KOZÁKY ISTVÁN: A HALÁLTÁNCOK TÖRTÉNETE I. / Bibliotheca Humanitatis Historica - A Magyar Nemzeti Múzeum művelődéstörténeti kiadványai 1. (Budapest, 1936)
ZWEITER TEIL. Entstehungsgeschichte der Grundmotive des Totentanzes
I bei seinen Vätern beigesetzt, und sah die Verwesung (3. Kön. 2, 10) ; (37.) jener aber (Christus), den Gott von den Toten auferweckt hat, sah die Verwesung nicht". Die Hadesfahrt Christi wird im ersten Petrusbrief zweimal ausdrücklich gelehrt : 1. Petr. 3, 18 —22 . (18.) „ist ja auch Christus einmal für unsere Sünden gestorben, als Gerechter für Ungerechte, auf dass er uns Gott darbrächte, getötet zwar dem Fleische nach, aber lebendig gemacht dem Geiste nach (Rom. 5, 6); (19.) in diesem ist er auch hingegangen und hat den Geistern, die im Gefängnisse waren (den Toten in der Vorhölle hat er ihre Befreiung von der durch die unerlöste Natur aufgelegten Gefangenschaft verkündet), gepredigt, (20.) die einst ungläubig waren, als sie in den Tagen Noes sich auf Gottes Langmut verhessen, während die Arche gebaut ward, in welcher wenige, nämlich acht Seelen, gerettet wurden durch das Wasser, (21.) wie dies auch euch im Gegenbilde nun errettet als Taufe, die nicht eine Ablegung körperlicher (äusserer) Unreinigkeit ist, sondern an Gott gerichtete Begehrung eines guten Gewissens, durch die Auferstehung Jesu Christi, (22.) welcher zur Rechten Gottes ist, nachdem er den Tod verschlungen, damit wir Erben des ewigen Lebens würden, und in den Himmel gegangen ist, wo ihm Engel, Gewalten und Kräfte Untertan wurden." Und 1. Petr. 4, 5—6 : (5.) „Doch sie (die Sünder, Heiden) werden Rechenschaft geben müssen dem, der bereit steht zu richten die Lebendigen und die Toten. (6.) Denn deshalb ist auch den Toten das Evangelium verkündet worden, damit sie, ob sie auch wie alle Menschen dem Fleische nach gerichtet sind, doch nach Gottes Willen im Geiste leben." 1 Die Darstellung des Sieges Christi in der Vorhölle war eine der beliebtesten Vorstellungen des Mittelalters, da sie ja von den Kirchenvätern sehr häufig bearbeitet wurde. Nicht nur in der 11. Homilie (Kap. 10.) des hl. Makarius des Ägypters, 2 von Andreas Cretensis 8 u. a. wurde die Szene des Sieges Christi über Hades und Mors dramatisiert, sondern auch auf frühchristlichen Grabdenkmälern triumphiert Christus über die beiden mit je einem Pfeil bewaffneten Erzfeinde der Menschheit, über den HadesDrachen und über das Thanatos-Skelett, indem er beide an sein Kreuz kettet. 4 Sogar die ersten Nachrichten vom Vorhandensein christlicher Schauspiele hängen mit dieser Szene zusammen. 5 Das Mysterienspiel unter Kaiser Maurikios (591), welches Theophylaktos Simokattes als SeavÓQiv.ov gvax^giov (gottmenschliches Geheimnis) und als &savÓQixr] navóaiaía (gottmenschliches Gastmahl) bezeichnet, sowie das Drama „Der Tod Christi" (ó kavarog rov Xgiaxov) von 1 vgl. J. Körber: Die katholische Lehre von der Höllenfahrt Jesu Christi. 1860. S. 259—348.: L. J. Hundhausen: Das erste Pontificalschreiben des Apostelfürsten Petrus, 1873. S. 343. ff. 383. ff. 2 vgl. Bibl. d. Kirchenv. 10, S. 93 ff. 3 G. Kastner : Les danses des Morts. Paris 1852. S. 33. Anm. 5. 1 vgl. Kastner, a. a. 0. Pl. II. Fig. 11. S. 43. : Fr. Münter, Sinnbilder und Kunstvorstellungen der alten Christen. Altona 1825. Taf. IV. Nr. 87; angeblich gnostisch. 5 vgl. Bibl. d. Kirchenv. 10. München 1913, S. 9495, Anm. 10. Stephanos dem Sabbaiten (um 790) scheint eine dramatisierte Form des Todes-Triumphes Christi zu sein. Schliesslich wird auch das Evangelium Nicodemi in der Legenda Aurea 6 erwähnt. Leucius und Carinus, die beiden Auferweckten der Apokryphfassung erzählen vom Erscheinen Christi in der Vorhölle und von der Klage des besiegten Satan, des „Fürsten und Herrn des Todes." 7 Die Paraphrasen, mit denen die Kirchenväter den Triumph des Auferstandenen ausschmücken, geben übrigens eine christliche Motivation der Leichengestalt des Todes. Der hl. Athanasius z. B. behauptet in seinem Jugendwerk „De incarnatione Verbi" 8 vom durch den Sieg Christi vernichteten Tod : „Jener Teufel, der böswillig mit dem Tode dräute, ist nach Beseitigung der Todeswehen allein wirklich tot geblieben." Vor dem Auftreten des Heilands war der Tod schrecklich, aber seit dem Siege Christi ist der Tod ohnmächtig geworden, er wurde an Händen und Füssen gefesselt und sogar die Frauen „spotten seiner wie eines Toten und Verblichenen" (Kap. 27.). Die Tätigkeit Christi nach seiner Auferstehung beweist, dass er nicht tot sei „wie die leichengleichen Dämonen und Götzen" (Kap. 31.). Indem ich fortfahre die Erscheinungsformen des Todes in der hl. Schrift zu suchen, verweise ich auf das grossartige Werk von Dr. Leonhard Atzberger. 9 Aber nicht nur in Christi Auferstehung wurde der Tod besiegt. Der Tod, dessen Stachel die Sünde ist, wird zuletzt von der ganzen Menschheit besiegt werden. Von der Menschheit, die auf den Wegen Christi wandelnd in dem verweslichen Körper das Unverwesliche in Besitz nimmt. Kor. 15, 26 : „Als letzter Feind aber wird der Tod vernichtet werden. . 1 0 Kor. 15,32: wenn die Toten nicht auferstehen ? . . . Lasset uns dann essen und trinken, denn morgen werden wir sterben." 15, 53—57: (53.) „Denn dieses Verwesliche muss anziehen die Unverweslichkeit ... (54.) Wenn aber dieses Sterbliche die Unsterblichkeit angezogen hat, dann wird das Wort erfüllt werden, das geschrieben steht : Verschlungen ist der Tod im Sieg. 1 1 (55.) Wo ist dein Sieg, Tod ? Wo ist dein Stachel, Tod ? (56.) Der Stachel des Todes ist die Sünde." Auch im Alten Testament ist das Leben ein Tod, wenn die Tat sich vom guten Prinzip abwendet. Weish. 1, 12—13: (12.) „Strebet nicht so eifrig nach dem Tode durch die Verirrung eures Lebens, 6 „Von der Auferstehung des Herrn" ; vgl. Ubers, von R. Benz. Jena 1917, Bd. I. Sp. 366 ff. 7 S. 367. 8 ca. 320 in Alexandria geschrieben : vgl. Bibl. d. Kirchenväter 31. Athanasius II. übers, v. A. Stegmann. S. 116-123, (S. 636 ff.) Kap. 27—32. 9 Die christliche Eschatologie in den Stadien ihrer Offenbarung im Alten und Neuen Testamente. Freiburg i. Breisgau. 1890. Hier wird S. 253 ff. auch der Glaube an eine Hadesfahrt Christi untersucht. 1 0 Uber die auferstandenen Körper: 15, 29- 40. 1 1 Joh. 10. 35; Isai. 25, 8.