Szücs György szerk.: München - magyarul, Magyar művészek Münchenben (A Magyar Nemzeti Galéria kiadványai 2009/6)
TANULMÁNYOK - Walter Grasskamp | Akadémiai művészek
Die Position des Akademielehrers verschaffte ihrem Inhaber im Verlauf der Geschichte ein vergleichsweise hohes Ansehen und Einkommen. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts war auch der Einfluss der Professoren auf die Studenten sehr autoritär und prägend, während sich in der zweiten Hälfte außerhalb der Akademien schon eine ernstzunehmende Konkurrenz ergab: mit dem Ausbau der Kunstmuseen (in München der Neuen Pinakothek im Jahre 1853 und vor allem der neue Glaspalast im Jahre 1854) hatten die Studierenden mehr Anschauungsmaterial für die Formulierung ihres eigenen Werkansatzes als zuvor mit den Akademieausstellungen, den historischen Museen oder den Werken ihrer Lehrer und Kommilitonen. Sie konnten sich darüber hinaus aus erster Hand über internationale Kunstentwicklungen informieren, die sich vom Werkansatz ihrer Lehrer stark unterschieden und diesem im Sinne des Fortschritts zum Teil weit voraus waren. Mit diesen Entwicklungen muss te die Autorität des A ka demie lehre rs schwinden, und bei allem Stolz auf die frühe internationale Tradition der Münchner Akademie ist es offensichtlich, dass es gerade auch die Qualität der dortigen Museen sowie dann vor allem der Glaspalast die beiden Faktoren waren, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts so viele Studenten aus den Ländern Mittel - und Südosteuropas an die Isar gezogen haben.