Markója Csilla szerk.: Mednyánszky (A Magyar Nemzeti Galéria kiadványai 2003/2)
Csilla Markója: „Die Entfernung zwischen einem erhabenen und einem abscheulichen Gesicht". Über die außergewöhnliche Kunst des László Mednyánszky
es Ján Abelovsky in Anlehnung an Zsófia Kiss-Szemán tat. Der fragliche Satz, den Mednyánszky nach einem Besuch der Kunstsammlung von Marcell Nemes im Dezember 1911 niederschrieb, lautet: „Courbet, Bassano lernte ich nur durch ihn kennen." Es ist geradezu ausgeschlossen, dass Mednyánszky die Werke Courbets erst 1911 kennengelernt haben sollte, denn er verbrachte mehrere Jahre in Paris und war auch gerade in München, als sich Courbet dort aufhielt und auf die Münchener Malerzöglinge nachhaltigen Einfluss nahm. Der Satz könnte auch anders verstanden werden. Mednyánszky meinte wahrscheinlich, dass er Courbet und Bassano erst durch diese hervorragende Auswahl wirklich und in ihrer ganzen Tiefe kennengelernt und verstanden habe. 38 Théodule Ribot: Die Folterung des Alonso Cano, 1867 (Rouen, Musée des Beaux-Arts). 39 Pékár, Gyula: A színek Ossziánja [Der Ossian der Farben]. Magyar Múzsa, 1, 1920. 11-15. - Wiederveröffentlicht in: Enigma, No 24/25, 2000. 268-269. Zitate: 269, 272-273. 40 Bevilaqua Borsody, Béla: Mednyánszky Laci bácsi az Ilona kávéházban [Onkel László Mednyánszky im Kaffeehaus Ilona]. Budai Napló, 14. April 1934. 2. 41 Die Katona-Affaire ist fast vollständig in der zeitgenössischen Presse zu verfolgen, außerdem wurden in Enigma die Gedenkschriften von Nándor Katona veröffentlicht, s. „Csak a bűnözőket szereti" - Válogatás Katona Nándor Mednyánszkyt leleplező emlékirataiból [„Er liebt nur die Verbrecher" - Auswahl aus den „enthüllenden" Gedenkschriften über Mednyánszky von Nándor Katona]. Enigma, No 24/25, 2000. 177-192. - Ausführlicher über die Katona-Affaire s. Markója, Csilla: Egy másik Mednyánszky (A Mednyánszky-kutatás új forrásai) [Ein anderer Mednyánszky (Neue Quellen der MednyánszkyForschung)]. [1.] Művészettörténeti Értesítő, 49, 2000. 104-111. 42 Lyka, Károly: Katona Nándor. Magyar Művészet, 8, 1932. 255-257. 43 In seinen Tagebucheintragungen zu theoretischen Fragen des Sadismus, die er mit Zeichnungen von Folterszenen illustrierte, gibt er eine umfassende Erklärung zu den künstlerischen Beweggründen seines Interesses: „Die Anwendung dieser Theorie [d. h. der Theorie des Sadismus] auf die Kunst. Diese Beobachtungen sind unter dem Aspekt der Kunst sehr wichtig, da sie Aufklärung geben über sinnliche Effekte, die ich in jedem Fall häufig auf meinen Gemälden tangiere. Durch die genaue Bestimmung dieser Gefühlselemente fällt es mir leichter, mit meinen Bildern reine, also starke und unverfälschte Wirkungen zu erzielen. In dieser Hinsicht kommt sowohl dem Objekt (der Aktion) als auch der Art der Auffassung und Darstellung eine wichtige Rolle zu. Allgemein gebührt in jedem Fall denen der höchste Rang, bei denen das Streben im Sinne der Entwicklung, also im Sinne der Spiritualität wirkt. Die Wirkung hängt aber natürlich ebenso von der Malerei ab. Im Hinblick auf das breite Publikum der Kunst ist heute das, was in die horizontale Richtung der Selbstvernichtung geht, am interessantesten. Insbesondere, wenn etwas vom Sakrileg darin enthalten ist. Zum Beispiel Vivisektion, in Anwesenheit eines sadistisch erregten Zuschauers. Eine peinliche Urteilsvollstreckung, bei der einer der Richter ein unzweifelhaftes Zeichen seiner sadistischen und sinnlichen Erregung gibt." 17. August 1917. - Brestyányszky, Ilona: Mednyánszky-kiolvasások [MednyánszkyEntzifferungen]. Originale Maschinenschrift, die auch die ausgelassenen Teile beinhaltet. (MNG Adattár, 21849/1983.) 44 Markója (wie Anm. 1) 357. 45 Mednyánszky László levelei Klein Dávidhoz [Briefe von László Mednyánszky an Dávid Klein]. Hrsg. v. Csilla Markója u. István Bardoly. Enigma, No 34, 2002. 95. - Wien, 20. September 1912. 46 27. August 1913. Budapest. [MNG 1927-1348], [Heft 19] (MTA MKI, MDK-C-I-13/147. Rózsaffy-hagyaték [RózsaffyNachlass] 50). 47 Mednyánszky László naplója (wie Anm. 15) 55. - Budapest, 6. Februar 1898. 48 Ebd. 56. - Budapest, 11. Februar 1898. 49 Ebd. 49. - Paris, 24. Mai 1897. 50 Ebd. 54. - Salzburg, Sommer 1897. 51 Lepoittevin (wie Anm. 32) 210. 52 Mednyánszky László naplója (wie Anm. 15) 72. - Spalato, 8. Juni 1901. 53 Pékár (wie Anm. 39) 269. 54 Justh, Zsigmond: Báró Mednyánszky Lászlóról [Über Baron László Mednyánszky], A Hét, 29. Juni 1890. 413. 55 Lyka, Károly: A magyar impresszionista festészet [Die ungarische impressionistische Malerei]. In: Kalauz a Művészház nemzetközi impresszionista kiállításába 1910 [Führer durch die internationale impressionistische Ausstellung des Künstlerhauses 1910]. Hrsg. v. Miklós Rózsa. Budapest 1910. 21. 56 Bevilaqua Borsody (wie Anm. 40) 2. 57 Megyery (wie Anm. 3) 286. 58 Farkas, Zoltán: Báró Mednyánszky László [Baron László Mednyánszky], Magyar Művészet, 12, 1936. 266. 59 Scholz-Hansel, Michael: Jusepe de Ribera. Köln 2000. 14. 60 Ebd. 61. 61 Lyka, Károly: A téli szalon [Der Wintersalon]. Új Idők, 4. Dezember 1898. 497. 62 Ausführlicher über die „Umkehrungen und Kreuzungen", d. h. die Praxis der semantischen Bipolarität bei Mednyánszky und die hier angeführten Beispiele s. Markója (wie Anm. 41) 100-104.; Markója (wie Anm. 1) 351-370. 63 Die großformatigen Versionen des Bildes Lynchen hat Kállai noch gesehen. Das eine Gemälde befand sich 1943 in Privatbesitz. Vgl. Kállai, Ernő: Mednyánszky László. Budapest, 1943. 115.; Markója, Csilla: A Mednyánszky-kutatás új forrásai és a Lincselés c. kép [Neue Quellen der Mednyánszky-Forschung und das Bild , Lynchen']. Ars Hungarica, 28, 2000. 283-300. 64 Mednyánszky László naplója (wie Anm. 15) 19. - Budapest, 14. Oktober 1892. 65 Ebd. 39. - Pest, 16. Dezember 1895. 66 „ Ich werde nicht ermangeln unter diese Vorschriften eine neuerfundene Art des Schauens herzusetzen, die sich zwar klein und fast lächerlich ausnehmen mag, nichtsdestoweniger aber doch sehr brauchbar ist den Geist zu verschiedenerlei Erfindungen zu wecken. Sie besteht darin, daß du auf manche Mauern hinsiehst, die mit allerlei Flecken befleckt sind, oder auf Gestein von verschiedenem Gemisch. Hast du irgendeine Situation zu erfinden, so kannst du da Dinge erblicken, die diversen Landschaften gleichsehen, geschmückt mit Gebirgen, Flüssen, Felsen, Bäumen, grossen Ebenen, Thal und Hügeln in mancherlei Art. Auch kannst du da allerlei Schlachten sehen, lebhafte Stellungen sonderbar fremdartiger Figuren, Geschichtminen, Trachten und unzählige Dinge, die du in vollkommene und gute Form bringen magst. Es tritt bei derlei Mauern und Gemisch das Aehnliche ein wie beim Klang der Glocken, da wirst du in den Schlägen jeden Namen und jedes Wort wiederfinden können, die du dir einbildest." Es gibt auch andere, noch interessantere Abschnitte, in denen Leonardo von der Macht der verworrenen Gebilde' spricht, wie zum Beispiel der Wolken oder des schmutzigen Wassers, die dem Verstand neue Inventionen suggerieren können. Er geht sogar soweit, dem Künstler zu raten, seine Zeichnungen nicht - wie allgemein üblich - sehr gründlich auszuarbeiten, denn auch die schnelle, oberflächliche Skizze selbst kann neue Möglichkeiten suggerieren: „Achte diese Meinung nicht