Markója Csilla szerk.: Mednyánszky (A Magyar Nemzeti Galéria kiadványai 2003/2)

Das Leben und die Kunst von László Mednyánszky, mit besonderer Rücksicht auf die Periode vor - Biographie. Das Leben des László Mednyánszky. Zusammengestellt von Orsolya Hessky

Operation" (Enigma, No 24/25, 71), wo ihn seine Schwester besuchte und bei sehr guter Laune fand. Nach seiner Genesung fuhr Mednyánszky für kurze Zeit nach Strázky. 1909-1910-1911 lebte und arbeitete der Künstler in Budapest, kehrte aber im letzten Jahr nach Wien zurück. Sein Atelier befand sich zuerst in der Mallardgasse Nr. 85/a, dann Sobieskygasse Nr. 4/a. In diesen Jahren, besonders in Wien, bereitete er sich auf eine Retrospektive seiner Werke vor, verhandelte diesbezüglich mit mehreren Menschen, doch wurde der Plan nie verwirklicht. In Wien besuchte er viele Ausstellungen und interessierte sich für die modernen Richtungen. In einer Tagebucheintragung von 1909 erscheint erstmals der Begriff „mit Farbe zeichnen" (Brestyánszky, 88), den Csilla Markója in ihrer Studie (Markója, 2000. 37) auf die Jahre 1910-1913 bezieht, also auf eine besonders produktive, expressive Periode, die den Höhepunkt der Laufbahn von Mednyánszky bedeutet. „Er arbeitet mit flügelnder Seele, malerisch mutig und schwungvoll" (Kállai, 63). 1912 fuhr er in das Komitat Csongrád zum Krankenbett eines seiner Schützlinge, dem Lungenkranken István Piroska. Ihn, wie auch seinen Freund Jani Horváth, unterstützte er unter anderen durch die Finanzierung von Sanatorium-Aufenthalten. Durch Wolfner ließ er Jani und Izidor Toffler, einem weiteren „Schützling", regelmäßig Apanagen überweisen. Im Frühjahr eilte er nach Budapest, um an einer „vielversprechenden" Massendemonstration teilzunehmen, aber „in einen wirklich malerischen Tumult konnte er sich nicht verwickeln" (Kállai, 61). Nachdem er dieses Erlebnis verpasste, eilte er in das Land zwischen Temes und Maros, um das vom Hochwasser überflutete Gebiet anzusehen, reiste dann nach Siebenbürgen und in das Land der Szekler. Im Sommer fuhr er nach Csongrád zum Begräbnis von István Piroska. Im Sommer 1913 ließ er sich von dem erneut quälenden Gelenkleiden und den neu aufgetretenen Schmerzen der Gefäßverkalkung in Bocsa (Német-Bogsány, heute Rumänien) und Vrsac (Versec, heute Serbien) in Gesellschaft von Dezső Malonyay und Ödön Kacziány kurieren. Im August fuhr er nach Beckov zur Freundin des alten Fräuleins Janka Sirchich, die er Affi nannte. Im Februar 1914 zeichnete er auf Istrien und in Rijeka (Fiume), begab sich dann nach Wien. Dort wohnte er erneut im Zimmer in der Sobieskygasse. Auf die Nachricht des Kriegsausbruchs wollte er sofort einrücken, ob seines fortgeschrittenen Alters wurde er jedoch nicht einberufen. Sein Schwager, István Czóbel intervenierte direkt beim Ministerpräsidenten Tisza, und mithilfe einer besonderen Genehmigung ging Mednyánszky als Zeichner der Zeitungen Budapesti Hírlap und Új Idők „mit guter Bezahlung, versehen mit all­möglichen Ausweisen" (Enigma, No 28, 110) am 7. September an die galizische Front. Im Dezember 1914 war er bereits in Belgrad, an der serbischen Front zu finden, dann verbrachte er kurze Zeit in Rákosszentmihály bei seinem sterbenden Freund Jani Horváth. Im Januar 1915 befand er sich in Zilina (Zsolna), dann wieder an der galizischen Front. April und Mai 1915 war er in Wien und Bytca (Nagybiccse). Von der galizischen Front kam er auf die russische. In den Pausen arbeitete er in Budapest oder in seinem Wiener Atelier, wo er die Skizzen in Öl, von da an auch verstärkt in Mischtechnik ausführte. Er arbeitete fieberhaft, manchmal malte er in drei Monaten mehr als 200 Bilder. Die ausgeführten Gemälde, die er auf der Basis der an der Front gezeichneten Skizzen fer­tigte, präsentierte er auf der Ausstellung des Kriegspressequartiers. Im Sommer arbeitete er in Budapest, im Atelier in der Praterstraße an den Bildern für die Ausstellung. Am 1. September 1915 wurde im Wiener Künstlerhaus die große Kriegsausstellung eröffnet. Im September und Oktober 1915 hielt sich der Maler in Budapest auf. Im Dezember verbrachte er wieder einige Tage in Belgrad, fuhr dann nach Budapest zurück und arbeitete dort bis Januar 1916. Im Herbst war er wahrscheinlich erneut an der Front, kehrte aber bald nach Wien zurück. Er beantragte diesmal für längere Zeit Urlaub, da er sich nicht wohlfühlte. Anfang 1916 war er in Wien, wurde dann nach Russland (Gorodiste) geschickt. Aus der direkten Frontlinie kam er Anfang April auf friedliches Gebiet, da die sog. Kunstgruppe (Gruppe der Kriegsmaler) im mährischen Ostrava einquar­tiert wurde. Der Maler fuhr dann innerhalb eines Monats nach Wien, am 22. April auf die Todesnachricht von Dezső Malonyay nach Budapest, wieder zurück nach Ostrava, wo er eine Woche verbrachte, dann erneut nach Budapest und zurück nach Ostrava. Über seine Reiseerlebnisse berichtete er in einer Vielzahl von Briefen und Tagebüchern. Ab Juni 1916 hielt er sich an der Front vom Isonzó auf. Im Sommer zeichnete er in den Alpen. Auf Postkarten versprach er seiner Schwester, sie im August in Strázky zu besuchen, dies erfolgte wahrscheinlich aber nicht. Am 31. Juli 1916 wurde Mednyánszky an der italienischen Front leicht verletzt, wofür er später einen Orden erhielt. Da die Kunstgruppe nach Wien verlegt wurde, hielt er sich ab August 1916 fast ein Jahr lang, bis zum 8. Juli 1917 in Wien und Umgebung auf, ging dann wieder an die Front am Isonzó, wo er bis zum 11. August blieb. Im August war er in Beckov, im September und Oktober wieder an der Front, „von allen Ausflügen war dies der interessanteste und zugleich anstrengendste" (Enigma, No 28, 136). Seine Gesundheit verschlechterte sich zu dieser Zeit dermaßen, dass er selbst um Einweisung in ein militärisches Sanatorium bat. Obwohl er die Genehmigung bekam, nahm er sie ver­mutlich nicht in Anspruch. Anfang 1918 wollte er wieder zu Miri, doch ist nicht bekannt, ob er wirklich in Strázky war. Er pendelte ständig zwischen Wien und Pest. Im Frühjahr wurde er in Folge eines Missverständnisses abge­rüstet, doch beantragte er seine Rücknahme, die er im Herbst auch bekam. Im August weilte er in Strázky und musste aus gesundheitlichen Gründen um Verlängerung seines Urlaubs bis 1. Oktober ansuchen. Dann wurde er Nikolaus Schattenstein, der Kriegsmaler: Porträt von László Mednyánszky, 1918 (Repr Vasárnapi Újság, 1918, 24. 375) Mednyánszky auf der Totenbahre (UNG, Datenarchiv, Inv.-Nr. 15526-1962)

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