Nagy Ildikó szerk.: Nagybánya művészete, Kiállítás a nagybányai művésztelep alapításának 100. évfordulója alkalmából (A Magyar Nemzeti Galéria kiadványai 1996/1)
Almási Tibor: Epizódok a román akadémiák növendékeinek nagybányai továbbképzése történetéből
dem Krieg mit einer schweren Krise kämpfte, die bestmöglichsten Bedingungen bot. Vor der 1926 erfolgten Eröffnung der Schule der Schönen Künste in Kolozsvár gab es in Siebenbürgen keine einzige Anstalt für die Ausbildung von Künstlern und Zeichenlehrern. In anderen Regionen des Landes, in der Haupttstadt Bukarest und in Ia§i, existierten zwar Akademien der Bildenden Künste, aber die sich an die klassischen Traditionen des 19. Jahrhunderts anlehnenden Unterrichtsprinzipien und -methoden standen mit den vom neuen Zeitalter gestellten Anforderungen und Erwartungen nicht im Einklang Die Mängel und die Anachronismen des rumänischen Kunstlebens, die am häufigsten von den Malern Aurel Popp und Nicolae Tonitza kritisiert wurden, bewegten den Kultusminister, den Dichter Octavian Goga dazu, die ersten Schritte auf dem Weg zur Verbesserung des Unterrichtes der bildenden Künste zu tun, wobei er auch die durch die Künstlerschule von Nagybánya gebotenen Möglichkeiten nutzte. Der Maler Aurel Popp, der in Szatmárnémeti lebte, leitete - aufgrund eines mündlichen Auftrages von Goga - Verhandlungen mit János Thorma, dem Leiter der Künstlerkolonie und Künstlerschule von Nagybánya sowie mit mehreren Leitern der Stadt ein, um ihren Standpunkt im Zusammenhang mit dem Plan des Ministeriums kennenzulernen, nach dem die Studenten der rumänischen Akademien ihr Sommerpraktikum in der Künstlerschule Nagybánya hätten absolvieren sollen. Nach der mit den betroffenen Parteien getroffenen vorläufigen Vereinbarung hielt Aurel Popp in einem an Octavian Goga adressierten Memorandum die Bedingungen fest, nach deren Erfüllung die Lehrer der Künstlerschule bereit waren, das Sommerpraktikum der rumänischen Stipendiaten zu leiten. Es war für die Dringlichkeit der Sache kennzeichnend, daß das Ministerium im Jahr 1919, eine aus 30 Studenten der Bukarester Akademie bestehende Gruppe, ohne die schriftlichen Vorschläge von Aurel Popp abzuwarten, nach Nagybánya schickte. Diesen schlössen sich dann in den darauffolgenden Jahren auch die Studenten der Kunstschulen in Ia§i, Kolozsvár und Kischinjow an. Die Zahl der Studenten, die sich in den Sommerferien in Nagybánya aufhielten, lag zwischen 30 und 50. Für ihren Unterricht sorgten der Leiter der Schule János Thorma und nach seiner Pensionierung zwei junge Lehrer der Schule, András Mikola und János Krizsán. Abgesehen von den durch die jährliche Kürzung der staatlichen Stipendien verursachten Sorgen und Unannehmlichkeiten, waren die Anwensenheit und die Tätigkeit der Studenten der rumänischen Akademien sowie ihre Beziehungen zu den ungarischen Besuchern der Schule friedlich, ausgewogen und, zur allgemeinen Zufriedenheit, auch gedeihlich. Von den rumänischen Studenten, die ihr Sommerpraktikum in Nagybánya absolviert hatten, sind später viele zu namhaften Repräsentanten der rumänischen Malerei geworden. Einer von ihnen war Alexandru Ciucurencu. Auf seinen Werken, die er als ausgereifter Künstler schuf, sind die ehemaligen Erlebnisse und Eindrücke aus Nagybánya deutlich nachweisbar. Zu diesen Künstlern gehörten ferner der auf seine Erinnerungen an die in der Stadt verbrachten Jahre oft zurückgreifende Aurel Ciupe und Petre Abrudan, der sich am Zazar-Ufer für längere Zeit niederließ sowie Eugen Pascu, der auf den Avantgarde-Zug der dritten Künstlergeneration von Nagybánya einen bedeutenden Einfluß ausübte und schließlich Romul Ladea, aus dem ein hervorragender Vertreter der rumänischen nationalen Bildhauerkunst geworden ist. Mitte der zwanziger Jahre wurde mit der Organisierung des Aufenthaltes der rumänischen Stipendiaten in Nagybánya - als Kulturinspektor von Siebenbürgen - der Dichter Emil Isac beauftragt. Von da an gab es zwischen Emil Isac und János Thorma, dem Leiter der Künstlerschule einen regen Briefwechsel. Thorma informierte Isac regelmäßig über die Kenntnisse und die Fortschritte der rumänishen Studenten aber auch über sämtliche Details, die mit ihrem dortigen Leben im Zusammenhang standen. Die Weltwirtschaftskrise, die Ende der zwanziger Jahre einsetzte und auch Rumänien schwer getroffen hatte, bereitete der Tradition des Sommeraufenthaltes der Studenten der Rumänischen Akademien in Nagybánya ein jähes Ende. Aus der Beziehung, die zwischen den rumänischen Akademien und der Künstlerschule von Nagybánya mehr als zehn Jahre lang bestand, läßt sich folgender Schluß ziehen. Obwohl die Studenten ihre Grundausbildung in den Lehranstalten von Bukarest, Iasi und Kolozsvár erhielten, trugen die in Nagybánya verbrachten Sommermonate dazu bei, daß in ihnen die Bedeutung der Beziehung, die zwischen dem Künstler und der Natur entstehen muß, für ihr ganzes Leben bewußt wurde. Darüber hinaus hatte die Fortbildung der rumänischen Studenten in Nagybánya einen weiteren, gesellschaftlichen und politischen Nutzen, der von István Réti folgendermaßen formuliert wurde: „In der Künstlerschule verkehrten und arbeiteten Ungarn und Rumänen miteinander in einem vollkommenen Frieden."