RÉVHELYI ELEMÉR: A TATAI MAJOLIKA TÖRTÉNETE / Bibliotheca Humanitatis Historica - A Magyar Nemzeti Múzeum művelődéstörténeti kiadványai 8. (Budapest, 1941)

Tartalomjegyzék - INHALTSVERZEICHNIS - VIII. Die Erzeugnisse der Fabrik

tenmalerei benützt, und wenn trotzdem eine solche zum Vorschein kommen solte, so kann diese nur eine Fälschung sein. Es ist auffällig, dass in Tata in der Technik der Früchtenma­lerei — verglichen mit der Blumen-, Landschafts­oder anderen Darstellungen — eine gewisse Rückständigkeit zu beobachten ist. Unserer Mei­nung nach übertrafen die Fähigkeiten des Ma­lers der Garnituren mit Früchten das Wissen seiner Malerkollegen nicht. Im Gegensatz zum Niedergang der Malerei scheint es jedoch, als ob auf die Herstellung des Randes grössere Sorgfalt gewandt worden wäre. Die feinere Aus­führung des durchbrochenen Randes verlangte technische Geschicklichkeit und deshalb benütz­ten ihn nur grössere Fabriken als Dekoration. Diese war das sogenannten spezielle Erzeugnis mehrer ausländischen Fabriken, die aber bald auch in anderen Betrieben nachgeahmt wurde. Sie erfreute sich einer grösseren Verbreitung in den Steingutfabriken des XIX. Jahrhunderts und der Einfluss lebt stark weiter in den Arbeiten der heimischen Töpfer. In der Herstellung der Gefässe mit durchbrochenem Rand waren her­vorragende Meister die Csákvárer Töpfer, die zu den Tataer Zunft gehörten. In Tata wurde der spitzenartig durchbro­chene Rand in zweierlei Varianten hergestellt. Die eine Lösung ist zweireihig ; eine aus gera­den Linienkreuzungen entstandene innere und eine aus zwei einander gegenüberliegenden, aus Halbkreis-Bogen sich ergebende äussere geometrische dekorative Reihe von gegensätz­lichem Rhythmus. Die Zeichnung der Modelle wird durch lila oder blaue Liniierung betont. Ihre Markierung ist immer das im XIX. Jahr­hundert gebrauchte blau gemalte T. Bei der zweiten Lösung ist der Rand einreihig, aber breit. Eine gebrochene Linie läuft ringsum, sie bildet eine aus Dreiecken bestehende Reihe, die am äusseren Randevon Bogen eingeschlossen wird. Das Muster begleitet eine doppelte Linie in lila Farbe, an den Bruchstellen mit einer kleinen blauen Blume geschmückt. Marke schwarzes T. 1. Teller, mit zweireihigem blauem, durch­brochenem Rand. Farbe des den Saum des Spie­gels einfassenden Wiener Musters blau.Im Spie­gel gemalte Weintraube, umgeben von Pflau­menzweigen. Marke blau gemaltes T mit Punkt, um 1800. Durchm. 24 cm. (Kunstgew. mus. Nr. 1649. Taf. XI. Nr. 6.) 2. Teller, Ausführung wie der vorige, doch ohne „Wiener Muster". Die Farbe des Randes blau, seltener grün. Dekoration Birne mit Pflau­menzweigen. Marke blaugemaltes T mit Punkt, um 1800 Durchm. 24 cm. (Sammlung Gr. Ester­házy. Taf. XI. Nr. 3.) 3 Schüssel von ovaler Gestalt, unter einem Korb mit Früchten Rand ebenso wie beim vo­rigen Teller in lila oder grüner Farbe. Bema­lung des Spiegels verschieden : Weintraube mit Pflaumenzweigen, oder zwei Weintrauben von verschiedener Farbe mit Apfel und Pflaumen­zweigen, oder mit Rettich, Kirschen und Pflau­men zusammen. Marke blaugemalles T mit oder ohne Punkt, um 1800. Masse : 21x27 cm. (Kunst­gew. mus. Nr. 1596. u. 1666. — Piar. Mus. Taf. XV. Nr. 7. - Samml. Gr. Esterházy Taf. XI. Nr. 11.) 4. Korb in ovaler Gestalt für Früchte ; zu der obigen Schüssel gehörend Auch die Wand und die Farbengebung des Korbes sind ähnlich dem durchbrochenen Rand der obigen Schüssel. Im Spiegel gemalte Pflaumenzweige, um 1800. Marke blaugemaltes T mit Punkt. Masse : 16x 22x16 cm. (Kunstgew. mus — Piar. Mus. Taf. XV. Nr. 7.) 5. Teller mit einreihigem durchbrochenem Rand mit doppelter lilafarbener Linierung und B1 umen. Dekoration Apfel, Birne mit Blumen, oder Weintraube, von Ährengarbe und Blumen umgeben. Die Ausführung ist viel sorgfältiger als die der vorangehenden Stücke. Marke schwarzes T, oder schwarzes T, darunter 2 (J), um 1790. Durchm. 24 cm. (Kunstgew. mus. Nr. 1679. Taf. XI. Nr. 19. u. Nr. 1772. Taf. VIII. Nr. 10., Taf. IX. Nr. 7.) E) Blumengewinde und Bandschleifen. Wenn die bisher angeführten Dekorations­verfahren im grossen und ganzen auch in Ho­lies zu finden sind, so bedeuten die Darstellun­gen von Blumengewinden schon einen völligen Bruch und einen neuen Weg in der Tataer Majolika-Erzeugung Gerade zu der Zeit, als sich in Holies Zeichen des Verfalls zeigen, löst eine neue Kunstströmung die gestrandete Kunst der Rokokowelt ab. Nach dem Farbenreichtum und dem Schwelgen in Formen erhalten nun Besonnenheit und Ausgeglichenheit ihr Recht. Auf französischem Boden nimmt die neue künst­lerische Auffassung ihren Anfang und sie wird zum künstlerischen Ausdruck der Zeit Ludwigs XVI. Der neue Stil, der schon Vorbote und Wegbereiter des Klassizismus ist, ist ein wenig träumerisch und matt, ähnlich dem Schlummer

Next

/
Thumbnails
Contents