budapest 1982. Die in ungarischer, deutscher und französischer Sprache erschienenen Arbeiten vermitteln einen niveauvollen Überblick über die betreffende Sammlung oder über die betreffende Gruppe von Kunstgegenständen, verbunden mit der Bewertung bzw. katalogmäßigen Beschreibung der be­zeichnendsten Denkmäler.

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